Straßenumfrage
So reagieren Österreicher auf virales Nehammer Video
Seit Mittwochabend geht ein Video von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in den sozialen Medien durch die Decke. Dabei äußert sich der Kanzler im Kreise einer Funktionärs-Veranstaltung in Hallein unter anderem kritisch zu den Themen Kinderarmut und Frauen in Teilzeit.
ÖSTERREICH. Der Videoclip zeigt Bundeskanzler Karl Nehammer im Gespräch mit Parteifreunden in einem Lokal in Hallein. Zuletzt bekam er von "linken Freunden" den Vorwurf, dass die Armut in Österreich immer größer werden würde. Darauf bemängelte er die stagnierende Teilzeitquote, besonders bei Frauen in Österreich. Zudem äußerte sich der Kanzler mit: "Wenn ich zu wenig Geld habe, gehe ich mehr arbeiten."
Weiters offenbarte Nehammer im Video auch sein Statement zu Kinderarmut in Österreich. Er kritisierte, dass darüber geschrieben werde, dass es Kinder in Österreich gebe, die keine warme Mahlzeit bekämen. Dazu der Kanzler: "Was heißt, ein Kind kriegt in Österreich keine warme Mahlzeit? Wisst ihr was die billigste warme Mahlzeit in Österreich ist? Ein Hamburger bei McDonald's um 1,40 Euro."
Empörung auf Österreichs Straßen
Das viral gegangene Video des österreichischen Bundeskanzler trifft nicht nur einen Nerv bei Teilzeit-arbeiteten Eltern, sondern sorgt auch auf Österreichs Straßen für Empörung. MeinBezirk.at befragte die Österreicherinnen und Österreich, was ihnen nach der Veröffentlichung des Videos unter den Nägeln brennt.
Der Großteil der Befragten ist entsetzt über die herablassenden Aussagen des Bundeskanzlers. Da sollte es besser andere Schwerpunkte geben, als die Empfehlung eines ungesunden Hamburgers. Weiters empfinden es einige der Befragen "traurig" bzw. "schade", wenn ein Bundeskanzler, der Staatsoberhaupt eines Landes ist, darauf verweise, dass die billigste Mahlzeit für Kinder, weil sie sich nichts anderes leisten können, ein Hamburger bei McDonald's für 1,40 Euro sei.
"Es ist wichtig, dass Kinder auch etwas Gesundes bekommen und dann zu sagen, dass man auch einfach für 1,40 Euro zu McDonald's gehen kann, um sich einen Burger holen, find ich schon ziemlich schwach."
Zudem mache ein Burger auch kaum satt, ergänzt ein Jugendlicher bei der Straßenumfrage. Auch eine Frau sieht die Aussagen des Bundeskanzlers als äußerst dramatisch:
"Unsere Bauern bekommen immer weniger für ihre Produkte und der Bundeskanzler macht Werbung für einen amerikanischen Großkonzern. Das ist eigentlich total wiedersinnig und fern jeder Volksverbundenheit."
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