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Wie verwundbar ist Österreichs kritische Infrastruktur?

In Österreich gibt es Tausende Kilometer Kabel, Rohre und Leitungen. Diese können niemals zu 100 Prozent geschützt werden. | Foto: Nathan Dumlao/Unsplash
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  • In Österreich gibt es Tausende Kilometer Kabel, Rohre und Leitungen. Diese können niemals zu 100 Prozent geschützt werden.
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Am Wochenende hat es in Deutschland einen großen Ausfall bei der Deutschen Bahn gegeben. Ende September wurden Löcher in den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 im Bereich der Ostsee entdeckt. Viele vermuten dahinter russischen Sabotageakte. Aber ist so etwas auch in Österreich möglich?

ÖSTERREICH. Vermeintliche Sabotageakte wie jene in Deutschland und der Ostsee haben gezeigt, wie fragil kritische Infrastruktur sein kann. Umso wichtiger ist es, dass diese ausreichend geschützt wird. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass Russland hinter den jüngsten Angriffen stecken könnte. Auch in Österreich können solche Attacken nicht ausgeschlossen werden, sagt Omar Haijawi-Pirchner, Direktor für Staatsschutz und Nachrichtendienst, im Interview mit Ö1. 

Infrastrukturen werden täglich überprüft

Der Schutz der kritischen Infrastruktur wird in Österreich ständig evaluiert. Aufgrund der Vorkommnisse in Deutschland und der Ostsee wird die Lage aktuell jeden Tag neu bewertet und die Sicherheitsbestimmungen neu darauf abgestimmt. Das ist auch nach den Vorfällen am Wochenende passiert, bestätigt Haijawi-Pirchner.

"Gezielter und mutwilliger" Angriff auf Deutschland

Am Samstag musste der Zugverkehr im Norden Deutschlands für knapp drei Stunden komplett eingestellt werden. Grund dafür war, dass an zwei Standorten mehrere unverzichtbare Kabel durchtrennt worden seien, sagt der deutsche Verkehrsminister Volker Wissing. Für ihn sei klar, dass es sich dabei um ein "gezieltes und mutwilliges" Vorgehen handle. 

Unfall in OMV-Raffinerie kein Sabotageakt

Haijawi-Pirchner bestätigt, dass Sabotageakte auch in Österreich in allen Bereichen denkbar sind. Deshalb sei man gerade in engem Kontakt mit der ÖBB. Aber auch die deutschen Kolleginnen und Kollegen der Polizei stünden mit Österreich in engem Austausch. Erst kürzlich wurde vermutet, dass hinter dem Unfall in der OMV-Raffinerie in Schwechat auch ein fremder Angriff stecken könnte. Aktuelle Untersuchungen würden aber zeigen, dass es sich in Schwechat tatsächlich um einen Unfall gehandelt hat, so Haijawi-Pirchner (wir haben berichtet).

In Österreich gibt es Tausende Kilometer Kabel, Rohre und Leitungen. Diese können niemals zu 100 Prozent geschützt werden. Laut Haijawi-Pirchner seien in diesem Fall vor allem die Betreiberinnen und Betreiber dafür zuständig, die Versorgung sicherzustellen. Für die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst gehe es vor allem darum, wichtige Knotenpunkte zu schützen. Davon gibt es in Österreich reichlich.

Wien als Drehscheibe für russische Spionage

Zu den Aufgaben der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst gehört aber auch die Spionageabwehr. Österreich und vor allem auch Wien gelten wegen der guten Lage und der vielen internationalen Organisationen als wahrer Knotenpunkt für russische Spionage. Es werde daher alles dafür getan, um Spionage so gut als möglich einzudämmen, sagt Haijawi-Pirchner. Auf Russland werde aktuell ein spezieller Fokus gesetzt.

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