Umfrage
Homeoffice als Klotz am Bein

Homeoffice: Vor allem für Frauen ein großes Problem. | Foto: pixabay
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Über die Hälfte der Österreicher (52,2 Prozent) hatten schon Erfahrung mit Homeoffice – am meisten die Salzburger (57,5 %), am wenigsten die Wiener (47,5 %), wie aus einer vom Institut Karmasin Research&Identity erstellten Umfrage* für die Regionalmedien Austria (RMA) hervorgeht.

ÖSTERREICH. Die größten Probleme werden bei sozial schwachen Familien mit kleinem Wohnraum geortet. 71,4 Prozent meinen, dass diese besonders unter Homeoffice leiden. Vorarlberger bestätigen das sogar zu 78 Prozent, gefolgt von den Oberösterreichern, von denen 76,5 Prozent dieser Meinung sind. Hingegen "nur" rund 65 Prozent der Wiener sind dieser Meinung. Aber auch die durch Homeoffice verursachte psychische Belastung wird von rund 58 Prozent der Österreicher als problematisch bewertet.

Doppelbelastung für Frauen besonders schwierig

Über die Hälfte (51,6 %) sehen die Doppelbelastung von Frauen als großes Problem. Der Aussage "In Homeoffice und Lockdown Zeiten ist die Doppelbelastung von Frauen stärker als früher" stimmten am meisten Vorarlberger (58%) und Salzburger Befragte (56,8%) zu, sowie Abgänger von Berufs- und Fachhochschulen (56 Prozent) vor Universitätsabgängern (57 Prozent). Befragte mit Hauptschulabschluss hingegen sind nur zu 36,6 Prozent dieser Meinung. 

Unterschiede zwischen den Geschlechtern?

"Frauen sind durch Homeoffice im Lockdown mehr belastet als Männer": Dieser Aussage stimmt fast die Hälfte der Befragten zu (49,2 Prozent), in Vorarlberg sind es sogar 52,3 Prozent, die diese Ungleichheit zwischen den Geschlechtern sehen. Am wenigsten krass wird der Unterschied in Niederösterreich gesehen. Lediglich 44,2 Prozent stimmen dieser Aussage zu. Die fehlende Kinderbetreuung belastet vor allem Frauen stark. Das sehen fast 50 Prozent der Befragten so. Nach Bundesländern stimmen am meisten die Oberösterreicher (54,3 Prozent) dieser Aussage zu, gefolgt von den Vorarlbergern (53,3%). Die Wiener stimmen dieser Aussage am wenigsten zu. Nur 43,4 Prozent sind in der Hauptstadt dieser Meinung.

Für 40 Prozent der Befragten ist die Internetversorgung nicht optimal, vor allem für Steirer (43,9 %) und Kärntner (44,1%). Aber auch 40,9 Prozent der Niederösterreicher haben ihre Probleme mit der Internetverbindung.

Psychische Gewalt und Aggressionen in Familien wurde in Lockdown Zeiten stärker als sonst – dieser Aussage stimmte ein Drittel (31,1 Prozent) der Österreicher zu, allen voran die Vorarlberger zu 39,4 Prozent und Steirer mit 36,5 Prozent.

Homeoffice-Pauschale wird bejaht

Die Hälfte der Befragten befürwortet eine Homeoffice-Pauschale, vor allem die Burgenländer (55,4 Prozent), Kärntner (52 %) und Tiroler (51,7 %). Für eine finanzielle Förderung von Unternehmen, die familienfreundlich arbeiten, sind 46,4 Prozent – über die Hälfte der Oberösterreicher (51 %) und 50,7 Prozent der Steirer sind dafür.

Unterstützung für Familien

Die Bundesregierung reagiert jetzt auf die besonders schwierige Situation für Familien und stellt zusätzlich 150 Millionen Euro für ein neues Familienpaket bereit. Der Familienhärtefonds wird bis Ende Juni verlängert und um weitere 50 Millionen Euro aufgestockt, zudem ist eine Sonderbeihilfe für Familien geplant. Zusätzlich hat das Finanzministerium nun die nötige Anzahl der Tage, die man für Steuervorteile im Homeoffice verbringen muss, von 42 auf 26 Tage gesenkt, Beschäftigte können heuer 300 Euro statt 150 Euro absetzen, wenn sie das im Vorjahr verabsäumt haben. In Kraft tritt die Regelung am 1. April.

* In der repräsentativen Umfrage wurden Ende Jänner österreichweit 2.700 Personen ab 16 Jahren online befragt.

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Homeoffice: Vor allem für Frauen ein großes Problem. | Foto: pixabay
"Home-Office" klingt häufig besser, als es für viele Menschen tatsächlich in der Realität st. Die größten Probleme werden bei sozial schwachen Familien mit kleinem Wohnraum geortet. | Foto: Tatyana Aksenova/Shutterstock.com

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