Verhandlungen abgebrochen
Metaller sprechen von"bodenloser Frechheit"
Die zweite Verhandlungsrunde der Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) für den Kollektivvertrag der Metallindustrie wurde am Montag ohne Einigung unterbrochen. Die BetriebsrätInnen zeigten sich nach der insgesamt vier Stunden dauernden Verhandlung "enttäuscht und wütend über die Verzögerungstaktik der Arbeitgeber und deren provokant niedriges Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen".
ÖSTERREICH. Der FMTI sei lediglich bereit, eine KV- und Ist-Erhöhung zwischen 1,9 und 2,2 Prozent und eine völlig ungenügende Anhebung der Zulage für die zweite Schicht zu machen.
Sonntagsarbeit immer möglich, 6-Stunden-Woche Regelfall
Im Gegenzug forderten die Arbeitgeber massive Arbeitszeitverschlechterungen. So soll unter anderem Sonntagsarbeit in Zukunft das ganze Jahr über möglich sein, die 60-Stunden-Woche soll zum Regelfall werden. Damit wären Überstundenzuschläge de facto abgeschafft.
„Die Gegenforderungen sind eine bodenlose Frechheit. Damit sollen die Beschäftigten Tag und Nacht ausgepresst werden. Das Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen ist angesichts der rasanten Konjunkturerholung, der hohen Inflation und der steigenden Produktivität eine Respektlosigkeit“, sagen die beiden sichtlich verärgerten Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).
Streiks stehen im Raum
Die Gewerkschaften werden nun zwischen 15. und 20. Oktober alle BetriebsrätInnen der gesamten Metallindustrie österreichweit informieren und die weitere Vorgangsweise beraten und beschließen. Sollte es beim nächsten Verhandlungstermin am 21. Oktober keine Einigung geben, werden gemeinsam die nächsten Maßnahmen gesetzt. „Wir fordern die Arbeitgeber auf, ein faires Angebot zu legen, das den hervorragenden wirtschaftlichen Gegebenheiten entspricht, ansonsten drohen Kampfmaßnahmen“, sagen Wimmer und Dürtscher.
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