MJÖ fordert Einstellung
Fragwürdige Muslimstudie sorgt für Kritik

Eine Studie bei der muslimische Schülerinnen und Schüler zum Religionsunterricht befragt wurden, irritiert Betroffene und zog begründete Kritik der Muslimischen Jugend Österreich (MJÖ) nach sich.  | Foto: Symbolfoto/Artur Aldyrkhanov/Unsplash
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  • Eine Studie bei der muslimische Schülerinnen und Schüler zum Religionsunterricht befragt wurden, irritiert Betroffene und zog begründete Kritik der Muslimischen Jugend Österreich (MJÖ) nach sich.
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Eine Studie unter muslimischen Schülerinnen und Schülern zum Religionsunterricht irritiert Betroffene und zog begründete Kritik der Muslimischen Jugend Österreich (MJÖ) nach sich. Durchgeführt wurde die Studie von Ednan Aslan, dessen "Islamlandkarte" bereits massenhaft kritisiert wurde.

ÖSTERREICH. Die Universität Wien hatte die Studie mit dem Titel "Effekte des islamischen Religionsunterrichts in Österreich" erstellt. Der Website ist zu entnehmen, dass es dabei um die "Evaluierung des islamischen Religionsunterrichts in Österreich auf Basis mittels quantitativer Forschung gewonnener Ergebnisse" geht. 

Abgefragt wurde die Einstellung von Schülerinnen und Schülern, allesamt in der neunten Jahrgangsstufe, wie sie zum Islam und anderen Religionen stehen. Verglichen wurden die Antworten jener Musliminnen und Muslime, die am islamischen Religionsunterricht teilnahmen, mit denen, die sich abgemeldet hatten.

Fragwürdige Fragestellungen

So weit, so gut, wäre da nicht Projektleiter Ednan Aslan und seine Formulierung der Fragen. Aslan wurde bereits für seine "Islamlandkarte" kritisiert, da sie unter anderem die Sicherheit muslimischer Menschen gefährde, indem Adressen und andere Details gesammelt offengelegt wurden. Die umstrittene Kindergartenstudie kam ebenfalls von ihm. Befragt wurden bei einer Querschnittstudie pro Gruppe 1.000 Schülerinnen und Schüler.

ZARA, MJÖ und IDB fordern nun die Einstellung der Studie und eine Stellungnahme des Uni Wien Rektors sowie dem Bildungsminister Polaschek (ÖVP). | Foto: Christa Posch
  • ZARA, MJÖ und IDB fordern nun die Einstellung der Studie und eine Stellungnahme des Uni Wien Rektors sowie dem Bildungsminister Polaschek (ÖVP).
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Neben Wissensfragen gebe es Formulierungen, die darauf abzielen, die Gesinnung der Befragten abzuklären, lautet die Kritik auf der einen Seite. Beispiel für solche Fragen sind, ob Muslime nur mit Gleichgesinnten befreundet sein oder ob Frauen für unsittliches Verhalten bestraft werden sollten. Die Studie forderte dazu auf zu sagen, wer in die Hölle kommen solle und eine Einschätzung abzugeben, ob Männer schwach seien, wenn sie keine Gewalt anwenden wollen. Aussagen wie "Mich stört der Anblick von behinderten Menschen" oder "Wenn Frauen in der Öffentlichkeit Miniröcke oder freizügige Kleidung tragen, signalisieren sie sexuelle Bereitschaft" sollten ebenfalls bewertet werden.

"Rassistische Natur"

Die MJÖ erahnt eine "rassistische Natur" der Studie, bei der die Fragestellungen mit einer Tendenz aufgebaut seien, dass man bereits vor der Durchführung vorgefertigte Ergebnisse als Grundlage hatte.Die Umsetzung sei stigmatisierend und würde betroffenen Jugendlichen ein "Gefühl des Unbehagens und des Unverständnisses" geben. Insbesondere deshalb, da nur muslimische Schülerinnen und Schüler an der Studie teilnehmen durften. 

Die Muslimische Jugend gemeinsam mit der Initiative Diskriminierungsfreies Bildungswesen (IDB) sowie dem Verein Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit (ZARA) fordern nun den sofortigen Stopp der Studie und eine Stellungnahme von Sebastian Schütze, Direktor der Universität Wien, und dem Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP).

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Eine Studie bei der muslimische Schülerinnen und Schüler zum Religionsunterricht befragt wurden, irritiert Betroffene und zog begründete Kritik der Muslimischen Jugend Österreich (MJÖ) nach sich.  | Foto: Symbolfoto/Artur Aldyrkhanov/Unsplash
Fragen wurden teilweise so tendenziös gestellt, dass die MJÖ eine "rassistische Natur" ortet. | Foto: PantherMedia/zurijeta
ZARA, MJÖ und IDB fordern nun die Einstellung der Studie und eine Stellungnahme des Uni Wien Rektors sowie dem Bildungsminister Polaschek (ÖVP). | Foto: Christa Posch

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