Im Wert von 38 Millionen
Zoll stoppt 128.000 gefälschte Waren

- Über 136.000 unsichere Produkte, darunter defekte Ladegeräte und gefährliches Spielzeug und ein Tigerkopf, wurden 2024 vom Zoll aus dem Verkehr gezogen.
- Foto: BKA/Aigner
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Der Zoll stellte auch im vergangenen Jahr eine Vielzahl an gefälschten Produkten sicher. Insgesamt führte das Zollamt Österreich 635.176 Kontrollen durch. 2023 waren es 607.081, was eine Steigerung von rund 4,6 Prozent bedeutet.
ÖSTERREICH. Österreichs Zollverwaltung hat im Jahr 2024 mit 8,2 Milliarden Euro Einnahmen einen wichtigen Beitrag zum Staatshaushalt geleistet. Bei der Präsentation der Jahresbilanz unterstrich Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) die vielfältigen Aufgaben der Behörde: "Der Zoll ist nicht nur eine Verwaltungseinheit im Bereich des Bundesministeriums für Finanzen, sondern leistet auch einen ganz wesentlichen Beitrag für die Sicherheit hier bei uns in Österreich."
Mehr Zoll-Kontrollen
Mit 6,6 Millionen Zollabfertigungen und mehr als 635.000 durchgeführten Kontrollen verzeichnete die Behörde ein Plus von rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den größten Anteil an den Einnahmen hatte die Mineralölsteuer mit 3,8 Milliarden Euro, gefolgt von der Tabaksteuer mit 2,1 Milliarden Euro und den Einnahmen aus dem Emissionshandel mit 1,2 Milliarden Euro.
Zoll-Vorständin Heike Fetka-Blüthner hob die Doppelrolle der Behörde hervor: "Für das Zollamt Österreich steht einerseits ein sehr hohes Maß an Serviceorientierung in der Zollabwicklung im Fokus. Das ist der eine Teil, der zweite Teil ist diese Kontrollausrichtung." Die risikoorientierte Kontrollstrategie ziele auf Betrugsbekämpfung und die Bekämpfung des internationalen Warenverkehrs mit illegalen Waren ab.

- Der Zoll führte 2024 635.176 Kontrollen durch, teilten Staatssekretärin Eibinger-Miedl (links) und Zoll-Vorständin Fetka-Blüthner am Mittwoch mit.
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Über 7.000 Arzneiwaren eingezogen
Die Schutzfunktion des Zolls zeigte sich 2024 in beeindruckenden Zahlen: Eine halbe Tonne Suchtgift von Cannabis bis Kokain wurde sichergestellt, über 7.000 illegale oder gefälschte Arzneiwaren aufgegriffen und 200 lebende Tiere beschlagnahmt. Bei gefälschten Produkten zog der Zoll 128.000 Waren im Wert von 38 Millionen Euro aus dem Verkehr, zusätzlich wurden 136.000 unsichere Produkte entdeckt.
Besonders problematisch entwickelt sich der Bereich gefälschter Medikamente. "Im Bereich der Medikamente sehen wir durch den Online-Handel wirklich ein großes Zunehmen, wo man wirklich nur warnen kann", erklärte Fetka-Blüthner. Die Zoll-Chefin warnte eindringlich vor dem Kauf nicht überprüfbarer Substanzen im Internet.
Zu den spektakulären Fällen 2024 gehörten eine bandenorganisierte Hinterziehung von Mineralölsteuer in Millionenhöhe und der Schmuggel von Luxusfahrzeugen, darunter ein Ferrari. Auch der Artenschutz spielte eine wichtige Rolle: 103 Aufgriffe betrafen geschützte Tiere und Pflanzen oder daraus hergestellte Waren, beispielsweise ein totes Nilkrokodi oder ein Tigerkopf.
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