Corona-Schutzimpfung
In diesen Branchen sind die Wenigsten geimpft

Fast ein Viertel hat in der Baubranche kein gültiges Impfzertifikat. | Foto: panthermedia.net/akarelias
2Bilder
  • Fast ein Viertel hat in der Baubranche kein gültiges Impfzertifikat.
  • Foto: panthermedia.net/akarelias
  • hochgeladen von BezirksRundSchau Braunau

Durchschnittlich 16 Prozent der Erwerbstätigen in Österreich sind weder geimpft noch genesen. Die Impfbereitschaft ist in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen sehr unterschiedlich ausgeprägt. 

ÖSTERREICH. In der Land- und Forstwirtschaft und der Baubranche fällt die Impfquote etwa deutlich niedriger aus, als in anderen Branchen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Statistik Austria, wie Ö1 am Montag berichtete.

Fast ein Viertel hat demnach in der Baubranche kein gültiges Zertifikat. "In der Baubranche haben ungefähr 24 Prozent noch kein Zertifikat, in der Landwirtschaft sind es rund 23 Prozent, zum Stand Ende Dezember 2021", erklärt Julia Schuster von der Statistik Austria gegenüber Ö1. In anderen Branchen hingegen die Impfquote deutlich höher, etwa in der Informations- und Kommunikationsbranche, berichtet Ö1.

Muchitsch kritisiert fehlende Impfkampagne in Branche

Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, kritisierte am Montag im Ö1-„Morgenjournal“, dass es keine gezielte Impfkampagne in der betroffenen Branche gegeben habe. In Unternehmen wo es die gegeben hätte, würde man auch die Erfolge sehen. "Die größte Kampagne war sicher bei der Firma Porr, dort sind die Arbeitnehmer über den Betriebsrat informiert worden", so Muchitsch. Sie hätten in der Arbeitszeit die Möglichkeit gehabt, sich impfen zu lassen. "Es ist auch darauf Bedacht genommen worden, dass am Tag nach der Impfung, sofern keine Nebenwirkungen da sind, nur leichte Tätigkeiten angeordnet wurden auf den Baustellen.", so Muchitsch weiter. Mit diesen Maßnahmen habe man bei "Porr" eine Impfquote von 80 Prozent erreicht.

In der Landwirtschaftskammer kann man sich die geringe Impfquote nicht erklären. | Foto: WOCHE
  • In der Landwirtschaftskammer kann man sich die geringe Impfquote nicht erklären.
  • Foto: WOCHE
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Muchitsch führt die niedrige Impfquote auch auf den hohen Ausländeranteil in der Branche zurück. "Gerade bei den Kolleginnen und Kollegen aus den Nachbarländern wissen wir, ist die Impfbereitschaft eine sehr, sehr geringe und das ist sicherlich auch ein wesentlicher Punkt dabei." Ein weiterer Grund sei, dass manche Impfstoffe aus den Herkunftsländern in Österreich nicht anerkannt werden würden.

Landwirte mit Außenwelt nur "reduziert" Kontakt

In der Landwirtschaftskammer kann man sich die geringe Impfquote nicht erklären. Ferdinand Lembacher, Generalsekretär der Landwirtschaftskammer erklärte gegenüber Ö,: es könnte daran liegen, dass „manche Landwirte mit der Außenwelt nur sehr reduzierte Kontakte“ haben. Aus diesem Grund sei die Motivation zur Corona-Impfung „weniger stark ausgeprägt“. Man habe aber in der Landwirtschaft „größtes Interesse“ daran, dass die Pandemie vorübergehe. Denn die Gastronomie und die Hotellerie seien große Absatzmärkte.

Die Kammer versuche auf jeden Fall durch Information und öffentliche Positionierung die Impfquote zu heben, hieß es.

Hast du dir schon den dritten Stich geholt?
Fast ein Viertel hat in der Baubranche kein gültiges Impfzertifikat. | Foto: panthermedia.net/akarelias
In der Landwirtschaftskammer kann man sich die geringe Impfquote nicht erklären. | Foto: WOCHE

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.