Konsument:innenbarometer
Mehr als die Hälfte kennt sich mit ihren Rechten aus
Das Konsument:innenbarometer zeigt, dass in den Bereichen Wohnen, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Benachteiligung älterer Menschen mehr Unterstützung gewünscht wird. Dabei wurden 1.800 Konsumentinnen und Konsumenten vom Sozialministerium befragt. Bereits seit den 1990ern erfasst das Konsument:innenbarometer alle zwei Jahre Zufriedenheit und Probleme der Verbraucherinnen und Verbraucher.
ÖSTERREICH. Mehr als die Hälfte gab an ihre Rechte als Konsumierende gut zu kennen. Fast Dreiviertel der Befragten wollen zusätzliche gesetzliche Regelungen (74 Prozent), mehr Informationen (71 Prozent) und Beratung (66 Prozent).
"Die Ergebnisse des Konsument:innenbarometers zeigen: Wir müssen die Menschen in Österreich weiter gut unterstützen müssen, damit sie ihre Rechte durchsetzen können", betont Konsument:innenschutzminister Johannes Rauch. "Eine wichtige Maßnahme dazu haben wir gerade umgesetzt und die Förderung für den Verein für Konsumenteninformation erhöht."
Wunsch Kindern ihre Rechte beizubringen
Neben den Themen Wohnen, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Benachteiligung älterer Menschen sind es auch die Energiepreise, Preiskontrollen im Handel und vieles rund ums Wohnen, bei dem sich die Konsumentinnen und Konsumenten Unterstützung wünschen.
Zwar gaben die Konsumierenden an sich im Durchschnitt gut mit ihren Rechten auszukennen, doch nur jeder Dritte weiß, welche Rechte man bei mangelhafter Ware hat. Rund die Hälfte kennt die Bedeutung des effektiven Jahreszinssatzes. 80 Prozent halten es zudem für sinnvoll, wenn Kinder bereits in der Schule zu mündigen Konsumentinnen und Konsumenten erzogen werden, die ihre Rechte kennen.
Um eben diese Bildung zu fördern hat das Ministerium für Konsumentenschutz das "Conscious Consumer Mitmach-Labor" ins Leben gerufen. Außerdem gebe es Unterrichtsmaterialien, wo es um Finanzbildung geht, die von Lehrkräften kostenfrei genutzt werden können. Auf konsumentenfragen.at gibt es zudem Informationen für Bürgerinnen und Bürger, die über Recht aufklären und bei Herausforderungen helfen können.
Zwei Drittel kaufen im Internet ein
Auch beim Thema Nachhaltigkeit sehen die Verbraucherinnen und Verbraucher Handlungsbedarf. Für 80 Prozent ist die Langlebigkeit besonders wichtig. Die regionale Herkunft spielt für 71 Prozent eine große Rolle, die nachhaltige Produktion für 66 Prozent. "Die Konsument:innen wünschen sich klare gesetzliche Regelungen, damit sie auf Umweltaussagen vertrauen können", betont Rauch. "Die Europäische Kommission hat mehrere Gesetzesvorschläge gegen Greenwashing vorgelegt. Ich begrüße die Initiative ausdrücklich."
Die immer wichtiger werdende Rolle des Online-Handels und die Digitalisierung bringen neue Herausforderungen mit sich. 2023 kauften nach eigenen Angaben bereits 69 Prozent auf Online-Plattformen ein. Das sind zweimal so viele, wie noch vor zehn Jahren. Die Zahl der Menschen, die sich in den sozialen Medien über Produkte informieren stieg auf 30 Prozent an. Dazu baue man aktuell eine Internet-Ombudsstelle auf, um die Konsumentinnen und Konsumenten auch hier schützen zu können. Ihre Aufgabe ist bei Streitigkeiten und Fragen zu online abgeschlossenen Verträgen einzuschreiten und bei rechtlichen Fragen Unterstützung zu bieten.
Trotz hoher Gaspreise kaum Anbieterwechsel
75 Prozent der österreichischen Haushalte wollen derzeit Energiesparen. Grund dafür, seien die stark gestiegenen Energiekosten, aber auch der Umweltschutz spielt eine Rolle. Die ältere Generation gab häufiger an Energiesparen zu wollen als Junge. Die Preise für Strom und Gas empfinden aber alle als negativ. Ein Wechsel kam für viele dennoch nicht in Betracht. Nur sechs Prozent gaben an ihren Gasanbieter gewechselt zu haben. Die häufigsten Anbieterwechsel gab es im Mobilfunkbereich.
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