Neue Covid-Test-Verordnung
Neuerliche Änderung in der Teststrategie

Neue Coronafälle in Tirol stehen im Zusammenhang mit Reiserückkehrern. Aus diesem Grund empfiehlt das Land Tirol, dass sich Reiserückkehrer kostenlos mit einem PCR-Test auf eine mögliche Covid19-Infektion testen lassen. | Foto: Archiv
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  • Neue Coronafälle in Tirol stehen im Zusammenhang mit Reiserückkehrern. Aus diesem Grund empfiehlt das Land Tirol, dass sich Reiserückkehrer kostenlos mit einem PCR-Test auf eine mögliche Covid19-Infektion testen lassen.
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Seit der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag liegt die Verordnung zur neuen Teststrategie vor – ab Freitag, 1. April, ist sie gültig. Vorgesehen war, dass kostenlose Testangebot auf fünf Antigen- und fünf PCR-Tests zu limitieren. Nun gibt es eine entscheidende Neuerung: Im April dürfen im Zuge einer Übergangsphase weitere fünf PCR-Tests kostenlos durchgeführt werden.

ÖSTERREICH. Die weiterhin hohen Infektionszahlen haben nun doch noch eine späte Neuerung in der österreichischen Teststrategie herbeigeführt. Im April können nun zehn kostenlose PCR-Tests gemacht werden – zuvor war immer die Rede von nur fünf Gratis-PCR-Tests im Monat. Die zusätzlichen Tests sollen sich aus Gurgeltests zusammensetzen, die man ohnehin bereits zu Hause hatte, wie das Ö1-Morgenjournal am Donnerstag berichtet. Somit sind im April doch fünfzehn Gratis-Tests – fünf Antigen und zehn PCR-Tests – möglich. Ab Mai soll dann die ursprünglich verkündete Limitierung von fünf PCR- und fünf Antigen-Tests gelten. 

Ausnahmen gibt es in der Verordnung für vulnerable Orte bzw. Umgebungen – Personen, die in eine Gesundheits- oder Pflegeeinrichtung wollen oder müssen, können sich darüber hinaus gratis testen. Das gilt auch für die mobile Pflege, Kindergärten, Rettungsdienste und Flüchtlingsunterkünfte. Unabhängig von den bereits verbrauchten Tests kann man sich außerdem bei Symptomen weiter kostenlos testen. Für die Bereitstellung der zusätzlichen Tests seien laut Gesundheitsministerium allerdings die Bundesländer zuständig – der Wiener Gesundheitsstadtrat Hacker warnte bereits am Mittwochabend vor zu viel Bürokratie.

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Hacker kritisiert bürokratisches System

Am Mittwochabend fand eine Diskussion zwischen Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und dem Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) statt. Hacker beklagte zunächst, dass die Verordnung vom Bund so lange auf sich warten ließe. Klar sei jedenfalls, dass Wien das Testangebot wie vorgegeben ab April reduzieren werde. Gratis-Tests in den Apotheken, welche bislang mit dem Bund abgerechnet wurden, werde es künftig nicht mehr geben. "Das Alles-Gurgelt-System wird weiterhin die zentrale Säule sein", erläutert Hacker die geplante Wiener Vorgehensweise weiter.

Was zusätzliche Gratis-Tests in Ausnahmefällen betrifft, warnt der Gesundheitsstadtrat vor einem allzu bürokratischem System. In Wien werde man in das Online-System eine Auswahlliste einpflegen, in der angeben werden kann, ob man beispielsweise in ein Spital oder eine Pflegeeinrichtung geht – "ob als Besucher, Patient oder Mitarbeiter" –, oder ob man etwa Symptome hat – und es gäbe etliche andere Ausnahmen auch noch, sagt Hacker. Aber es werde natürlich für alle etwas mühsam, wenn man "hundert Kreuzerl" machen müsse, so der Gesundheitsstadtrat.

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) übt scharfe Kritik an den geplanten Lockerungen am 5. März.  | Foto: Markus Spitzauer
  • Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) übt scharfe Kritik an den geplanten Lockerungen am 5. März.
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Rauch will auf Herbst vorbereitet sein

Rauch sagte am Mittwochabend, es gelte, das Testsystem in seinen Grundzügen zu erhalten, um gut auf den Herbst vorbereitet zu sein. Denn sollte eine neue Virusvariante es notwendig machen, könnte alles rasch wieder hochgefahren werden. Aktuell sei aber eine Redimensionierung am sinnvollsten – Tests würden nun primär dort eingesetzt, wo sie gebraucht werden. 

Geht es nach dem Gesundheitsminister, soll es bis zum Herbst auch einen intensiven Austausch mit den Gesundheitsreferentinnen und -referenten über das weitere Vorgehen geben und mehr Einheitlichkeit geschaffen werden. Auch in Sachen Impfung soll sich laut Rauch etwas tun: "Wir brauchen eine Impfkampagne von oben, nicht von unten." Hier seien direkte Gespräche in Betrieben und Vereinen wichtig. Zudem wolle man das "komplexe Gefüge" an Maßnahmen durchforsten. Dabei sei auch das Testsystem bundesweit zu vereinheitlichen: "Das heißt im Prinzip Reset", so der Gesundheitsminister.

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