Firmenpleiten
Fast jede vierte Insolvenz aufgrund von Corona

Insgesamt sind laut der Erhebung 22 Prozent der Insolvenzen auf die Corona-Krise zurückzuführen. | Foto: Pixabay/Ratfink1973
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  • Insgesamt sind laut der Erhebung 22 Prozent der Insolvenzen auf die Corona-Krise zurückzuführen.
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Laut einer aktuellen "KSV1870" Analyse waren "operative Ursachen" auch im zweiten Corona-Jahr der Hauptgrund für Firmenpleiten in Österreich. Unmittelbar danach kamen "unbeherrschbare Umstände", zu denen auch die Corona-Pandemie zählt. 

ÖSTERREICH. Auch im Jahr 2021 waren operative Ursachen der häufigste Grund für Unternehmens-Insolvenzen. Im Vergleich zu den Jahren davor ist dieser Wert allerdings deutlich rückläufig – im ersten Pandemiejahr waren noch fast 40 Prozent der österreichweiten Firmenpleiten auf Faktoren wie eine schlechte Kostenstruktur, Schwächen bei der Finanzierung, mangelndes Controlling oder Absatzschwächen zurückzuführen. "Klassische Managementaufgaben als Hauptfaktor haben zuletzt etwas seltener eine Insolvenz verursacht als früher. Dieser Rückgang hat sich quasi eins zu eins in ein Plus bei den Corona-bedingten Firmenpleiten entwickelt", so Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz.

Häufige Gründe für Pleiten waren außerdem Gründungsfehler, Fahrlässigkeit oder strafbare Handlungen. | Foto: BRS
  • Häufige Gründe für Pleiten waren außerdem Gründungsfehler, Fahrlässigkeit oder strafbare Handlungen.
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Corona-Krise als Knackpunkt 

Während die operativen Probleme als Ursachen also zurückgingen, sorgte die Pandemie 2021 für wesentlich mehr Insolvenzen als noch im Vorjahr: "Je länger die Pandemie dauert, desto häufiger hat die Corona-Krise das Fass zum Überlaufen gebracht, wodurch Unternehmen in die Insolvenz geschlittert sind. Viele Betriebe wurden aufgrund staatlicher Hilfsgelder zu lange künstlich am Leben erhalten und durch die Pandemie getragen. Das führt jetzt zum Finanzkollaps zahlreicher Unternehmen", erklärt Götze.

Insgesamt sind laut Erhebung 22 Prozent der Insolvenzen auf die Corona-Krise zurückzuführen – das bedeutet, knapp jede vierte Unternehmensinsolvenz steht damit in Verbindung. Am häufigsten war die Pandemie in Vorarlberg (39 Prozent), Salzburg (36 Prozent), dem Burgenland (35 Prozent) und Niederösterreich (33 Prozent) für Firmenpleiten verantwortlich – am seltensten in Tirol mit zwölf Prozent. Neben der Pandemie fallen auch Naturkatastrophen, Kriegshandlungen, Krankheit oder Unglücksfälle im persönlichen Umfeld in die Kategorie der "unbeherrschbaren Umstände".

Auch Gründungsfehler häufige Ursache 

Die dritthäufigste Ursache für Insolvenz waren klassische Gründungsfehler – das betraf 19 Prozent der untersuchten Unternehmen. Ein fehlendes betriebswirtschaftliches Wissen oder nicht ausreichend vorhandene Branchenkenntnisse zählen hierbei zu den gängigsten Aspekten. In 15 Prozent der Fälle führte persönliches Verschulden bzw. Fahrlässigkeit die Betriebe in die Pleite, in sieben Prozent waren es strafbare Handlungen – am häufigsten im Burgenland (12 Prozent) und Wien (10 Prozent).

Wie schon in den Jahren zuvor verursachten strategische Fehler (6 Prozent) und externe Vorkommnisse (3 Prozent) in Österreich eher selten eine Firmenpleite. 

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