Wirtschaftsleistung
Industrieregionen verzeichnen stärksten Rückgang

Im Vorjahr erlebte Österreich noch ein starkes Wirtschaftswachstum, 2023 verzeichnen hingegen alle Bundesländer einen Wachstumsrückgang. Am stärksten waren davon jene Regionen mit hohem Industrieanteil betroffen. | Foto: DuxX73/panthermedia
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  • Im Vorjahr erlebte Österreich noch ein starkes Wirtschaftswachstum, 2023 verzeichnen hingegen alle Bundesländer einen Wachstumsrückgang. Am stärksten waren davon jene Regionen mit hohem Industrieanteil betroffen.
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Im Vorjahr erlebte Österreich noch ein starkes Wirtschaftswachstum, 2023 verzeichnen hingegen alle Bundesländer einen Wachstumsrückgang. Während das Burgenland, Salzburg und Wien aufgrund ihres relativ hohen Dienstleistungsanteils dennoch weiterhin ein schwach positives Wachstum erleben, müssen die übrigen Länder allesamt ein negative Entwicklung hinnehmen. Am stärksten waren davon jene Regionen mit hohem Industrieanteil betroffen.

ÖSTERREICH. "Österreichweit rechnen wir für 2023 mit einem BIP-Rückgang von 0,5 Prozent", erklärte UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer im Rahmen der Veröffentlichung der "UniCredit Bank Austria Volkswirtschaft Bundesländeranalyse 2023". Während in den meisten Bundesländern positive Impulse vom Tourismus, Immobilienwesen und öffentlichen Bereich ausgingen, seien die Sachgüterindustrie und der Bausektor besonders stark von den steigenden Preisen und der schwachen globalen Nachfrage aufgrund multipler Krisen betroffen gewesen. 

Das schwierige Marktumfeld in den unterschiedlichen Bereichen mache sich dementsprechend auch in der Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Bundesländern bemerkbar, wie die Analyse zeigt. Bundesländer mit einem relativ hohen Dienstleistungsanteil waren gegenüber den industrieorientierten Regionen 2023 im Vorteil. "Dennoch konnte heuer kein Bundesland ein Wirtschaftswachstum von über ein Prozent verzeichnen", so Bruckbauer.

Die Sachgüterindustrie und der Bausektor waren besonders stark von den steigenden Preisen und der schwachen globalen Nachfrage betroffen.  | Foto: Pixabay
  • Die Sachgüterindustrie und der Bausektor waren besonders stark von den steigenden Preisen und der schwachen globalen Nachfrage betroffen.
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Vorarlberg und Steiermark als Schlusslicht

Wie die Bundesländeranalyse darlegt, konnten heuer nur drei Länder ein reales Wirtschaftswachstum verzeichnen. "Das Burgenland mit 0,4 Prozent, gefolgt von Salzburg und Wien mit jeweils 0,3 Prozent, verzeichneten 2023 mit ihrem relativ hohen Dienstleistungsanteil ein schwach positives Wachstum", erklärte UniCredit Bank Austria Ökonom Robert Schwarz.

Die übrigen Bundesländer mussten hingegen einen Rückgang ihrer Wirtschaftsleistung hinnehmen. In Tirol und Kärnten schrumpfte die Wirtschaft so wie im bundesweiten Durchschnitt um 0,5 Prozent. Unter diesem Mittelwert folgen die Länder mit einem hohen Industrieanteil. So ging die Wirtschaftsleistung in Ober- und Niederösterreich um 0,7 Prozent bzw. 0,9 Prozent zurück. Das Schlusslicht bilden die Steiermark (minus 1,3 Prozent) und Vorarlberg (minus 1,8 Prozent). 

Stabile Arbeitslosenquote trotz Wirtschaftsrückgängen

Wie die Analyse der UniCredit Bank Austria zeigt, hatte der Wirtschaftseinbruch jedoch nur wenig Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. "Kein Bundesland verzeichnete im Gesamtjahr 2023 einen starken Anstieg der Arbeitslosenquote", führte Schwarz hierzu aus. Für Tirol und Niederösterreich wird für den heurigen Jahresdurchschnitt sogar eine geringere Arbeitslosenquote als 2022 erwartet. Wie im Vorjahr darf sich Salzburg mit 3,8 Prozent über die niedrigste Arbeitslosenquote der Bundesländer freuen. Den höchsten Anteil weist die Bundeshauptstadt Wien mit einer Jahresdurchschnittsquote von 10,6 Prozent auf. 

Trotz des Wirtschaftseinbruchs stieg die Arbeitlosenquote im Jahresdurchschnitt nur gering an.
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Moderate Erholung für 2024 erwartet

Den Beginn einer moderaten Erholung der österreichischen Wirtschaft erwarten sich die Ökonomen für das kommende Jahr. Basierend auf einen weiteren Rückgang der Inflation sollte man den Erwartungen nach ein BIP-Anstieg von 0,3 Prozent verzeichnen. "Aufgrund einer weiterhin robusten Nachfrage im Tourismus und dank steigender Reallöhne höherem Konsum werden auch 2024 die dienstleistungsorientierten Bundesländer wie Wien und Salzburg gegen über den Industriebundesländern wie die Steiermark und Oberösterreich bevorzugt sein", erwähnte Schwarz in diesem Zusammenhang. 

Allerdings sei im kommenden Jahr ein weiterer Anstieg der Arbeitslosenquote zu erwarten, die sich nach Schätzung der Ökonomen auf durchschnittlich 6,7 Prozent nach 6,4 Prozent 2023 einpendeln wird. So werde die Quote voraussichtlich in allen Bundesländern ansteigen, wobei in den Regionen mit hohem Industrieanteil ein überdurchschnittlicher Anstieg zu erwarten sei. 

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