Dichtes Programm an drei Plenartagen
Nationalrat beschließt umstrittene Uni-Novelle
Der Nationalrat tritt an drei Tagen, am 24., 25. und 26. März, zu seinen nächsten Sitzungen zusammen. Dabei wird unter anderem über weitere Corona-Hilfen für Familien, die gesetzliche Grundlagen für den "Grünen Pass" und die Aufschiebung der Inflationsanpassung von Richtwertmieten beraten.
ÖSTERREICH. Ebenfalls steht die umstrittene UG-Novelle auf dem Programm. Die Novelle zum Universitätsgesetz (UG) hat mit den Stimmen der Koalitionsparteien am Mittwoch den Wissenschaftsausschuss des Nationalrats passiert.
Mindestleistung in vier Semestern
Die UG-Novelle sieht unter anderem ab 2022/23 die Einführung einer Mindeststudienleistung für Studienanfänger von 16 ECTS-Punkten innerhalb der ersten vier Semester vor. Geplant waren zuvor sogar 16 ECTS pro Jahr bzw. 24 ECTS in den ersten beiden Studienjahren. Außerdem werden die Kettenverträge für Uni-Angestellte sowie Zuständigkeiten an den Hochschulen zum Teil neu geregelt.
Ursprünglich hätte in der Novelle auch den Rektoraten die Möglichkeit eingeräumt werden sollen, im Sommersemester negative Corona-Tests für die Teilnahme an Präsenzlehrveranstaltungen und -prüfungen bzw. Aufnahmeverfahren zu verlangen. Da allerdings keine ́Zustimmung einer der Oppositionsfraktionen in Aussicht stand, wurde dieser Punkt herausgelöst. Ansonsten hätte eine Blockade im Bundesrat gedroht und die Eintrittstestungen verzögert. Daher wurde dieser Punkt mittels eigenem Antrag an einer anderen Stelle verankert - dagegen stimmte nur die FPÖ.
Entlastung für Familien und Mieter
Auch Hilfen für Familien gibt es wieder. Geplant ist am Mittwoch, den Familienhärtefonds nochmals um 50 Mio. Euro aufzustocken. Sozialhilfe- und Mindestsicherungsbezieher mit Kindern sollen eine Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro pro Kind erhalten.
Um Mieter zu entlasten, soll die eigentlich anstehende Erhöhung der Richtwert- und Kategoriemieten ausgesetzt werden. Erst wieder 2022 zur Anpassung der Richtwert- und Kategoriemieten kommen, wie ein weiterer Gesetzesentwurf vorsieht.
Verlängerung der Gutscheinregelung geplant
Aus dem Kulturausschuss liegt die Empfehlung vor, die Gutscheinregelung für entfallene Sport- und Kulturveranstaltungen zu verlängern. Demnach soll die Rückzahlungsfrist für Veranstalter erst Ende 2023 enden.
Darüber hinaus wird der Nationalrat die Beratungen über das Klimavolksbegehren und drei weitere Volksbegehren abschließen. Schließt der Verkehrsausschuss seine Beratungen rechtzeitig ab, könnten die Abgeordneten außerdem die notwendigen gesetzlichen Grundlagen für das österreichweite "1-2-3-Ticket" zur uneingeschränkten Nutzung des öffentlichen Verkehrsangebots beschließen. Außerdem ist eine weitere Ökologisierung der Lkw-Maut durch eine Begünstigung emissionsfreier Fahrzeuge geplant.
Änderungen im COVID-19-Maßnahmengesetz
Am erstem Tag der Plenarwoche ist sonst Corona das dominierende Thema. In der "Aktuellen Stunde" wird auf Antrag der Freiheitlichen über "Chaos und gebrochene Versprechen" mit dem Bundeskanzler debattiert. Später wird eine "Dringliche Anfrage" der Neos behandelt, in der von der Regierung Auskünfte zu Versäumnissen bei der Impfstoff-Beschaffung eingeholt werden.
Diskussionsbedarf gibt es in Sachen Pandemie vor allem am Donnerstag. Dann stehen nämlich die umstrittenen Änderungen im COVID-19-Maßnahmengesetz und im Epidemiegesetz, die nach dem Begutachtungsverfahren nochmals überarbeitet wurden, zur Diskussion. Geändert wird etwa der Begriff der Veranstaltung. Ausgenommen sind davon nun Treffen von weniger als fünf Personen aus weniger als drei Haushalten einschließlich sechs minderjähriger Kinder.
Vorteile für Geimpfte
In der Novelle sind außerdem Vorteile für bereits Geimpfte erstmals enthalten. Sie werden beim Betreten von Betriebsstätten mit Personen, die ein negatives Testergebnis vorweisen können, gleichgestellt. Außerdem steht der arbeitsrechtliche Teil des Homeoffice-Pakets an, die steuerlichen Regelungen für das Homeoffice wurden bereits beschlossen.
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