1. Halbjahr
Bio-Anteil im Lebensmittelhandel heuer erstmals zweistellig

Den höchsten Bio-Anteil im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel verbuchen die Sortimente Milch und Eier. | Foto: pressmaster/panthermedia
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Der Bio-Anteil im Handel wird heuer einen neuen Höchstwert erreichen. Vor allem Milch und Eier sind gefragt, wenig gefragt sind Wurst und Schinken sowie Fleisch und Geflügel.

ÖSTERREICH. Trotz Corona oder gerade weil die Pandemie die Menschen sensibler für die Qualität und Herkunft von Lebensmitteln gemacht hat, betrug der Bio-Anteil im Lebensmittelhandel über 10 Prozent, wie aktuelle Zahlen aus dem AMA-Haushaltspanel zeigen.

Ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt kaufte im ersten Halbjahr biologische Frischeprodukte im Wert von 97 Euro im Lebensmitteleinzelhandel ein. Das entspricht einem Plus von knapp 17 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Fast jeder Österreicher griff mindestens einmal in den vergangenen sechs Monaten zu einem Bio-Produkt. 2019 wurden Bio-Produkte im Wert von gut zwei Mrd. Euro abgesetzt. Das entsprach einem Plus von 6,7 Prozent.

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Milch und Eier werden besonders oft in Bo-Qualität gekauft. Erdäpfel, Gemüse und Fruchtjoghurt liegen ebenfalls weit über dem Durchschnitt. Jedes zehnte Produkt in den Warengruppen Butter, Käse und Obst stammt aus biologischer Landwirtschaft. Unterdurchschnittlich fällt der Bio-Anteil bei Wurst und Schinken sowie Fleisch und Geflügel aus. Wie AMA-Geschäftsführer Michael Blass in der Pressekonferenz am Montag erklärte, liegt das daran, dass der Preisunterschied zwischen Bio und Nicht-Bio hier größer ist. Die biologische Fleischproduktion sei nämlich deutlich teurer als die herkömmliche.

Wenig Bio in Gastronomie, Kantinen

Das Wachstum werde sich abflachen, aber vielleicht auf einem höheren Niveau einpendeln, sagte die Obfrau von Bio Austria, Gertraud Grabmann. Bei den Biokistln würden viele neue Abos beibehalten. Der Ansturm bei den Kistln, die vor die Haustür zugestellt werden, habe teilweise sogar zu einem Aufnahmestopp für Neukunden geführt, schilderte Grabmann.

In den Großküchen, Kantinen und in der Gastronomie sei der Bio-Anteil noch niedrig. Dort ortet AMA und Bio-Austria noch Aufholbedarf. Auch im Supermarkt sei es bei einigen Produkten so, dass sie zwar bio, aber nicht regional sind. So würden Bio-Rohstoffe wie etwa Dinkel aus dem Ausland importiert, obwohl sie auch in Österreich angebaut würden.

EU-Bio-Verordnung

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) begrüßte auch die Verschiebung der EU-Bio-Verordnung um ein Jahr auf 1. Jänner 2022. "Damit bleibt mehr Zeit für den Abschluss der notwendigen Delegierten- und Durchführungs-Rechtsakte", teilte die Ministerin am Samstag mit. Sie sprach sich auch gegen Änderungen der Basisverordnung aus. "Viele der weitreichenden Änderungen sind in Zeiten der Covid-19-Pandemie schwierig umsetzbar", so Köstinger. "Das zusätzliche Übergangsjahr gibt unseren Bauern mehr Zeit, um sich auf die bevorstehenden Änderungen vorzubereiten."

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