Maßnahmenpaket
SPÖ legt Masterplan für den ländlichen Raum vor
Die SPÖ hat am Montag ihren "Masterplan zur Revitalisierung des ländlichen Raums" vorgestellt. Damit solle dem Verfall des ländlichen Raums entgegengewirkt werden, wie SPÖ-Chef Andreas Babler und Oberösterreichs SPÖ-Landesparteiobmann Michael Lindner erklärten.
ÖSTERREICH. "Der ländliche Raum wurde in den letzten Jahren zunehmend ausgehungert", beklagten Babler und Linder bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Laut den beiden Sozialdemokraten fehlt es vielerorts an notwendiger Infrastruktur, etwa Nahversorgern, öffentlichen Verkehrsmitteln, Kinderbetreuungsplätzen oder auch Ausbildungsmöglichkeiten.
Dass Menschen vom Land in den urbanen Raum ziehen würden, sei keine ungewöhnliche Entwicklung. Ein Problem werde die Landflucht aber dann, "wenn sie nicht freiwillig passiert", so Linder. Mit einem Maßnahmenbündel möchte die SPÖ nun gegensteuern und ländliche Gebiete wieder lebenswerter machen.
SPÖ wünscht sich belebte Ortskerne
Ziel sei es, dass die Menschen unabhängig von ihrer Postleitzahl in ihrer Nähe Arbeitsplätze, ganztägige Kinderbetreuungseinrichtungen und medizinische Versorgung vorfänden, sagte Babler. Der SPÖ-Chef wünscht sich auch wieder mehr Ortskerne mit Nahversorgern, Wirtshäusern, Hausärzten, Polizei-, Bank- und Poststellen. Wenn es all das nicht mehr gibt, würden viele Menschen schweren Herzens ihre Heimatgemeinde verlassen. Der Regierung wirft die SPÖ vor, die Probleme im ländlichen Raum zu ignorieren.
15 Minuten zum Kindergarten, zehn zum Arzt
Konkret fordert die SPÖ einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr sowie den Ausbau ganztägiger Schulen in den Regionen. So soll langfristig innerhalb von 15 Minuten Wegzeit ein vollzeittaugliches Kinderbetreuungsangebot zur Verfügung stehen, innerhalb von 30 Minuten Wegzeit ein ganztägiges Schulangebot.
Neben dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs geht es außerdem darum, die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Dazu sollen nach den SPÖ-Wünschen die Primärversorgungseinheiten ausgebaut und die Studienplätze in der Medizin verdoppelt werden. Ziel sei es, dass Patientinnen und Patienten innerhalb von zehn Minuten eine Allgemeinmedizinpraxis erreichen.
Jobprogramm für Langzeitarbeitslose
Zudem sollen Langzeiterwerbslose unter dem Titel "Aktion 40.000" mit Hilfe eines geförderten Jobprogramms zurück auf den Arbeitsmarkt gebracht werden. Eingesetzt werden sollen sie für Tätigkeiten, für die in den Gemeinden das Geld fehle, etwa zur Ortsverschönerung, bei Schwimmbädern oder Eislaufplätzen, so Babler.
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