EURO 2024
Forscher sehen nur geringe Titelchancen für Österreich

- Glaubt man neuesten statistischen Berechnungen von Forschern, unter anderem der Universität Innsbruck, holt sich Frankreich mit einer Wahrscheinlichkeit von 19,2 Prozent den Titel bei der EURO 2024 in Deutschland. Für das ÖFB-Team stehen die Chancen hingegen nicht ganz so gut: Die Forscher berechneten die Titelchancen Österreichs mit 1,1 Prozent.
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Glaubt man neuesten statistischen Berechnungen von Forschern, unter anderem der Universität Innsbruck, holt sich Frankreich mit einer Wahrscheinlichkeit von 19,2 Prozent den Titel bei der EURO 2024 in Deutschland. Für das ÖFB-Team stehen die Chancen hingegen nicht ganz so gut: Die Forscher berechneten die Titelchancen Österreichs mit 1,1 Prozent. Ein Weiterkommen in der Hammergruppe D ist hingegen nicht allzu unwahrscheinlich.
ÖSTERREICH. Ganz Fußball-Europa spekuliert aktuell darüber, wer sich am 14. Juli in der deutschen Hauptstadt Berlin zum Europameister küren wird. Traditionellerweise dürfen vor einem solchen Großereignis auch statistische Prognosen zum Turnierausgang nicht fehlen. Ein Forscherteam, bestehend aus Achim Zeileis (Universität Innsbruck), Andreas Groll und Jonas Sternemann (beide TU Dortmund), Gunther Schauberger (TU München), Christophe Ley und Florian Felice (beide Universität Luxemburg) sowie Lars Magnus Hvattum (Hochschule Molde, Norwegen), nutzte nun allerlei Daten und maschinelles Lernen – also Künstliche Intelligenz-Systeme, um den Gewinner der EURO vorherzusagen.
100.000 Simulationen durchgeführt
Basierend auf ihrer Modellvorhersage haben die Wissenschaftler den gesamten Verlauf der Europameisterschaft 100.000 Mal durchsimuliert. Dabei zeigte sich, dass Vizeweltmeister Frankreich die Endrunde mit einer Wahrscheinlichkeit von 19,2 Prozent gewinnen wird. Zu den weiteren Favoriten zählen England (16,7 Prozent), Deutschland (13,7 Prozent), Spanien (11,4 Prozent) und Portugal (10,8 Prozent).
Auch wenn Frankreich den Berechnungen zufolge als Favorit gilt, bleibt das Turnier offen, wie die Uni Innsbruck in einer Aussendung festhält. So sind die Gewinnwahrscheinlichkeiten auch bei den Top-Teams vergleichsweise niedrig. "Eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 19,2 Prozent bedeutet umgekehrt natürlich auch, dass Frankreich zu 80,8 Prozent nicht Europameister wird", so Achim Zeileis. Etwas überrascht zeigten sich die Forscher davon, dass die wahrscheinlichste Final-Konstellation (5,4 Prozent) aus England und Deutschland besteht. Dort würden die Gewinnwahrscheinlichkeiten dann fast genau bei 50 zu 50 liegen.

- Neben Frankreich zählen laut den Berechnungen England (16,7 Prozent), Deutschland (13,7 Prozent), Spanien (11,4 Prozent) und Portugal (10,8 Prozent) zu den Top-Favoriten.
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Österreichs Chancen
Nachdem Österreich bei der 2021 ausgetragenen EURO 2020 das Achtelfinale erreichen konnten, erhoffen sich die Fans des Nationalteams auch in diesem Jahr das Überstehen der Gruppenphase. Dabei handelt es sich allerdings um keine leichte Aufgabe, schließlich wurden dem ÖFB-Team Frankreich, Polen und die Niederlande zugelost. "Unser Modell sagt für Österreich eine Wahrscheinlichkeit von 53,4 Prozent voraus, die Vorrunde zu überstehen, das ist angesichts der Gruppe nicht schlecht", betont Achim Zeileis.
In der Gesamtauswertung zeigt sich, dass die weiteren Chancen für das Nationalteam dann aber schnell sinken: So erreichen Baumgartner, Sabitzer und Co. mit einer Wahrscheinlichkeit von 26 Prozent das Viertelfinale. Die Chancen auf einen Halbfinal-Einzug stehen bei 10,6 Prozent, fürs Finale in Berlin liegen sie bei 3,6 Prozent. Zu den Top-Favoriten zählt Österreich bei der EURO 2024 den Auswertungen zufolge nicht: Die Mannschaft von Ralf Rangnick landet mit ihrer Titelwahrscheinlichkeit von 1,1 Prozent hinter Kroatien, Dänemark und der Schweiz auf Rang 12.
Bereits richtige Prognosen
Auch mit der Hilfe von KI und Daten wie Ratings einzelner Spieler oder dem Marktwert lässt sich die EURO 2024 nicht vollständig vorhersagen, in der Vergangenheit konnte Zeileis aber bereits erfolgreiche Prognosen aufstellen. So sagte sein Modell, das auf bereinigten Wettquoten basiert, bereits das EURO-Finale 2008 sowie Spaniens Siege bei der Welt- und Europameister 2010 bzw. 2012 richtig vorher. Dieses Jahr wird es zum dritten Mal nach der EM 2020 und der WM 2022 als Teil eines umfassenderen kombinierten Modells eingesetzt.
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