310.582 Arbeitslose
Erstmals 4 Mio. unselbstständig Beschäftigte

Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Juli wieder etwas an auf 5,9 Prozent, während die Zahl der offenen Stellen zurück ging. | Foto: Shutterstock
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  • Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Juli wieder etwas an auf 5,9 Prozent, während die Zahl der offenen Stellen zurück ging.
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Trotz steigender Arbeitslosenquote auch im Juli waren noch nie so viele Menschen wie heute unselbstständig beschäftigt. Erstmals waren es in der Geschichte der Zweiten Republik laut Arbeitsministerium mehr als vier Millionen Menschen. Eine aktuelle Studie des AMS verdeutlicht zudem die "grüne Transformation" der Wirtschaft und deren Auswirkung auf den Arbeitsmarkt.

ÖSTERREICH. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent an. Im langjährigen Vergleich ist das dennoch recht wenig. Beim AMS waren im Juli 2023 310.582 Personen arbeitslos gemeldet und 60.355 davon befanden sich in Schulungen. Bis auf Tirol war in jedem Bundesland ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen. 

Zahl der offenen Stellen geht zurück

Zum ersten Mal waren mehr als vier Millionen Personen als unselbstständig erwerbstätig gemeldet. Das sind also alle Angestellten, Arbeiterinnen und Arbeiter, Beamtinnen und Beamte, Lehrlinge sowie freie Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer. Den Anstieg der Arbeitslosenzahlen und das Absinken der offenen Stellen, sieht AMS-Chefin Petra Draxl als Zeichen für eine Eintrübung des Arbeitsmarktes.

Bei den Lehrlingen zeichnet sich weiter ein positiver Trend ab. An den Bereichen Banken und Versicherung sowie Information und Consulting herrscht besonders großes Interesse. Derzeit gibt es 87.824 Lehrlinge in Ausbildung. Das sind um 0,4 Prozent mehr als 2022. Rund ein Drittel davon absolviert das erste Lehrjahr.

Arbeitsminister Kocher plädiert auf den Ausbau der Kinderbetreuung, um ausgebildete Frauen rasch in die Arbeitswelt zurückzuholen. | Foto: Zamrznuti tonovi/Shutterstock
  • Arbeitsminister Kocher plädiert auf den Ausbau der Kinderbetreuung, um ausgebildete Frauen rasch in die Arbeitswelt zurückzuholen.
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Trotz Anstieg der Arbeitslosen meldet das AMS knapp 111.000 offene Stellen. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) berief sich erneut auf den Ausbau der Kinderbetreuung, um mehr Frauen in die Arbeitswelt zurückholen zu können.

"Grüne Jobs" nachgefragter denn je

Die "grüne Transformation" der Wirtschaft ist in vollem Gange, fand eine WIFO-Studie im Auftrag des AMS. Dabei wurden Fachleute befragt und kamen zu dem Schluss, dass eine "grüne Wirtschaft" alternativlos sei. Man müsse den Kampf gegen die Klimakrise auch wirtschaftlich bekämpfen. Beim AMS bemerke man bereits erste Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. 

In sogenannten "klimarelevanten" Berufen waren Ende Juli über 13.500 Stellen offen. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Nachfrage nach solchen Berufen auf ein vierfaches an. Eine genaue und für alle gültige Definition solcher "klimarelevanten" Berufe gibt es aber noch nicht.
Die Nachfrage stieg von 3.600 auf über 14.100 an.

"Klimarelevante Berufe" sind immer stärker nachgefragt. | Foto: Omika/Fotolia
  • "Klimarelevante Berufe" sind immer stärker nachgefragt.
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Solche "grünen" Jobs machten 2022 rund 11,2 Prozent aller offenen Stellen aus. Die Besetzung gestalte sich oft etwas schwieriger. Von Jänner bis Juni 2023 suchte man vor allem im Baubereich Elektriker, Elekotrotechnikerin, Installateur, Maurerin und Maschinenbautechniker.

Um die Stellen dennoch vermitteln und der Nachfrage gerecht werden zu können, setzt das AMS laut eigenen Angaben Schwerpunkte bei der Aus- und Fortbildung in diesen Bereichen. Für einen wirtschaftlichen Wandel weg von fossilen Energieträgern brauche es Arbeits- und Fachkräfte, so AMS-Chef Johannes Kopf. Laut WIFO-Studie hat eine verstärkte Ökologisierung der Wirtschaft auch für den Arbeitsmarkt positive Folgen.

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