Der Krimifan in der Soutane
Toni Rindler ist Pfarrer in Groß St. Florian und Wettmannstätten – und Krimileser.
Toni Rindler wusste schon sehr früh, dass er Pfarrer werden wollte. Bereits mit 13 Jahren entdeckte er, der aus einer religiösen Familie stammt, ein Buch mit Heiligenlegenden, das ihn inspirierte.
Besonders die Geschichte des Heiligen Franz Xaver war ein Anstoß, wie er erzählt: "Er war ein Missionar, der von Europa über Südafrika und Indien bis zu einer Insel vor China gereist ist. Das war eine sehr lebendig beschriebene Heiligenlegende, da habe ich mir gedacht: So etwas möchte ich auch einmal machen." In den folgenden Jahren gab es für ihn immer wieder Erlebnisse und Menschen, die ihn zum Pfarrer-Beruf inspirierten.
Bevor er jedoch ein Studium beginnen konnte, bremste ein einschneidendes Erlebnis seinen Weg: Kurz vor der Matura verletzte sich Rindler bei einem schweren Autounfall an den Nerven der Halswirbelsäule. Beinahe wäre er gelähmt gewesen; ein Jahr dauerte es, bis er wieder auf die Beine kam. Aber: "Im Spital hatte ich viel Zeit zum Nachdenken." Reisen und Missionieren, wie es der Hl. Franz Xaver getan hatte, konnte er nun nicht mehr. Ein Informationstag im Prieserseminar gab dann dennoch den Ausschlag für die Entscheidung, Pfarrer zu werden. 1987 wurde er zum Priester geweiht.
Seit 27 Jahren übt er den Beruf mit Leidenschaft aus. Doch auch ein Pfarrer hat einmal frei: Rindler fährt dann gerne in seine Heimat (Tieschen-St. Anna/Aigen) und trifft sich mit alten Freunden zum Kartenspielen. "Das ist ein sehr einfaches Hobby, aber da geht es zu wie in einem Kriminalfall." Das passt zum Krimifan Rindler: "Das Schönste am Urlaub ist faulenzen und Krimi lesen", erzählt der Pfarrer. "Andere fahren herum und schauen sich Städte an. Ich liege am liebsten am See." Ziemlich sicher mit dabei: ein Wälzer von Donna Leon oder Wolf Haas.
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