Online-Hilfe
"Wahlkabine.at" wird eingestellt und nicht mehr online gehen
Die Online-Orientierungshilfe für Wählerinnen und Wähler in Österreich "Wahlkabine.at" wird laut einem Bericht eingestellt. Grund sind Schwierigkeiten bei der Finanzierung.
ÖSTERREICH. "Wahlkabine.at ist Österreichs erfolgreichste Online-Politikorientierungshilfe", steht auf der Website der Online-Hilfe für Wählerinnen und Wähler in Österreich. Doch das stimmt nicht. Denn sie ist es nicht mehr.
Wie "Kurier.at" (Paywall) am Sonntag berichtet, sei für das Institut für neue Kulturtechnologien das Projekt schwierig zu finanzieren. "Wir haben immer darauf geachtet, uns in keine Abhängigkeiten zu begeben und uns frei von politischen oder kommerziellen Interessen zu halten", sagt Initiator Konrad Becker. Da man die notwendige Neutralität behalten will, verwehre man sich "politischer Anbiederung", so Becker.
Für ihn sei auch die Weitergabe oder gar der Verkauf von Nutzerdaten ausgeschlossen, weil man den Nutzerinnen und Nutzern absoluten Datenschutz gewährleisten will. Eine neue Trägerorganisation, die das Projekt finanzieren soll, wurde nicht gefunden.
Für den einen oder anderen, der diese Wahl-Orientierungshilfe nicht kannte: Interessierte Nutzerinnen und Nutzer konnten per Mausklick eine Liste von 25 Fragen zu aktuellen Themen beantworten und so auf spielerische Weise herausfinden, wie ihre persönliche Meinungen mit den Standpunkten der Parteien übereinstimmen. Außerdem konnte man eine detaillierte Übersicht erhalten, wie diese Fragen von den Parteien beantwortet wurden.
Zuletzt von 220.000 Wählern benutzt
Initiator Becker sagte, dass für die Realisierung etwa 15.000 Euro in der Vergangenheit nötig waren, die vor allem in Technik und redaktionelle Arbeit flossen. "Wahlkabine.at" wurde zuletzt bei den Wien-Wahlen vor drei Jahren von rund 220.000 Menschen benutzt, im Jahr davor bei den Nationalratswahlen von fast einer Million Wählerinnen und Wählern.
Das Projekt realisierte das Institut für Neue Kulturtechnologien in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft, der Gesellschaft für politische Aufklärung sowie dem Institut für Politikwissenschaft an der Uni Innsbruck.
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