Österreichs Tiefland betroffen
Wärmster März der Messgeschichte

Noch nie war es im März seit Beginn der Aufzeichnungen in Österreichs Tiefland so warm. Die Marillenblüten blühen auch früher.
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Der vergangene März war der wärmste jemals gemessene März in Österreichs fast 260-jähriger Messgeschichte. Er folgt damit auf den wärmsten je im Land gemessenen Februar. Insgesamt war der März im Tiefland Österreichs im Schnitt um 3,4 Grad wärmer als sonst, auch die Marillenblüte war so früh dran wie noch nie seit Beginn der offiziellen Aufzeichnungen, drei Wochen früher als üblich. 

ÖSTERREICH. Mit 25 Grad an der Wetterstation in Oberndorf an der Melk (Bezirk Scheibbs) wurde am Osterwochenende gerade der erste Sommertag des Jahres gemessen. Das kommt in Österreich im März etwa alle fünf Jahre vor. 

Insgesamt war der März zumindest im Tiefland noch nie warm und der niederschlagsreichste seit 15 Jahren. Auf den Bergen war es der neuntwärmste März seit Messbeginn. "Nach September und Oktober 2023 erreichten somit schon wieder zwei Monate in Folge neue Rekordwerte", sagte Klimatologe Alexander Orlik von der Geosphere Austria. Der März 2024 lag im Tiefland Österreichs um 3,4 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen um 2,4 Grad. Das ergibt im Tiefland Österreichs Platz eins in der Reihe der wärmsten März-Monate in der 258-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz neun in der 174-jährigen Gebirgsmessreihe.

Nach September und Oktober 2023 erreichten somit schon wieder zwei Monate in Folge neue Rekordwerte.
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Gemäß dem Bericht von Geosphere Austria lag der März 2024 im Tiefland im Vergleich zur Klimaperiode von 1961 bis 1990, die weniger stark von der Klimaerwärmung betroffen war, um 4,7 Grad über dem Durchschnitt, während er in den Bergen um 3,7 Grad über dem Mittel lag. An den meisten Tagen war es ungewöhnlich warm, wobei die Tagesmitteltemperaturen häufig zwischen drei und sechs Grad über dem üblichen Niveau lagen. Die größten Abweichungen vom Klimamittel wurden vom Flachgau über Oberösterreich und Niederösterreich bis ins Nordburgenland sowie in Teilen des Tiroler Unterlandes beobachtet, wobei die Abweichung hier zwischen 3,5 bis 4,9 Grad lag.

Gegen Monatsende wurde die 25-Grad-Marke in Oberndorf an der Melk in Niederösterreich und in Schärding in Oberösterreich erreicht. Solche Sommertage, definiert als Tage mit mindestens 25 Grad Celsius, treten in Österreich statistisch gesehen etwa alle fünf Jahre im März auf. Im Durchschnitt ist der erste Sommertag in Österreich jedoch erst am 18. April zu erwarten. Am 30. März wurde in Wiener Neustadt zudem ein Tagesminimum von plus 16,5 Grad verzeichnet, was von der Unwetterzentrale via X als neuer österreichweiter März-Rekord für die mildeste Nacht gemeldet wurde.

Feuchtester März seit 2009

Die Sonnenscheindauer betrug hingegen 14 Prozent weniger als im langjährigen Durchschnitt, während die Niederschlagsmenge um ein Prozent über dem Durchschnitt lag und somit ziemlich genau im Bereich des langjährigen Mittels lag. Aufgrund der überwiegend trockenen März-Monate der vergangenen Jahre konnte dieser Monat jedoch als niederschlagsreichster seit 2009 verbucht werden (damals 74 Prozent über dem Mittel).

Oberhalb von 1.500 Meter Seehöhe gab es normale bis überdurchschnittliche Schneehöhen. | Foto: Archiv/Kogler
  • Oberhalb von 1.500 Meter Seehöhe gab es normale bis überdurchschnittliche Schneehöhen.
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In Höhenlagen über 1.500 Meter Seehöhe wurden normale bis überdurchschnittliche Schneehöhen verzeichnet. In Vorarlberg und Tirol lagen die maximalen Schneehöhen um zehn bis 20 Prozent über dem Klimamittel. In Salzburg, Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark entsprachen die Schneehöhen einem durchschnittlichen März. Allerdings gab es wie in den vergangenen Jahren auch dieses Jahr in niedrigeren Lagen, also unterhalb von 1.000 Metern Seehöhe, nur wenig bis gar keinen Schnee.

Früheste Marillenblüte

Die warme Witterung der vergangenen Wochen ließ die Natur schnell erblühen: Die Marillenblüte setzte drei Wochen früher ein als im Durchschnitt der Klimaperiode von 1991 bis 2020 und sogar vier Wochen früher als in der Klimaperiode von 1961 bis 1990. Dies markierte den frühesten Zeitpunkt für die Marillenblüte seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1946. Obwohl die frühe Entwicklung der Pflanzen positiv ist, wird die Blüte gleichzeitig anfälliger für Kaltlufteinbrüche mit Frost, die alle paar Jahre sogar bis Anfang Mai auftreten können.

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