NEOS warnen
Lehrermangel wird zu einem immer größeren Problem

Um dem Lehrermangel entgegenzusteuern wird versucht pensioniertes Lehrpersonal zurückzuholen. | Foto: pixybay.com/hpl/1961
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Der Lehrermangel ist schon seit Langem ein Dauerproblem. Die Situation könnte sich in den kommenden Jahren aber noch einmal drastisch verschärfen. Grund dafür ist die anstehende Pensionierungswelle. Die NEOS fordern vom Bildungsministerium mehr Einsatz.

ÖSTERREICH. Bis 2027 werden in Österreich mehr als 20.000 Lehrerinnen und Lehrer in Pension gehen. Damit fällt jede sechste Lehrkraft weg. Offene Stellen nachzubesetzen ist aber schon jetzt sehr schwer. Im Moment wird fehlendes Personal oft durch Überstunden anderer Lehrerinnen und Lehrer abgefedert. Außerdem wird immer wieder versucht, pensioniertes Personal zurückzuholen. Österreichweit sind aktuell allerdings nur 49 pensionierte Lehrkräfte im Einsatz. Die Pensionierungswelle der kommenden fünf Jahre werde die Situation noch einmal drastisch verschärfen, warnt NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre:

„Da haben die letzten Bildungsminister wenig bis gar nichts getan und da ist sowohl die SPÖ als auch die türkisen oder schwarzen Bildungsminister betroffen. Wir sind jetzt in einer Situation, wo wir nur noch kurzfristige Maßnahmen setzen können, um das abzumildern.“

Polaschek möchte Ausbildung verkürzen

Um die Qualität der Bildung aufrecht zu erhalten, müsse jetzt rasch gehandelt werden, fordert Künsberg Sarre. Im Bildungsministerium sei das Problem bekannt. Bildungsminister Martin Polaschek hat erst kürzlich angekündigt, dass er eine kürzere Ausbildungszeit prüfen lassen möchte. Außerdem laufe ein Projekt, um den Beruf attraktiver zu machen. Für die NEOS-Sprecherin kommen diese Maßnahmen zu spät:

„Es kann auch kein Projekt jetzt sein, wo man einen Auftrag vergibt, das man sich das mal anschaut so wie bei den Lehrplänen, wo man vier Jahre herumdoktert und dann, wenn die Lehrpläne in die Realität kommen, sind sie eigentlich schon veraltet. Es gibt auch keinen Diskurs dazu. Es wird alles im stillen Kämmerlein gemacht.“

Viele Lehrer arbeiten nur in Teilzeit

Ein weiteres Problem ist, dass rund ein Drittel der Pädagoginnen und Pädagogen in Pflichtschulen nur Teilzeit arbeitet. In einigen Bundesländern liegt die Zahl sogar bei mehr als 40 Prozent. Künsberg Sarre vermutet, dass fehlende Kindergartenplätze ein Grund dafür sein könnten. Denn vor allem Mütter, die ihre Kinder nicht ganztägig betreuen lassen können, können auch nicht Vollzeit arbeiten. 

Programm für Quereinsteiger startet

Sie wünscht sich einen offenen Diskurs mit allen Parteien, um das Problem des Lehrermangels zu lösen. Im Herbst startet Programm, um Quereinsteiger in den Beruf zu holen. Sie sollen in einem ersten Schritt für Entlastung sorgen. Die Nachfrage sei groß, heißt es aus dem Bildungsministerium. 

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