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Wie sich die Verdopplung der US-Zölle auf Österreich auswirkt

Was bedeutet die Verdopplung der US-Zölle für Österreich? | Foto: stock.adobe.com/at/studio v-zwoelf
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Mit dem 4. Juni trat die 50-Prozent-Erhöhung der US-Importzölle auf Stahl und Aluminium aus der Europäischen Union in Kraft. Noch ist unklar, was für Auswirkungen die Verdoppelung auf Österreich hat und wie die EU reagieren wird. MeinBezirk sprach mit dem Geschäftsführer der Fachverbände Bergbau, Stahl und der Metallindustrie, Roman Stiftner, über seine Einschätzung.

ÖSTERREICH/WASHINGTON. Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Verdopplung der Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium ist in Kraft getreten. Seit dem 4. Juni gilt für Importe in die USA ein Satz von 50 Prozent. Nach eigenen Angaben möchte Trump damit Handelsungleichgewichte korrigieren und die heimische Industrie stärken. Nur Großbritannien ist von der Erhöhung ausgenommen - für das Land gilt wie bisher der Satz von 25 Prozent.

Roman Stiftner, der Geschäftsführer der Fachverbände Bergbau, Stahl und der Metallindustrie. | Foto: Gary Milano
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Teuerungen werden kommen

Stiftner geht davon aus, dass die Erhöhung die Wirtschaft auf allen Seiten beeinträchtigen wird. Das reicht von den Umsätzen, über den Markt bis hin zum Einkauf und den Konsumenten und Konsumentinnen. Allen voran werden laut ihm die Produktpreise der USA von den Zöllen beeinflusst, da die Unternehmen Kostensteigerungen erleben werden. Obwohl die fertigen Produkte erstmals in den USA teurer werden, werde Österreich wohl bald folgen. Um welche Produkte es sich genau handelt, kann er noch nicht sagen - jedoch könnte es wohl Artikel wie amerikanische Autos, Essen oder Mobiltelefone treffen. 

Statt sich nach anderen Handelspartnern umzuschauen, sollte man ein bilaterales Handelsabkommen mit den USA eingehen, so Stiftner.
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Handelspartner USA

Die USA stellen mit einem Handelsvolumen von 16 Milliarden Euro den zweitwichtigsten Handelspartner Österreichs dar. Durch die angestiegenen Zölle werden österreichische Produkte jedoch nicht mehr konkurrenzfähig sein, so Stiftner. Die Auswirkungen für das Land betreffen momentan eher eine Verunsicherung, welche Maßnahmen die EU wohl verhängen werde. Stiftner betont jedoch, dass die EU gerade jetzt geschlossen agieren müsse. Gespräche und Verhandlungen, wie sie jetzt geführt werden, würden die Situation nicht mehr verbessern - stattdessen müsste man Signale setzen. Man bräuchte einerseits eine bessere Gesprächsebene, um eine Eskalation zu vermeiden, andererseits müssten Handelspartnerverträge, also ein bilaterales Handelsabkommen, mit den USA abgeschlossen werden, um die prekäre Lage zu lösen. Er kritisiert, dass dies nicht schon früher passiert sei, denn:

"Hätten wir diesen Vertrag, wäre so eine Einführung nicht möglich und unsere Wirtschaft wäre geschützt gewesen."

Exporte gehen bereits zurück

Aktuelle Zahlen der Statistik Austria zeigen, dass die Exporte aus Österreich in die Vereinigten Staaten im ersten Quartal 2025 um 12,7 Prozent zurückgingen - der stärkste prozentuale Rückgang unter allen Exportpartnern Österreichs in diesem Zeitraum. Währenddessen stiegen die Importe aus den USA mit 10,3 Prozent deutlich an. Generell überstieg der Importwert erstmals im März den Exportwert, was zu einem Handelsbilanzdefizit von 890 Millionen Euro führte. 

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