Digitale Geräteinitiative
Polaschek: Fokus auf digitales Lernen legen

ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek besuchte am Donnerstagvormittag eine "Digitale Klasse" der BGRG Albertgasse 8 in Wien. Dabei präsentierte er einen Ausblick der Geräteinitiative „Digitales Lernen“ im Schuljahr 2024/25 | Foto: BKA/Dunker
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  • ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek besuchte am Donnerstagvormittag eine "Digitale Klasse" der BGRG Albertgasse 8 in Wien. Dabei präsentierte er einen Ausblick der Geräteinitiative „Digitales Lernen“ im Schuljahr 2024/25
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ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek besuchte am Donnerstagvormittag eine "Digitale Klasse" der BGRG Albertgasse 8 in Wien. Dabei präsentierte er einen Ausblick der Geräteinitiative „Digitales Lernen“ im Schuljahr 2024/25, für das schon 90.000 neue Geräte bestellt seien. Somit würde man die 400.000 Marke knacken, so der Bundesminister.  Elternkritik der Schulordnung wies der Minister am Rande des Termins zurück.

ÖSTERREICH. Die Schulen von 2019 seien nicht mit den Schulen von 2024 vergleichbar. Die Pandemie habe Schulen dazu gezwungen, sich mit der Digitalisierung auseinanderzusetzen, so Polaschek. Bereits über 98 Prozent aller Mittelschulen, Sonderschulen und AHS-Unterstufen nehmen an der digitalen Geräteinitiative teil. Polaschek, zieht Bilanz:

"Um Schülerinnen und Schüler auf eine Zukunft vorzubereiten, in der Digitalisierung und KI eine immer größere Rolle spielen wird, setzten wir im Bildungsbereich verstärkt auf diese Themen und das mit Erfolg! Wir haben 100 KI-Pilotschulen in Österreich, wir haben den Pflichtgegenstand ‚Digitale Grundbildung‘ eingeführt und alle Bundesschulen sind mit Glasfaser ausgestattet".

Digitale Geräteinitiative

Im Zuge der Geräteinitiative „Digitales Lernen“ werden seit dem Schuljahr 2021/22 Schülerinnen und Schüler der 5. Schulstufe an teilnehmenden Schulen mit einem Notebook oder Tablet ausgestattet. Das Ministerium bietet den Schulen vier verschiedene Geräte zur Auswahl.

Die Initiative ermöglicht allen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern den Zugang zu digitaler Bildung zu gleichen Rahmenbedingungen.  Nur 25 Prozent der Gerätekosten – etwa 100 Euro – müssen von den Erziehungsberechtigten getragen werden. Zudem kann ein Antrag auf gänzliche Befreiung gestellt werden. Die Geräte gehen ins Eigentum der Kinder über, sie können daher im Unterricht, aber auch zu Hause verwendet werden.

Roman Wolf, Direktor der BGRG Albertgasse 8, erzählt, dass seine Schule schon "von Anfang an dabei war". Wolf habe sich für Tablets von Apple (iPad) entschieden, da diese Geräte leicht zu warten und zu pflegen seien. Er lege großen Wert auf die Digitalisierung, ist aber ebenfalls der Meinung, dass man nicht das "Kreative und Haptische aus den Augen verlieren" sollte.

Digitale Grundbildung

Im Schuljahr 2022/23 startete das neue Pflichtfach „Digitale Grundbildung“ in der 5., 6. und 7. Schulstufe mit je einer Unterrichtsstunde. Die Schülerinnen und Schüler lernen nicht nur mit den digitalen Endgeräten umzugehen, sondern auch, sich gegen Cybermobbing zu wappnen oder Fake News zu erkennen. Polaschek betonte, dass man die Chancen, jedoch auch Risiken des Internets den Schülerinnen und Schülern nahebringe.

Es gebe die Kritik, dass Kinder durch die Geräte auch im Unterricht spielen könnten. Das verneinte jedoch Lothar Kottnig, IT-Beaufsichtiger und Deutschlehrer an der BGRG Albertgasse 8. Kottnig meinte, dass Kinder schon vor Tablets und Laptops im Unterricht abgelenkt waren. Dazu gebe es heute Apps, wie z.B. Apple Classroom, in denen Lehrerinnen und Lehrer auf die Geräte der Schülerinnen und Schüler Einsicht haben.

KI-Pilotschulen

Polaschek ging auf weitere Projekte ein, wie zum Beispiel "KI-Pilotschulen". Expertinnen und Experten des Schulnetzwerkes eEducation Austria haben, unter Einbindung der Bildungsdirektionen, eine Auswahl von 100 Pilotschulen getroffen.

„Künstliche Intelligenz stellt für den Bildungsbereich sowohl Chancen als auch Herausforderungen dar. Die Schulen müssen dieses Thema umfassend behandeln. Daher haben wir das Projekt KI-Pilotschulen gestartet. Die Schulen werden dabei die Möglichkeiten und Grenzen im digitalen Lernen erproben. Daraus werden wissenschaftlich fundierte Empfehlungen für alle Schulen abgeleitet werden“, erklärt Bundesminister Polaschek.

Die aus allen Bundesländern und Schularten ausgewählten KI-Pilotschulen wurden mit einer entsprechenden KI-Lernsoftware ausgestattet. Diese Pilotschulen seien unter anderem auch Volksschulen. Hier gibt es ein "DigiCase" - ein Koffer, der mit verschiedenen Spielen ausgestattet ist, mit denen das digitale Denken erlernt werden kann. Die Lehrerinnen und Lehrer bekommen dazu ein entsprechendes Begleitprogramm.

Kritik der Elternvertretung zu Gebäudeeinlass

Auf Nachfrage von MeinBezirk.at wies der Bildungsminister die Kritik der Elternverbände an der neuen Schulordnung zurück. Nach wie vor dürfe nur die Schulleitung entscheiden, wann Schülerinnen und Schüler außerhalb der Unterrichtszeit im Gebäude anwesend sein dürfen. Das kritisierte der Dachverband der Elternverbände der Pflichtschulen Österreichs sowie der Bundesverband der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen in einer Aussendung am Mittwoch.

Polaschek ist der Meinung, dass die Verantwortung für die Kinder bei der Schule liegt und somit diese dafür zuständig seien:

"Es muss schlussendlich immer an der Schulleitung selber liegen, zu entscheiden, wann welche Personen in einer Schule sind. Denn die Verantwortung für das Haus ist am Ende immer die Direktorin oder der Direktor. Die Schlüsselgewalt liegt bei einer Person – und die muss dort bleiben, sonst funktioniert das mit der Verantwortung für die jungen Menschen nicht.“

Wolf betonte, dass die Kinder der Unterstufen beaufsichtigt werden müssen. Seine Oberstufenklassen haben jedoch Räume bereitgestellt, die sie jederzeit benutzen können.

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