"Versteck dich nicht"
Geisel-Familien fordern JJ erneut zum Gespräch auf

- JJ hatte mit seiner Äußerung für Debatten gesorgt. Geisel-Familien fordern den ESC-Sieger er erneut zum Gespräch auf.
- Foto: Corinne Cumming/EBU
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Nach seinen umstrittenen Aussagen über Israel beim Eurovision Song Contest (ESC) steht der österreichische Sieger JJ in der Kritik. Die Familien zweier israelischer Geiseln fordern erneut ein persönliches Gespräch mit dem Sänger, um über seine Äußerungen zu sprechen und ihm ihre Perspektive näherzubringen.
ÖSTERREICH. Die Angehörigen der israelischen Geiseln Evyatar David und Guy Gilboa-Dalal haben den österreichischen ESC-Gewinner JJ öffentlich zu einem Gespräch eingeladen. In einem Video auf der Plattform X erneuerten Gal und Gaya Gilboa-Dalal sowie Yeela und Ilay David ihre Bitte um Dialog. Anlass sind Aussagen des Sängers, wonach er sich für einen Ausschluss Israels vom Wettbewerb ausgesprochen hatte - MeinBezirk berichtete
Bereits in der Woche zuvor hatten sich die Familien in einem Brief an den 24-jährigen Musiker gewandt, der laut dem engagierten Anwalt Daniel Kapp unbeantwortet blieb. Während eines Wien-Aufenthalts hatten sie dem Künstler ihre Nachricht persönlich übermittelt.
„Versteck dich nicht“
Am Donnerstag reisten die Familien aus Österreich ab, verbunden mit einem eindringlichen Appell: „Versteck dich nicht“, sagte Ilay David in dem veröffentlichten Video direkt an JJ gerichtet. „Wir wollen dir helfen, die Situation im Nahen Osten vielleicht besser zu verstehen.“ Gal Gilboa-Dalal ergänzte: „Musik sollte Menschen zusammenbringen, statt sie zu spalten.“

- Am 7. Oktober 2023 kam es zum Terrorangriff der Hamas gegen Israel. Bereits in der Vorwoche hatten sich die Angehörigen der seit über 600 Tagen in Geiselhaft befindlichen jungen Männer in einem Brief an den 24-jährigen Sänger gewandt
- Foto: Andreas Pölzl/RMW
- hochgeladen von Barbara Schuster
Heftige Kritik nach Äußerungen
JJ, der mit dem Song „Wasted Love“ den Eurovision Song Contest in Basel gewann, hatte im Gespräch mit der spanischen Zeitung El País seine Enttäuschung darüber geäußert, dass Russland vom ESC ausgeschlossen wurde, Israel jedoch nicht. Beide Länder seien für ihn Aggressoren. Seine Hoffnung auf einen ESC 2026 ohne Israel sorgte in Österreich und international für heftige Kritik.
Die betroffenen Familien möchten nun nicht mit Vorwürfen reagieren, sondern mit einem Dialogangebot – und hoffen, dass JJ die Einladung annimmt, um mehr über ihre Lebensrealität und die Auswirkungen politischer Aussagen zu erfahren.
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