Generalkollektivvertrag
Katzian pocht auf 2.000 Euro Mindestlohn für alle

Gewerkschafts-Chef Wolfgang Katizian wiederholte seine Forderung nach einem Einstiegseinkommen von mindestens 2.000 Euro für alle.  | Foto: TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com
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Gewerkschafts-Chef Wolfgang Katizian wiederholte seine Forderung nach einem Einstiegseinkommen von mindestens 2.000 Euro für alle. Für das neue Jahr wünscht sich der ÖGB-Boss baldige Gespräche über einen entsprechenden Generalkollektivvertrag.

ÖSTERREICH. Trotz einer für die Gewerkschaften zufriedenstellenden Herbstlohnrunde blieb eine Forderung noch offen: Die 2.000 Euro Mindestlohn, auf die Katzian bereits seit 2022 drängt, sind noch nicht in allen Berufsgruppen umgesetzt – etwa bei Friseuren, Bäckern, Fleischern, Konditoren oder in der Lederindustrie werden sie zum Teil noch deutlich unterschritten. "Im neuen Jahr will ich mit der Wirtschaftskammer in Gespräche über einen Generalkollektivvertrag, der die 2.000 Euro sicherstellt, eintreten", wiederholte der ÖGB-Boss nun seine Forderung in der "Kronen Zeitung".

2.300 Euro als nächstes Ziel

Man habe bereits im Herbst diskutiert, wollte aber noch die Ergebnisse der Lohnverhandlungen abwarten. "Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für den Generalkollektivvertrag – mit entsprechenden Übergangsschritten. Ich hoffe, dass es Gespräche im Jänner gibt", sagte der ÖGB-Boss. Und: Die nächste Zielsetzung der Gewerkschaft geht auch schon einen Schritt weiter, in Richtung 2.300 Bruttoeinkommen. Die Teuerung werde das notwendig machen, so Katzian. 

Von der österreichischen Wirtschaftskammer (WKÖ) gibt es vorerst noch keine Stellungnahme zum Vorstoß der Gewerkschaft. Ein Generalkollektivvertrag gilt grundsätzlich für alle Unternehmen, für welche die WKÖ Kollektivvertragsfähigkeit besitzt. Er betrifft dementsprechend Millionen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen.

WKÖ-Chef Mahrer in "großer Sorge"

Für die Gewerkschaft wird es aber sicher nicht einfach, ihre Forderung umzusetzen. Darauf lassen auch aktuelle Äußerungen von WKÖ-Präsident Harald Mahrer schließen. "Ich glaube, dass 2024 ein sehr durchwachsenes Jahr wird. Und mich erfüllt natürlich der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit mit großer Sorge", beteuerte Mahrer diese Woche in einem Interview mit der "Presse".

Dass die Löhne in Österreich verglichen mit der Euro-Zone überdurchschnittlich steigen, erkennt Mahrer als Gefahr für die heimische Wirtschaft: "Längerfristig ist der Preis, den wir dafür zahlen müssen, der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit." Dementsprechend brauche es für 2024 "ein Standortentlastungspaket – in Form von einer kräftigen Lohnnebenkostensenkung und Anreizen für Investitionen", so der WKÖ-Chef.

Katzian geht Diskussion "am Hammer"

Die wiederholten Rufe nach Lohnnebenkostensenkungen gingen Katzian zuletzt allerdings "am Hammer". "Wer jetzt die Lohnnebenkosten senken will, will Dinge infrage stellen, die von den Gewerkschaften und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erkämpft wurden", stellte der Gewerkschafter erst diese Woche klar und forderte stattdessen Maßnahmen zur Senkung der hohen Inflation, die mittlerweile ein "klarer Standortnachteil" sei.

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