KV-Verhandlungen
Arbeitgeber bieten fünf Prozent mehr Gehalt im Handel
Nachdem bei den Kollektivvertragsverhandlungen im Handel bisher keine Einigung erzielt werden konnte, trafen sich die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite am Donnerstag zur dritten Verhandlungsrunde. Dabei legten die Arbeitgeber erstmals ein Angebot auf den Tisch.
ÖSTERREICH. Am vergangenen Dienstag organisierte die Gewerkschaft bereits einen ersten Protesttag in Salzburg und Wien, da bei den Kollektivvertragsverhandlungen für rund 430.000 Angestellte im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel in den bisherigen zwei Runden kein Ergebnis erzielt werden konnte. Während die Gewerkschaft bereits im Oktober ihre Forderungen von einer Lohn- und Gehaltserhöhung von elf Prozent sowie ein Rahmenpaket inklusive Arbeitszeitverkürzung vorlegten, brachte die Arbeitgeberseite bisher kein Angebot an den Tisch. Handelsobmann Rainer Trefelik erklärte dazu:
"Solange wir uns in diesen utopischen Höhen bewegen und die Gewerkschaft sämtliche kreativen Möglichkeiten zum Brückenbauen wie Einmalzahlungen oder die Berücksichtigung der einkommensverbessernden Maßnahmen der Bundesregierung ablehnt, sehen wir uns außerstande, ein konkretes Gegenangebot zu legen."
Arbeitgeber setzen auf Einmalzahlungen
Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Arbeitgeber bei der dritten Verhandlungsrunde nun aber erstmals ein Angebot vorlegten. So sollen die über 430.000 Handelsangestellte und Lehrlinge fünf Prozent mehr Gehalt sowie eine Einmalzahlung von 800 Euro bekommen.
Bereits im Vorfeld der Herbstlohnrunde sprach sich Trefelik für Einmalzahlungen aus. Damit soll den Unternehmen in der aktuell angespannten Lage geholfen werden, wobei auch die Beschäftigten von dem einmaligen Betrag profitieren würden, so der Arbeitgeber-Verhandler.
Abschluss gilt als unwahrscheinlich
Eine Einigung bei den Verhandlungen am Donnerstag gilt aktuell als unwahrscheinlich, schließlich liegt das Angebot der Arbeitgeber deutlich unter den Forderungen der Gewerkschaft. Zudem erklärte die Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, Barbara Teiber, bereits im Vorfeld, Einmalzahlungen abzulehnen. In einem Jahr mit hoher Inflation wären diese statt einer nachhaltigen Erhöhung "ein sehr schlechtes Geschäft, weil ein Beschäftigter dadurch zehntausende Euro im Lebenseinkommen verlieren würde".
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.