Lehrlinge werden immer älter

Lehre: Schweißer sind sehr gefragte Fachkräfte. | Foto: Arnold Burghardt
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ÖSTERREICH. Das Durchschnittsalter der Lehrlinge im ersten Lehrjahr ist von 15,9 Jahren 2002 auf 16,6 Jahre 2015 gestiegen. Hauptverantwortlich für diesen Trend sind laut Sabine Nowak und Helmut Dornmayr vom Institut für Bildungsforschung und Wirtschaft (ibw) die Facharbeiter-Intensivausbildungen des AMS sowie die Möglichkeit, einen Lehrabschluss über den zweiten Bildungsweg zu machen.

Ein weiterer Faktor sind verzögerte Lehreintritte von Jugendlichen, die von mittleren und höheren berufsbildenden Schulen in die Lehre quereinsteigen. "Jugendliche, die als Schulabbrecher Probleme hätten, können so am Arbeitsmarkt eine verwertbare Ausbildung vorweisen", so Nowak auf Anfrage von meinbezirk.at. Generell ist der Trend laut Dornmayr auch im Zusammenhang mit den ständig steigenden beruflichen Anforderungen zu sehen. "Ohne berufliche Ausbildung wird es tendenziell immer schwieriger, am Arbeitsmarkt Erfolg zu haben", so der Bildungsforscher.

Lehre statt Schulabbruch

Allerdings: "Neue Daten zeigen, dass der Anteil der Lehrabbrecher mit zunehmendem Einstiegsalter extrem ansteigt", so Dornmayr. Aus Sicht der Wirtschaft wird das Phänomen der älter werdenden Lehrlinge ambivalent betrachtet. "Einerseits bewähren sich ältere Personen und werden aufgrund ihrer größeren Reife von den Unternehmen gern genommen. Andererseits wird deutlich, dass immer mehr junge Menschen eine weiterführende Schule beginnen und daran scheitern", sagt Alfred Freundlinger, Bildungsreferent in der Wirtschaftskammer. Besser wäre es, sie gingen von Beginn an und gut vorbereitet in eine Lehre, so Freundlinger.

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