Schulbuch-Affäre
Bildungsminister Faßmann weist Vorwürfe zurück

Bildungsminister Heinz Faßmann | Foto: Martin Lusser
  • Bildungsminister Heinz Faßmann
  • Foto: Martin Lusser
  • hochgeladen von Andrea Sittinger

Bildungsminister Heinz Faßmann wies am Montag die von Susanne Wiesinger erhobene Kritik zurück. Wiesinger erwägt gegen den Vorwurf, sie sei ein "Maulwurf", jetzt zu klagen.

ÖSTERREICH. Am Rande eines Termins erklärte der Bildungsminister am Montag, dass sich seine "Irritation" nicht gegen Wiesinger richte, sondern gegen die Vorgangsweise. Faßmann sagte, er sei „gleich mit einem fertigen Buch“ konfrontiert worden. Er habe einen unvollständigen Tätigkeitsberichts von Wiesinger bereits auf seinem Schreibtisch, der am Montag auf der Homepage des Ministeriums online gestellt werden soll.
 

Umfrage

 

Die Ombudsfrau für Wertefragen und Kulturkonflikte im Bildungsministerium, Susanne Wiesinger, hatte mit der Ankündigung ihres neuen Buches "Machtkampf im Ministerium. Wie Parteipolitik unsere Schulen zerstört" am Wochenende für Aufsehen gesorgt. Das Buch ist am Montag im "Quo Vadis veritas"-Verlag erschienen. 

Wiesinger vom Ministerium freigestellt 

„Wir müssen vom Aufzeigen von Problemen auch ins Handeln kommen“, es fehlten im Bericht noch politisch relevante Empfehlungen, so Bildungsminister Faßmann weiter. Er hätte das Handeln gerne mit Wiesinger umgesetzt, wozu es nun aber nicht mehr kommen werde. Wiesinger ist mittlerweile freigestellt, wie es aus dem Bildungsministerium heißt. Die Lehrerin sei aber formell noch Landesbeamtin in Wien, so Faßmann. Es werde keine dienstrechtlichen Konsequenzen geben. Über eine künftige Besetzung der Ombudsstelle konnte er noch keine Auskunft geben.

Faßmann wies weiters die Vorwürfe Wiesingers, dass Interviewantworten seitens des Kabinetts vorformuliert worden seien, zurück:  „Von mir wurden definitiv keine Antworten vorformuliert.“ Man habe lediglich versucht, der Ombudsfrau Assistenzfunktionen beiseitezustellen. „Das ist ganz anders empfunden worden, als es intendiert war.“

Glück: „mehr Maulwurf als Ombudsfrau“

Im Ö1-Morgenjournal sagte Susanne Wiesinger am Montag dazu, sie könne zwar nachvollziehen, dass man die Veröffentlichung des Buches im Bildungsressort als Vertrauensbruch empfinde. Sie empfinde ihr Vorgehen aber nicht als illoyal. Am Sonntag hatte sie in der ZIB 2 im ORF erklärt, dass sie die Art der Veröffentlichung ihres Buches aufgrund der "Message-Control" (Nachrichten-Kontrolle) im Ministerium gewählt habe: „Ich wollte meine Tätigkeit als Ombudsfrau ganz erfüllen und ich wusste, dass man das verhindert hätte“.

Die ihr vom Ministerium zur Seite gestellte Beraterin Heidi Glück hatte auf der Social-Media-Plattform Twitter behauptet, Wiesinger sei „mehr Maulwurf als Ombudsfrau“ gewesen. "Sie hat ihre Rolle offenbar mehr als Maulwurf denn als Ombudsfrau angelegt. Das ist unmoralisch", twitterte Glück. Susanne Wiesinger wies die zurück und erwägt jetzt eine Klage. 

Schulbuch der Ombudsfrau liefert Zündstoff

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.