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Fahrradunfälle in den letzten Jahren massiv gestiegen

Radunfällen haben in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen.  | Foto: PantherMedia / toa55
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Radunfällen haben in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen. Vergangenes Jahr kamen 41 Menschen bei Fahrradunfällen ums Leben. Auffällig ist, dass vor allem die Zahl an Alleinunfällen massiv gestiegen ist. Als Ursachen gelten immer öfter Drogen oder Alkohol. 

ÖSTERREICH. Mit den milderen Temperaturen startet auch wieder die Radsaison. Dabei kommt es in den letzten Jahren zu immer mehr Unfällen auf Österreichs Straßen und Radwegen. Im Jahr 2023 kamen 41 Radfahrende bei Unfällen ums Leben, 17 davon am E-Bike. Die Unfallzahlen markieren den negativen Höhepunkt einer langjährigen Entwicklung, wie eine ÖAMTC-Analyse zeigt. Demnach ist die Zahl der Fahrradunfälle mit Personenschaden von 2013 bis 2022 um 69 Prozent gestiegen. Auffällig ist hier vor allem der Anstieg bei Alleinunfällen um 149 Prozent. Zum Vergleich: Die Zahl der Kollisionsunfälle stieg im gleichen Zeitraum "nur" um 34 Prozent, jene der Kreuzungsunfälle um 25 Prozent.

Mangelndes Beherrschung von E-Bikes 

Mittlerweile ist fast jeder zweite Fahrradunfall (44 Prozent) ein Unfall ohne Fremdbeteiligung. Und: Ein Drittel der tödlich verunglückten Radfahrenden starb bei Alleinunfällen. Die Ursachenforschung des ÖAMTC legt nahe, "dass die Hauptprobleme geringe Regeltreue und mangelndes Fahrkönnen sind. Bei letzterem spielt auch die stark zunehmende Zahl an E-Bikes eine wesentliche Rolle", erklärt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé. Die Anzahl verkaufter E-Bikes sei seit 2013 um 470 Prozent gestiegen, bei einem gleichzeitigen Minus bei "herkömmlichen" Rädern.

Alkohol oder Drogen immer öfter Unfallursache

Unfallursachen – "Missachtung Gebote & Verbote" plus 197 Prozent, "Alkohol, Drogen oder Medikamente" plus 255 Prozent, Tempo spielt untergeordnete Rolle
Bei einer detaillierten Betrachtung der Unfalltypen und -ursachen zeigt sich, dass Geschwindigkeit nicht der Hauptfaktor ist. So weisen 77 Prozent aller Fahrrad-Unfälle keinen Konnex zur höchstzulässigen Geschwindigkeit auf. Dafür zeigen sich über die letzten zehn Jahre andere – neue – Problemfelder: So hat sich die Unfallursache "Alkohol, Drogen oder Medikamente" um satte 255 Prozent erhöht, "Missachtung von Geboten und Verboten" um 197 Prozent.

Besseres Fahrkönnen und mehr Kontrollen

Angesichts des negativen Trends ist für den ÖAMTC jedenfalls klar: Für die Erhöhung der Radverkehrssicherheit braucht es weitreichende Maßnahmen. Neben einer besseren Infrastruktur plädiert der Mobilitätsclub vor allem für Anstrengungen zu einer Verbesserung im Fahrkönnen und einer gesteigerten Bewusstseinsbildung der Radfahrenden. Außerdem brauche es verstärkte Kontrollen, heißt es in einer Aussendung.

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