Treibhausgas-Bilanz 2014: Erfreuliche Zahlen für Österreich
In Österreich ist eine positive Bilanz hinsichtlich der jährlichen Treibhausgasemissionen zu verzeichnen. In fast allen Sektoren konnte eine CO2-Reduktion verzeichnet werden - außer im Verkehr, der für den Klimaschutz noch immer ein wesentliches Problem darstellt.
ÖSTERREICH. 2014 betrugen die Emissionen 76,3 Millionen Tonnen, was im Jahresvergleich mit 2013 eine Reduktion von 4,7 Prozent bedeutet. Damit liegt der Wert um 3,2 Prozent unter demjenigen von 1990, das nationale Ziel laut Klimaschutzgesetz konnte um 3,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent unterschritten werden.
Die Treibhausgasemissionen konnten in fast allen Sektoren reduziert werden. Ein wesentlicher Grund für die rückläufigen Zahlen ist das Wetter – die Heizgradtage sind von 2013 bis 2014 um 19,2 Prozent zurückgegangen. „Der Klimawandel ist somit auch in Österreich angekommen“, so Jürgen Schneider, Klimaexperte des Umweltbundesamtes, bei der Präsentation der Treibhausgas-Inventur 2014.
58 Prozent mehr Treibhausgas-Emissionen im Sektor Verkehr
Weitere Gründe sind der wirtschaftliche Druck bei fossilen Brennstoffen sowie das klimafreundliche Ökostromgesetz. Die Treibhausgasemissionen konnten in fast allen Sektoren laut Klimaschutzgesetz (Gebäude, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft, Energie und Industrie und fluorierte Gase) reduziert werden. Nur nicht im Verkehr. Dort ist ein Anstieg des CO2-Äquivalents um 58 Prozent seit 1990 zu verzeichnen. Auch wenn die Emissionen seit 2013 um 0,5 Millionen Tonnen gesunken sind, besteht hier noch ein enormer Handlungsbedarf — immerhin stammen mit 45 Prozent die meisten CO2-Emissionen aus diesem Sektor.
Erfreuliche Zahlen, aber kein Ruhekissen
Bundesminister Andrä Rupprechter bezeichnet die Zahlen als Zeichen, dass Österreich auf dem Zielpfad sei, allerdings dürfe man sich nicht auf einem Ruhekissen ausruhen und die Ziele aus den Augen verlieren. „Mit dem Klimavertrag von Paris wurde das Ende des fossilen Zeitalters eingeläutet. Die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft, unserer Energie- und Mobilitätssysteme ist somit gestartet. Mein Ziel ist, dass wir 2030 die Stromversorgung zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energieträgern schaffen“, so Rupprechter.
Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt präsentiert Treibhausgas-Bilanz 2014 und den weiteren Reduktionspfad bis 2050.
Ziel: minus 40 Prozent Emissionen, Verabschiedung von fossiler Energie
Bei der Klimakonferenz in Paris wurde das Ziel festgelegt, die durchschnittliche globale Erwärmung auf weit unter zwei Grad Celsius zu beschränken. Die Kriterien für nationale Ziele – im Gegensatz zum Kyoto-Protokoll ist das Paris-Abkommen für alle Mitgliedsstaaten rechtlich bindend – werden am jeweiligen BIP pro Kopf festgelegt. Für Österreich bedeutet das eine Reduktion von 40 Prozent der Treibhausgase im Nicht-Emissionshandel bis 2030. Der Reduktionspfad bis 2050 sieht eine Reduktion in den Industrieländern von mindestens 80 Prozent gegenüber 1990 vor.
Bis dahin gibt es die Möglichkeit, mit dem vom Umweltbundesamt entwickelten Klima-Zielpfadrechner online unterschiedliche Entwicklungsszenarien bis 2050 durchzuspielen.
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