Babler auf den Spuren Kreiskys
SPÖ-Chef setzt Experten-Rat ein
SPÖ-Chef Andreas Babler setzt einen Rat von "hunderten Expertinnen und Experten" ein. Die Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sollen für die SPÖ inhaltliche Konzepte entwickeln, "um Österreich wieder erfolgreich und gerecht zu machen", so Babler, der sich damit auf Spurensuche in die Kreisky-Ära begibt.
ÖSTERREICH. In Vorbereitung auf das kommende Wahljahr beschwört Andreas Babler den Geist sozialdemokratischer Glanzzeiten herauf. In seinem Reformprogramm "Für ein modernes Österreich" rief die sozialdemokratische Lichtgestalt Bruno Kreisky anno dazumal einen Rat aus 1.400 Expertinnen und Experten zusammen. Die Fachleute aus allen Teilen der Gesellschaft sollten neue gesellschaftspolitische Konzepte entwerfen und damit zu einem modernen und gerechten Österreich beitragen.
Babler als "Kreisky 2.0"
Unter dem Vortitel "Kreisky 2.0" kündigte Andreas Babler rund 56 Jahre später nun ebenfalls einen Rat von "hunderten Expertinnen und Experten" an. Die Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sollen inhaltliche Konzepte von Gesundheit über Klimaschutz bis hin zu Industriepolitik für die SPÖ erstellen. Denn es brauche wieder mehr Sachkompetenz und innovative Ideen in der Politik, heißt es in entsprechenden Presse-Unterlagen der SPÖ.
Geleitet wird der Rat vom ehemaligen Industriemanager und Energieexperten Marc Hall gemeinsam mit der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und Europaexpertin Evelyn Regner. Zu den weiteren Fachleuten zählen beispielsweise der frühere Spitzendiplomat Wolfgang Petritsch sowie die deutschen Ökonomen Isabella Weber und Achim Truger. Dazu kommt etwa der langjährige Spitzenbeamte Manfred Matzka.
Reformen für die Menschen
Die Ergebnisse des Rats sollen in weiterer Folge den inhaltlichen Rahmen einer "Reformkanzlerschaft" Bablers bilden. Der Begriff Reform müsse endlich wieder sozialdemokratisch aufgeladen werden und "Verbesserungen für die Menschen" bedeuten, beteuert Babler.
Denn in der jüngsten Vergangenheit sei Reform "gleichbedeutend mit einer gefährlichen Drohung" negativ aufgeladen worden. An der Regierungsarbeit der letzten Jahre lässt Babler dementsprechend kein gutes Haar. "Die Regierung war vor allem mit sich selbst und ihren Skandalen beschäftigt", kritisiert der SPÖ-Chef.
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