WIFO-Experte mit Prognose
Inflation bleibt uns noch länger erhalten

Bei der Inflation ist kein Ende in Sicht.  | Foto: Spitzbart
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Auch übernächstes Jahr dürfte die Inflation noch hoch sein. Die Hauptursache, warum derzeit alles teurer wird, sind die steigenden Energiepreise aufgrund von hoher Nachfrage bei zu geringem Angebot. Das ist insofern problematisch, „weil Energie ist de facto überall enthalten“, erklärt Inflationsexperte Josef Baumgartner vom Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO). 

ÖSTERREICH. Im August lag die Inflationsrate in Österreich bei 9,1 Prozent. Ein Ende des Anstiegs dürfte vorerst nicht in Sicht sein, auch wenn sich Politik sowie die Europäische Zentralbank (EZB) nach Kräften um Abhilfe bemühen. "Wir müssen uns drauf einstellen, für längere Zeit eine höhere Inflation zu haben," sagt Baumgartner im APA-Gespräch. Ganz so hoch wie heuer oder im kommenden Jahr werde sie zwar nicht bleiben, aber auch für 2024/25 dürfte die Teuerung "noch immer relativ weit entfernt vom Inflationsziel der EZB - dieses liegt bei 2 Prozent - sein". Auch die Wifo-Inflationsprognosen vom Juni für heuer und das kommende Jahr werden wohl nicht halten, so Baumgartner, sondern werden nach oben revidiert werden müssen.

Die Teuerung sei momentan nicht aufzuhalten, „weil Energie ist de facto überall enthalten" und die Nachfrage sehr hoch ist, so Baumgartner. Neben direkten Preissteigerungen bei Strom- und Gasrechnung sehen sich Bürger mit indirekten Verteuerungen durch die Überwälzung dieser Kosten auf die Preise für Lebensmittel, Waren und Dienstleistungen konfrontiert. Am besten wäre es laut dem Experten den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu forcieren. 

Der massive Anstieg bei Gas- und Strompreisen ist ein Grund für die hohe Inflation. | Foto: Pixabay
  • Der massive Anstieg bei Gas- und Strompreisen ist ein Grund für die hohe Inflation.
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Mag. Maria Jelenko-Benedikt

Hoher Leitzins würgt Konjunktur ab

Kurzfristig müssten die Leitzinsen angehoben werden. In binnen zwei Zinsschritten ist der Leitzins bereits von Null auf 1,25 Prozent angehoben worden. Trotz des steilen Anstiegs ist aber noch Luft nach oben. Sollten die Leitzinzen jedoch zu stark steigen, drohe eine Rezession, mit der auch mehr Pleiten und höhere Arbeitslosigkeit einhergehen, weil die EZB durch diese Maßnahme automatisch die Energienachfrage in der Wirtschaft senkt. 

Für Deutschland wird bereits jetzt für den Winter ein Rezessionsszenario prognostiziert, Österreich stehe laut dem Wifo-Experten noch auf der Kippe. "Wenn wir in Europa schon Ende des Jahres in die Rezession schlittern, dann könnte der Zinserhöhungskurs langsamer laufen", so Baumgartner. Bei dem EU-Energieministertreffen am Freitag werden diverse Vorschläge diskutiert. Neben Energiesparplänen sind ein gemeinsamer Gaseinkauf, ein Höchstpreis für Gaseinkäufe aus Russland oder die Abschöpfung von Übergewinnen von Energieunternehmen im Gespräch.

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