150 Mio. Euro aus Rücklagen
Universitäten bekommen nun doch mehr Geld

Polaschek war zuvor Rektor der Uni Graz. In der steirischen Hauptstadt gehen am Dienstag alle fünf Universitäten zum Protest auf die Straße.  | Foto: Regina Aigner/BKA
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  • Polaschek war zuvor Rektor der Uni Graz. In der steirischen Hauptstadt gehen am Dienstag alle fünf Universitäten zum Protest auf die Straße.
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Der Nationalrat startet seine dreitägige Budgetdebatte. Dabei soll es auch um zusätzliches Geld für die österreichischen Universitäten gehen. Hier ist der Ruf nach Hilfe in den vergangenen Wochen immer lauter geworden. Die finanzielle Situation sei dramatisch, lautet der Tenor.

ÖSTERREICH. Am Dienstag startet im Nationalrat die mehrtägige Budgetdebatte. Diese steht ganz im Zeichen der Energiekrise bzw. den Folgen davon. In den vergangenen Wochen haben die Universitäten immer wieder auf ihre kritische finanzielle Lage hingewiesen - bisher mit eher wenig Erfolg. Den Hochschulen wird zwar mehr Geld zur Verfügung gestellt, allerdings dürfte das laut eigenen Angaben nicht reichen, um die Mehrkosten zu decken.

Steigende Personal- und Energiepreise belasten Universitäten

Im Falle der Universitäten liegt das Problem darin, dass das Budget immer für drei Jahre im Vorhinein geplant und freigegeben wird. Hierbei geht es um die Jahre 2022 - 2024. Zu Beginn dieser Periode haben die Unis einige Investitionen getätigt, erst dann haben der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Energiekrise begonnen. Die Bildungseinrichtungen wurden durch steigende Personal- und Energiepreise voll getroffen. Weil das Budget fix ist, gibt es keinen finanziellen Handlungsspielraum.

Stellen werden bereits jetzt nicht mehr nachbesetzt

Für die kommenden zwei Jahre sind Gelder in Höhe von 500 Millionen Euro vorgesehen. Laut eigenen Angaben der Universitäten bräuchten diese aber 1,2 Milliarden Euro, um ihre Kosten zu decken. Die ersten Reaktionen auf das fehlende Budget sind etwa Stopps bei Jobausschreibungen und Nachbesetzungen von Stellen. Außerdem wurden Investitionen bereits zurückgefahren und Energiemaßnahmen gesetzt. 

TU Wien schließt Mitte Dezember

Die TU Wien bereitet sich zusätzlich dazu auf eine Schließung von Mitte Dezember bis Mitte Jänner vor. Trotzdem hat sich Bildungsminister Martin Polaschek bisher nicht dazu bewegen lassen, das Budget sofort anzuheben. Stattdessen soll im kommenden Jahr auf Rücklagen aus dem Wissenschaftsressort zurückgegriffen werden. Polaschek war zuvor Rektor der Uni Graz. In der steirischen Hauptstadt gehen am Dienstag alle fünf Universitäten zum Protest auf die Straße. Vertreterinnen und Vertreter der Unis warnen bereits vor einem möglichen Schaden für den Standort. 

150 Millionen Euro aus Rücklagen

Im Ö1 Morgenjournal betont Polaschek, dass er die Situation der Unis durchaus verstehe und dass er auch versuchen werde, diese zu entlasten. Geplant ist, dass der Minister in Zukunft selbst auf Rücklagen aus dem Wissenschaftsressort zugreifen können soll. Das zusätzliche Geld für die Unis soll also nicht aus dem Finanzministerium kommen. Im kommenden Jahr stehen den Universitäten dann 150 Millionen Euro mehr zur Verfügung. Polaschek betont im Morgenjournal, dass es sich dabei aber nur um Mittel für das nächste Jahr handelt. Für die Zeit danach wisse man nicht, wie sich die Situation in puncto Energiekrise weiterentwickele, sagt Polaschek.

Grüne fordern mehr Geld für Unis

Bisher habe es Gespräche mit mehr als der Hälfte der österreichischen Universitäten gegeben, bestätigt der Minister. Dort haben die Hochschulen ihre finanzielle Lage geschildert. Nach diesen Gesprächen geht der Minister davon aus, dass die Unis mit den zusätzlichen 150 Millionen Euro auskommen werden. Die Grünen fordern mehr finanzielle Mittel für den Bildungsstandort Österreich.

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