Es ist nie zu spät für Bildung

Agnes Kuziora wagte mit 30 Jahren den Sprung in eine Lehre als Zerspanungstechnikerin bei ZF Steyr.
STEYR. Der Fachkräftemangel betrifft zunehmend auch größere namenhafte Konzerne und eine schnelle einfache Lösung gibt es nicht. Umso erfreulicher ist es, dass immer mehr junge Frauen die Vorzüge eines technisch-naturwissenschaftlichen Berufes sehen: auf Augenhöhe mit Männern zu arbeiten, in handwerklichen Tätigkeiten brillieren und dafür auch angemessen gut bezahlt zu werden. Den technische Berufe sind längst nicht mehr nur anstrengende körperliche Arbeiten, welche typischerweise von Männern übernommen werden. 
Heutzutage übernehmen immer mehr Maschinen und Roboter schwierige Arbeiten und von Fachkräften ist mehr den je fundiertes Wissen und fachmännischer Umgang mit Maschinen gefragt.
So auch bei ZF Steyr Präzisionstechnik, Getriebehersteller für Traktoren, mit rund 600 Mitarbeitern im Standort Steyr.

Dort hat Agnes Kuziora, aus Steyr, einen bedeuteten Schritt für sich gewagt: 
die Lehre zur Zerspanungstechnikerin zu beginnen. Seit Anfang September ist sie jetzt im zweiten Lehrjahr und absolviert gerade in der MAN Lehrwerkstatt die Module zum Thema CNC Programmierung. Dabei lernt sie mit Hilfe von CNC-Machinen (Computerized Numerical Control) verschiedene Werkstücke mit hoher Präzision herzustellen (bis zu 0.01mm genau, das ist dünner als ein menschliches Haar).
Im Interview erzählt sie Lehrlingsredakteurin Nadine Böhm mehr von sich und ihrer eher ungewöhlichen Entscheidung als Frau mit 30 Jahren eine Lehre in einem technischen Beruf zu absolvieren.
Was hast du vor der Lehre alles gemacht?
Kuziora: Ich habe im BG Steyr maturiert und danach auf der JKU Linz das Jura Studium angefangen. Die letzten 8 Jahre habe ich in der Metallbranche als Hilfskraft gearbeitet, bis ich schließlich die Lehre bei ZF begonnen habe.

Wie kommt man in deinem Alter zu dem Entschluss noch eine Lehre zu machen?
Ich wollte unbedingt noch den Facharbeiter nachholen, nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch um einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. Außerdem finde ich, dass Ausbildung heutzutage unglaublich wichtig ist.

Warum die Lehre zur Zerspanungstechnikerin?
Ich wollte schon früher Zerspanungstechnikerin werden, allerdings wurde mir das damals von Freunden und Familie ausgeredet, da dies "kein Frauenberuf" sei. Außerdem fordert einen Maschinenbedienung jeden Tag aufs Neue und ist somit eine sehr abwechslungreiche Tätigkeit.

Warum bei ZF Steyr?
Bei ZF bekommen sowohl Frauen, als auch jene die vorher eine andere Ausbildung begonnen haben z.b HTL, eine Chance den richtigen Berufsweg für sich in der Lehre zu finden. Der Alltag ist von viel Praxis, aber auch fundierter theoretischer Ausbildung geprägt. Es gibt viele Weiterbildungsmöglichkeiten und fleißiges Arbeiten wird mit Prämien belohnt. In meinen Augen ist ZF ein attraktiver Konzern, der viel für seine Mitarbeiter tut.

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