Personalmangel
Bis 2030 fehlen in Österreich 90.000 Pflegekräfte

Bis 2030 fehlen in Österreich 90.000 Pflegekräfte, warnt die Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs. | Foto: Antonio Šećerović/RMW
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Bis 2030 fehlen in Österreich 90.000 Pflegekräfte, warnt die Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs und fordert weitreichende Maßnahmen vonseiten der Politik. Neben einer Attraktivierung des Bereichs brauche es vor allem eine klare Zuwanderungsstrategie sowie schnellere Zulassungsverfahren, heißt es in einer entsprechenden Aussendung.

ÖSTERREICH. "Österreich hat ein massives Problem bei qualifizierten Fachkräften im Pflegebereich. Bis 2030 fehlen 90.000 Pflegekräfte", warnt die Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs zum Tag der Pflege am 12. Mai. Neben attraktiven Anreizen für bestehende Pflegekräfte brauche es dringend eine Zuwanderungsstrategie sowie eine Beschleunigung bei der Berufszulassung, heißt es vonseiten der Arbeitsgemeinschaft.

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Anreize und Zuwanderungsstrategie

Konkret gefordert werden etwa Anreize, die für bestehende Pflegekräfte einen Wechsel von Teil- auf Vollzeit attraktiveren. "Attraktive Entlohnungsmodelle sind zweifellos ein wichtiger Baustein. Wenn wir es schaffen würden, Teilzeit-Pflegekräfte zu Vollzeit-Modellen zu motivieren, wäre der Personalengpass fürs Erste gelöst", betont ARGE-Leiter Peter Bohynik.

Weiters brauche es eine "klare und rechtssichere Zuwanderungsstrategie, die es uns ermöglicht, mehr Arbeitskräfte nach Österreich zu holen". Wichtig sei hier, diese Menschen möglichst rasch in den Arbeitsprozess zu integrieren und ein attraktives Umfeld zu schaffen. "Deutschland holt jährlich 20.000 Pflegekräfte ins Land, wir schaffen im Schnitt nur 130", betuert der Experte.

Schneller Zulassungsverfahren

Ein Grund für diese spärliche Zuwanderung in den Arbeitsmarkt seien u. a. die "extrem langen" Wartezeiten im Migrationsprozess aus Drittstaaten. Universitär qualifizierte Fachkräfte bräuchten bis zu 8 Monate, bis alle Behördenprozesse abgeschlossen seien – "Zeit, die im Gesundheits- und Pflegewesen fehle", kritisiert die ARGE den "Bürokratie-Marathon, der es auch sehr unattraktiv macht, nach Österreich zu kommen". Ein wichtiger Baustein sei deshalb, die Zulassungsverfahren für Pflegeberufe zu beschleunigen.

Ordensspitäler Österreichs

Die 23 Ordensspitäler Österreichs betreuen jährlich bis zu zwei Millionen Patientinnen und Patienten. Bundesweit steht jedes fünfte Spitalsbett in einem Ordenskrankenhaus – in absoluten Zahlen sind das etwa 7.800 Betten. Mit rund 22.500 Mitarbeitenden sind die Ordensspitäler außerdem ein wichtiger Arbeitgeber im Kranken- und Pflegebereich.

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