Nach Taliban-Besuch
FPÖ-Chef Kickl schließt Parteiausschlüsse nicht aus

Eine Delegation früherer FPÖ-Politiker, darunter Partei-Urgestein Andreas Mölzer, hat sich in Afghanistan mit den Taliban getroffen. FPÖ-Chef Herbert Kickl bezeichnete die Reise am Mittwoch als "unglaubliche Dummheit" und schloss auch Partei-Ausschlüsse nicht aus. | Foto: TOLOnews
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  • Eine Delegation früherer FPÖ-Politiker, darunter Partei-Urgestein Andreas Mölzer, hat sich in Afghanistan mit den Taliban getroffen. FPÖ-Chef Herbert Kickl bezeichnete die Reise am Mittwoch als "unglaubliche Dummheit" und schloss auch Partei-Ausschlüsse nicht aus.
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Am Montag sorgten Fotos, die eine Delegation ehemaliger FPÖ-Politiker bei den Taliban in Afghanistan zeigen, für Aufregung. Neben Partei-Urgestein Andreas Mölzer war etwa auch der ehemalige Abgeordnete Johannes Hüber im Gespräch mit dem Außenminister der Taliban, Amir Khan Muttaqi, zu sehen. FPÖ-Chef Herbert Kickl bezeichnete die Afghanistan-Reise der ehemaligen Parteimitglieder bei einer Pressekonferenz am Mittwoch als "unglaubliche Dummheit" und schloss als Konsequenz auch Partei-Ausschlüsse nicht aus.

ÖSTERREICH. Das afghanische Außenministerium berichtete am Montag in einer Verlautbarung davon, dass eine "Delegation der Freiheitlichen Partei" mit Menschen in Kabul gesprochen und sich so aus erster Hand davon überzeugt hätte, dass die Situation in Afghanistan viel besser sei als von ausländischen Medien dargestellt. Zudem habe man über Konsularvertretung gesprochen. 

"Sind keine FPÖ-Politiker"

FPÖ-Chef Herbert Kickl reagierte am Mittwoch auf die Afghanistan-Reise der ehemaligen freiheitlichen Politiker: "Ich halte diesen Besuch bei den Taliban für eine unglaubliche Dummheit. Ich weiß gar nicht, wie man auf eine solche Idee kommen kann". Kickl betonte jedoch, dass es sich bei Mölzer und Hübner um ehemalige Politiker handle. "Das sind keine FPÖ-Politiker", so der freiheitliche Parteichef. 

Bereits am Montag beteuerte Generalsekretär Christian Hafenecker, dass die Reise der Delegation nicht mit der FPÖ abgesprochen gewesen sei: "Es handelt sich bei dieser Reise, von der wir erst heute durch Medienanfragen Kenntnis erlangt haben, um eine reine Privatangelegenheit dieser Personen, die weder in Abstimmung mit, noch im Auftrag der FPÖ erfolgt ist und auch nicht von ihr bezahlt wurde." Auch Kickl betonte bei der Pressekonferenz am Mittwoch erneut, dass die Partei nichts mit dem Treffen zu tun gehabt habe.

Kickl betonte, dass die FPÖ mit der Afghanistan-Reise nichts zu tun hatte. | Foto: ORF/BFILM
  • Kickl betonte, dass die FPÖ mit der Afghanistan-Reise nichts zu tun hatte.
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"Rentnerausflug" könnte Konsequenzen haben

Dennoch wolle sich der Parteichef persönlich mit dem "Rentnerausflug nach Afghanistan" auseinandersetzen. Er werde warten, bis Mölzer und Hübner zurück in Österreich sind, um dann das Gespräch mit beiden zu suchen. Zunächst mit Hübner, da dieser noch nicht so lange im Politruhestand sei. Mit Mölzer habe man ohnehin bereits ein "getrübtes Verhältnis", so Kickl. Nach den Gesprächen schaue man weiter, wobei der Parteichef anmerkte: "Meine Antwort ist, dass ich zum Thema Ausschluss nichts ausschließe."

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