Krieg in der Ukraine
Van der Bellen warnt vor Folgen von Gas-Boykott

Aus Sicht des Bundespräsidenten geht es jetzt darum, eine Rezession und einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit abzuwenden. | Foto: Screenshot orf.at
2Bilder
  • Aus Sicht des Bundespräsidenten geht es jetzt darum, eine Rezession und einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit abzuwenden.
  • Foto: Screenshot orf.at
  • hochgeladen von Magazin RegionalMedien Austria

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat sich in der "ZIB 2" am Donnerstagabend skeptisch gegenüber einem Boykott von russischem Gas geäußert. Er verwies darauf, dass nicht nur Privathaushalte, sondern auch Industrie und Gewerbe stark von russischen Gaslieferungen abhängig seien. 

ÖSTERREICH. Es wäre „ganz schlecht, eine Maßnahme zu treffen, von der wir wissen, wir halten sie nicht durch“, betonte der Bundespräsident. In der Vergangenheit wurde "immer pünktlich geliefert, wir können uns über die Vergangenheit nicht beschweren. Das hat uns vielleicht rückblickend zu sehr in Sicherheit gewiegt", meinte Van der Bellen. 

Aus Sicht des Bundespräsidenten geht es jetzt darum, eine Rezession und einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit abzuwenden. Ziel müsse es ein, die Lieferanten insbesondere im Gasbereich, aber auch bei Öl und Kohle zu diversifizieren: "Wie sich jetzt herausstellt, war es nicht klug, sich darauf zu verlassen, dass russisches Gas immer geliefert wird."

Wie siehst du die Energieversorgung wegen der Ukrainekrise?

Europäische Union "geschlossen wie noch nie" 

Die Europäische Union siehe nicht tatenlos zu. "Die Wirtschaftssanktionen wirken", sagte Van der Bellen zum Vorgehen Europas. Der militärische Vormarsch entspreche "ganz sicher nicht den Erwartungen" Wladimir Putins. Aus Sicht Van der Bellens habe die Europäische Union "geschlossen wie noch nie" auf einer nicht militärischen Ebene reagiert.

Österreichs Beziehungen zu Russland

Zu Österreichs wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland – Vizekanzler Werner Kogler hatte zuvor in der "ZIB 2" kritisiert, die Wirtschaftskammer habe Putin den roten Teppich ausgerollt – sagte der Bundespräsident: "Österreich hat mit russischen Firmen, mit ukrainischen Firmen, auch mit Unternehmen aus Weißrussland über Jahrzehnte keine schlechten Erfahrungen gemacht." Mit den Ereignissen der vergangenen zwei Wochen habe außer den USA "ja niemand gerechnet, wenn wir uns ehrlich sind", sagte Van der Bellen.

Auf die Frage von ZiB2-Moderator Martin Thür, ob er sich schon bezüglich einer möglichen Wiederkandidatur als Bundespräsidentschaftskandidat im Herbst entschieden habe angesprochen, antwortete Van der Bellen: "Nice try, lieber Herr Thür, aber wie Sie schon sagen, jetzt haben wir wirklich andere Dinge im Kopf."

Mehr zum Thema:

Expertin: Gaspreis könnte massiv steigen
So will Österreich aus russischer Gas-Abhängigkeit kommen
Wladimir Putin – enge Beziehungen zu Österreich
Verpflichtende Milizübungen vor Wiedereinführung
Aus Sicht des Bundespräsidenten geht es jetzt darum, eine Rezession und einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit abzuwenden. | Foto: Screenshot orf.at
Österreich ist stark abhängig von russischem Gas- 80 Prozent kommen aus Russland.

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.