Wifo-Prognose
Wintersaison 2020/2021 entfällt weitgehend

Eine Prognose für den Sommertourismus ist unsicher. Die Sommersaison ist einerseits vom Pandemieverlauf  und andererseits vom Impffortschritt abhängig. | Foto: Othmar Kolp
  • Eine Prognose für den Sommertourismus ist unsicher. Die Sommersaison ist einerseits vom Pandemieverlauf und andererseits vom Impffortschritt abhängig.
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Dass die Coronakrise eine hohe Belastung für den heimischen Tourismus darstellt, ist bekannt. Wie gravierend die Folgen tatsächlich sind, zeigt das  Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo in einer aktuellen Tourismusanalyse. Wegen Reisewarnungen, Lockdowns und der damit verbundenen Schließung der Hotellerie ging dem heimischen Tourismus jede achte Nächtigung verloren.

ÖSTERREICH. Ein weitgehender "Entfall der Wintersaison 2020/21" sei nicht mehr zu verhindern. Selbst mögliche Öffnungsschritte ab März würden daran wenig ändern, lautet die Wifo-Prognose. Das Wifo schätzt aktuell, dass sich die Zahl der Nächtigungen im Winter 2020/21 auf insgesamt rund 10,2 Millionen belaufen und damit um etwa 83 Prozent unter Vorjahreswert liegen wird. Im Vergleich zum Rekordwinter 2018/19 (72,9 Millionen Übernachtungen) ist das ein Einbruch von über 86 Prozent.

Totalausfall in Wien und Westösterreich

In den ersten beiden Monaten der Wintersaison, im November und Dezember 2020, brachen die Nächtigungen um 89,4 Prozent auf 1,86 Millionen Übernachtungen ein. Die Zahl der Gäste sank um rund 94 Prozent auf rund 375.000. Die Einnahmen sanken nach ersten Schätzungen nominell um 90,3 Prozent und preisbereinigt (real) um 90 Prozent. Regional gab es durchaus Unterschiede. Die stark von ausländischen Gästen abhängigen Bundesländer - Wien und in Westösterreich - erlitten einen völligen Ausfall dieser Gästegruppen und damit auch ihrer Umsätze. Die trotz Lockdown auffallend geringeren relativen Einbußen in Niederösterreich sind u. a. auf einen nach wie vor aufrechten Betrieb in Kuranstalten zurückzuführen.

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Sommersaison von Pandemieverlauf  und Impffortschritt anbhängig

Eine Verschiebung könnte es laut Wifo-Prognose hin zu inländischen Touristen geben, deren Nächtigungsmarktanteil 2020/21 auf rund 44 Prozent ansteigen könnte. In der Normalsaison 2018/19 lag dieser noch bei rund 23 Prozent. Gesicherte Aussagen zur kommenden Sommersaison könnten aufgrund der Ungewissheit über den Pandemieverlauf einerseits und den Impffortschritt andererseits kaum gemacht werden, heißt es vom Wifo. Verstärkt werde diese Unsicherheit durch die Wirtschaftskrise mit den daraus entstehenden Einkommens- und Jobverlusten.

Eine Prognose für den Sommertourismus ist unsicher. Die Sommersaison ist einerseits vom Pandemieverlauf  und andererseits vom Impffortschritt abhängig. | Foto: Othmar Kolp
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Vorkrisenniveu frühestens 2022

Ausgehend von einem optimistischen Szenario rechnet das Wifo damit, dass die Nächtigungen bereits im Mai 2021 bei 75 Prozent des Nächtigungsniveaus von Mai 2019 zu liegen kommen und sich diese Nachfragelücke danach kontinuierlich weiter abbaut. "Das Nächtigungsniveau wird 2021 nur knapp jenes des Jahres 2020 erreichen und immerhin um rund 36 Prozent unter dem des Jahres 2019 liegen", heißt es vom Wifo.

Frühestens 2022 sei mit einer Nachfrage zu rechnen, die annähernd das Vorkrisenniveau erreicht. Gehe man davon aus, dass die Erholung des Städtetourismus durch die Abhängigkeit von Fernmärkten und Flugverbindungen verzögert eintritt, so dürfte erst 2023 mit einer Normalisierung zu rechnen sein.

Trotz aller Unsicherheiten bestehe aber auch Grund zum Optimismus: Die Reiselust der Menschen sei nicht nur ungebrochen und man könne davon ausgehen, dass sie durch die lange Zeit der Reisebeschränkungen noch größer wurde. Österreich sei zudem im Sommer von vielen Inländerinnen und Inländern als Haupturlaubsland wiederentdeckt worden. Es erscheine durchaus möglich, dass dies eine nachhaltigere Belebung des Inlandstourismus nach sich ziehen könne.

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