Braubilanz 2022
Verband fordert Halbierung der Mehrwertsteuer auf Bier

- 10,29 Millionen Hektoliter Bier wurden im Jahr 2022 von den österreichischen Brauereien ausgestoßen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von vier Prozent.
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Die Bierbranche am heimischen Markt scheint sich langsam zu erholen. Das ergibt die Jahresbilanz 2022 der Brauunion. Doch die Teuerungen bescheren der Branche weiterhin Kopfzerbrechen. Daher fordert die Brauunion eine Halbierung der Mehrwertsteuer auf Fassbier.
ÖSTERREICH. 10,29 Millionen Hektoliter Bier wurde im Jahr 2022 von den österreichischen Brauereien ausgestoßen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von vier Prozent. 8,77 Millionen Hektoliter davon bestanden aus Absatz im Inland, das ist ein Anstieg von fünf Prozent. Exporte sind um ein Prozent im Vergleich zu 2021 auf insgesamt 1,52 Millionen Hektoliter angestiegen.
Energiekosten verdoppelt
Doch die Kostensteigerungen und Inflation machen den Unternehmen stark zu schaffen. Eine interne Umfrage im Verband der Brauereien Österreichs ergab, dass die Kosten im Bereich Energie im Vergleich zu 2021 um 100 Prozent angestiegen sind. Eine Steigerung von 40 Prozent gab es bei den Rohstoffen, 20 Prozent bei Verpackung und 50 Prozent jeweils bei Hilfs- und Betriebsstoffen wie Reinigungsmittel und im Bereich der Logistik. Dazu Sigi Menz, Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs:
"Der hohe Kostendruck wird uns auch 2023 begleiten und bildet wohl die größte Herausforderung für die heimische Brauwirtschaft in diesem Jahr. Er belastet vor allem die kleineren und mittleren Brauereien."
Trotzdem möchte der Verband weiterhin, dass Konsumentinnen und Konsumenten sich Bier leisten können. Das wird dadurch ermöglicht, "indem wir die Kostensteigerungen nicht 1:1 an Handel und Gastronomie weitergeben", so Menz. Der Abschluss der Kollektivverträge habe die heimische Brauwirtschaft "hart an die Grenze des Machbaren geführt".
Halbierung der Mehrwertsteuer
700 Millionen Euro an jährlicher Steuerleistung würden die Brauunternehmen erwirtschaften. Daher würde sich der Verband auch von der Politik "Verantwortung" wünschen. Der Verband fordert die Halbierung der Mehrwertsteuer auf Fassbier und eine Halbierung der Biersteuer auf "das Niveau der bieraffinen Nachbarländer". Das würde vor allem für die kleinen und mittleren Brauereien Unterstützung bringen. Bier könnte günstiger an Handel und Gastronomie weitergegeben werden. Dazu Menz:
"Wir erwarten uns, dass dies letztlich den Konsumentinnen und Konsumenten zugutekommt. Wir machen kein Körberlgeld – weder mit Steuererleichterungen noch mit Preiserhöhungen. Zu Bier gibt es keine Alternative – es gehört zum täglichen Leben dazu. Bier hält nicht nur Leib und Seele zusammen, sondern auch die Menschen untereinander. Bier ist ein unverzichtbares soziales Bindemittel - es muss für alle leistbar bleiben."
Im Bereich des Klimaschutzes sieht sich die Brauunion in der Verantwortung. "Der Einsatz erneuerbarer Energien oder innovativer Technologien ist ebenso eine Selbstverständlichkeit wie attraktive Arbeitsbedingungen oder regionale Qualität", so Menz. Bier sei in Österreich ein "Mehrwegtreiber". Der Anteil an Mehrweg betrug 2022 in Österreich rund 66 Prozent.
Neue Mehrweg-Flasche
Daher werde nun an einer neuen 0,33 Liter Standardflasche für Österreich gearbeitet, um wen Mehrweganteil zu steigern. Die Mehrweg-Glasflasche soll allen Brauereien zur Verfügung stehen. Aussehen soll die Flasche wie eine gebräuchliche 0,5 Liter Mehrweg-Bierflasche. Momentan befindet sich dieses neue Konzept in der Testphase. Bis Anfang 2024 soll die neue Mehrweg-Flasche im Handel verfügbar sein.
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