Freie Berufe am Land
Was wünschen sich Österreichs Gemeinden?

Apotheker ist einer der vielen Freien Berufe in Österreich. | Foto: Regionautin Maria Reckendorfer

Freie Berufe sind speziell am Land gefragt. Egal ob Ärzte, Notare oder Ziviltechniker, eine wohnortnahe Versorgung bietet der lokalen Wirtschaft nicht nur eine Chance, auch für potentielle Einwohner wird eine Gemeinde dadurch attraktiver. 

ÖSTERREICH. Die BUKO (Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs) stelle am Donnerstag gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindebund die Umfrage zu den Freien Berufen in den Gemeinden vor. Die Umfrage fand unter den österreichischen Bürgermeistern statt - 258 haben teilgenommen. 

Freie Berufe schaffen Arbeitsplätze

Kaum überraschend ist die Antwort bei der Frage nach der Wichtigkeit der wohnortnahen Gesundheitsversorgung. 100 Prozent der Teilnehmer antworteten, dass ein niedergelassener Arzt in der Gemeinde als wichtig oder sehr wichtig empfunden wird. Auch eine nahgelegene Apotheke ist für 96 Prozent wichtig bis sehr wichtig. Als lokaler Arbeitgeber sind öffentliche Apotheken für 70 Prozent der teilnehmenden Gemeindevertreter ein wichtiger Aspekt. 

Ärztemangel kein Geheimnis

Gemeindebund Präsident Alfred Riedl möchte "nichts beschönigen". "Die ärztliche Grundversorgung ist in allen Bundesländern ein Thema", meint er und macht klar, "dass Bund, Länder und Krankenkassen mehr dafür tun müssen, dass das Berufsbild Hausarzt am Land wieder attraktiv wird." Im Bereich der Zahnärzte wurde hier unter anderem schon versucht mittels Jobsharing einen Anreiz zu schaffen - mit Erfolg. "Die jungen Ärzte und Ärztinnen können sich zusammen eine Kassenstelle teilen. Das wird sehr gerne angenommen", erklärt BUKO Präsident Thomas Horejs.

Wunsch an die Regierung

An die derzeitige Experten-Regierung appelliert Horejs, dass sie "gerade als Experten einen Blick haben, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Freie Berufe auch in Zukunft in bewährter Form zum Wohle der Patienten und Klienten arbeiten können." Gleichzeitig wünsche man sich, dass die Regierung die Regierungserklärungen der letzten 10 Jahre umsetzen sollte und dass in Zukunft keine Wahlzuckerl mehr auf Kosten der Gemeinden gemacht werden. 

Gewusst?
  • 6 Gemeinden in Österreich haben weniger als 100 Einwohner.
  • Die jüngste Bürgermeisterin ist Elisabeth Feichtinger (OÖ), geboren 1987.
  • Der jüngste Bürgermeister ist Fabio Halb (BGLD), geboren 1997.
  • 2019 gibt es 2.359 Gemeinden und 45 Bürgermeisterinnen (8,1%).
  • 1.300 niedergelassene Ärzte gibt es in den Gemeinden.
  • 78 Prozent der Stromerzeugung komm aus erneuerbaren Quellen.
  • 79.000km Trinkwasserleitungen
  • 1,4 Millionen Altpapiertonnen stehen in den Gemeinden

Was sind "Freie Berufe"?

In Österreich gibt es rund 82.000 Vertreter der Freien Berufe. Sie schaffen mehr als 170.000 Arbeitsplätze im Land. Wer einen Freien Beruf ausübt, bietet einen selbstständigen Dienst an. Man ist nur den Klienten und Patienten verpflichtet und trägt zum Gemeinwohl bei. Außerdem sind sie unabhängig von Wirtschaft und Politik. Zu den "Freien Berufen" zählen in Österreich:

  • Ärzte
  • Zahnärzte
  • Tierärzte
  • Apotheker
  • Rechtsanwälte
  • Notare
  • Patentanwälte
  • Steuerberater und Wirtschaftsprüfer
  • Ziviltechniker

Mehr zum Thema: 
>> Ärztestatistik bestätigt Ärztemangel
>> Linz auf der Suche nach Schulärzten 

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