Inflation
Wifo-Chef schlägt zeitliche Streckung der Lohnabschlüsse vor

Neuer Vorschlag vom Wifo-Chef: "Lohnabschlüsse zeitlich strecken" | Foto: Johannes Brunnbauer
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Die Inflationsrate dürfte noch bis mindestens 2025 viel zu hoch bleiben, wenn es nach einer aktuellen Einschätzung von Finanzmarktexperten geht. Vor dem Hintergrund der herannahenden Herbstlohnrunde schlägt der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), Gabriel Felbermayr, eine zeitliche Ausdehnung der Kollektivvertragsabschlüsse vor.

ÖSTERREICH. „Man sollte darüber nachdenken, die hohe Inflation der vergangenen zwölf Monate nicht mit aller Macht in die Zukunft fortzuschleppen. Es soll den vollen Ausgleich der Inflation für die Arbeitnehmer geben, klar. Aber nicht sofort, sondern zeitlich gestreckt“, sagte er gegenüber dem „Kurier“.

Ein Teil des Lohnabschlusses könnte sofort, ein anderer Teil erst zu einem späteren Zeitpunkt ausbezahlt werden. Damit hätten die Unternehmen ein, zwei Jahre Zeit, sich an die höheren Löhne anzupassen, argumentierte der Ökonom.

Viele KV-Verhandlungen stehen heuer unter besonders schwierigen Vorzeichen vieler Krisen und Unsicherheiten. | Foto: voestalpine AG
  • Viele KV-Verhandlungen stehen heuer unter besonders schwierigen Vorzeichen vieler Krisen und Unsicherheiten.
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Auch IHS-Chef für Anpassungen

In dieselbe Richtung schwenkte auch kürzlich Holger Bonin, Leiter des Instituts für Höhere Studien (IHS). Angesichts der anhaltend hohen Inflation schlägt er vor, die Laufzeiten der derzeit zwölfmonatigen Kollektivverträge auf 18 oder 24 Monate zu verlängern. Dieser Vorschlag zielt darauf ab, Stabilität in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten zu gewährleisten und den Unternehmen Planungssicherheit zu bieten. Allerdings könnte es notwendig sein, dass die Arbeitgeber zusätzliche Zugeständnisse machen, um die Zustimmung der Gewerkschaft zu erhalten. Bonin wurde in einem Bericht des "Kurier" mit den Worten zitiert: „Aber wahrscheinlich müssten die Arbeitgeber noch etwas drauflegen, damit die Gewerkschaft bereit ist, das zu akzeptieren.“

No-Go für ÖGB

Von den Gewerkschaften kommt ein Nein. „Das ist für uns ein absolutes No-Go. Das wäre ja ein sofortiger Reallohnverlust mit großen volkswirtschaftlichen Auswirkungen. Das würde jetzt mitten in der Flaute die Kaufkraft noch einmal schwächen. Das geht überhaupt nicht“, wandte der Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB), Wolfgang Katzian, ein.

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