Neuer Bezirksjägermeister
Johann Silberschneider einstimmig gewählt

Hannes Krinner (rechts) war in einem Zeitraum von 18 Jahren Bezirksjägermeister in Deutschlandsberg. Jetzt hat er dieses Amt an seinen Nachfolger Johann Silberschneider übergeben. | Foto: Veronik
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  • Hannes Krinner (rechts) war in einem Zeitraum von 18 Jahren Bezirksjägermeister in Deutschlandsberg. Jetzt hat er dieses Amt an seinen Nachfolger Johann Silberschneider übergeben.
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Seit nicht weniger als 18 Jahren ist Hannes Krinner Bezirksjägermeister in Deutschlandsberg. Jetzt ist ein Wechsel erfolgt. Nach der konstituierenden Sitzung hat Johann Silberschneider dieses höchste Amt auf Bezirksebene für 1.800 Jägerinnen und Jäger übernommen. MeinBezirk.at hat sich mit beiden zu einem Gespäch getroffen.

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Mitte Februar hat in der ganzen Steiermark die Wahl des Bezirksjägerausschusses in allen Bezirken stattgefunden. Im Bezirk Deutschlandsberg ist diese Wahl allerdings entfallen, da sich die drei Vereine des steirischen Jagdschutzvereines und der Verein Weidwerk mit Zukunft auf eine gemeinsame Einheitsliste aller Jägerinnen und Jäger geeinigt haben.

"Mit dieser Einigung im Bezirk zeigen die Deutschlandsberger Jägerinnen und Jäger nicht nur Geschlossenheit, sondern es ist auch ein Bekenntnis dafür, dass sie sich gemeinsam um das Thema Jagd kümmern werden."
Johann Silberschneider, neuer Bezirksjägermeister in Deutschlandsberg

Im Beisein von Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof Saurau, der die Funktion des Wahlleiters übernommen hat, und von Bezirkshauptfrau Doris Bund ist Johann Silbertschneider aus St. Stefan ob Stainz nach einstimmiger Wahl im Bezirksjagdausschuss zum neuen Bezirksjägermeister für den Jagdbezirk Deutschlandsberg angelobt worden. 

Silberschneider tritt somit in die Fusstapfen von Hannes Krinner aus Preding, der dieses Amt mit viel Engagement im Zeitraum von 18 Jahren umgesetzt hat. Als stellvertretender Bezirksjägermeister wurde Michael Primus aus Eibiswald gewählt, der somit auf den Sobother Hubert Niedereder folgt, der dieses Amt ebenfalls 18 Jahre an der Seite von Hannes Krinner ausgeführt hat. 

Dank und Rückblick

"Mein Dank gilt nicht nur meinem Freund und Stellvertreter Hubert Niedereder, der mich durch 18 Jahre kompetent und loyal begleitet hat, sondern auch Brigitte Kieler als meine Mitarbeiterin im Jagdamt", betont Hannes Krinner bei der konstituierenden Sitzung, der seinen Dank auch an alle Personen, Funktionäre und Institutionen sowie natürlich an alle Jägerinnen und Jäger verlautbart hat, die ihn während seiner Amtszeit  tatkräftig nach dem Motto "Gemeinsam lässt sich viel bewegen" unterstützt haben. 

Hannes Krinner war nicht nur 18 Jahre als Bezirksjägermeister aktiv, sondern insgesamt 36 Jahre als Jägerschaftsfunktionär. Krinner hat sich vorgenommen, noch ein Jahr in der Kommission bei den Jagdprüfungen im Einsatz zu sein. 

Der scheidende Bezirksjägermeister Hannes Krinner. | Foto: KK
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"In meiner Amtszeit trachtete ich nach umfassenden Weiterbildungsangeboten für alle Jagdkarteninhaberinnen und Inhaber. Ich konnte dabei namhafte Referentinnen und Referenten begrüßen. Vor allem die Einbindung der Schuljugend war für mich immer ein wichtiges Anliegen, um schon der jungen Generation die ökologischen Zusammenhänge nahe zu bringen."
Hannes Krinner, ehemaliger Bezirksjägermeister

Die Frauenquote steigt

Wie hat sich die Jagd aus Sicht des scheidenden Bezirksjägermeisters in den letzten Jahrzehnten entwickelt?
"Es ist klar zu beobachten, dass die Frauenquote stark zugenommen hat, auch wenn viele dann aus familiären Gründen das Handwerk der Jagd doch nicht ausführen. Aber insgesamt sind die Jägerinnen am Vormarsch." Gut acht Prozent an Frauen sind im Jagdausschuss -rund 30 Prozent beträgt der Frauentanteil bei den Jagdprüfungen.

Jugend voran

Besonders wichtig war Krinner immer die Jugendarbeit, um möglichst früh die Bedürfnisse unseres Wildes zu vermitteln. Dabei hat Krinner gerade bei den Pflichttrophäenschauen die Zusammenhänge von Wildtieren und Ökologie im Naturraum Wald bei Führungen mit Schulklassen erklärt.

Bezirksjägermeister Johann Krinner war immer gerne in Schulen unterwegs, um schon die Kleinen über die Aufgaben der Jägerschaft und den Lebensraum für das Wild zu informieren. | Foto: Veronik
  • Bezirksjägermeister Johann Krinner war immer gerne in Schulen unterwegs, um schon die Kleinen über die Aufgaben der Jägerschaft und den Lebensraum für das Wild zu informieren.
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"Für mich war es das größte Kompliment, wenn Kinder und Jugendliche, die ich am Vormittag durchgeführt habe, am Nachmittag aus Eigeninitiative mit ihren Eltern, Verwandten und Freunden wieder gekommen sind. So wird das Wissen am besten weitergegeben", ist Krinner überzeugt.

Aufklärungsarbeit und Sensibiliserung für die Bedürfnisse der heimischen Wildtiere hat bei Krinner einen hohen Stellenwert. Die Vermeidung von Wildunfällen war ihm dabei ebenso wichtig, wie die Information über das richtige Verhalten im Wald, gerade zur wieder nahenden Setzzeit.
Dabei ist die Kitzrettungbei der ersten Mahd im Mai/Juni ein ganz großes Thema: "Inzwischen haben wir vier Drohnen zum Aufspüren von Kitzen im Einsatz", so Krinner.

"Ich bin froh, dass mein Nachfolger Johann Silberschneider diesbezüglich die gleiche Linie verfolgt und wünsche ihm und seinem Stellvertreter Michael Primus mit ihrem frisch konstituierten Bezirksjagdausschuss ein erfolgreiches Wirken zum Wohle der Jagd, das stets von Elan und Gestaltungsfreude getragen werden soll."
Hannes Krinner, ehemaliger Bezirksjägermeister

Vorstellung von Johann Silberschneider

Doch wer ist jetzt der neue Bezirksjägermeister? Johann Silberscheider wohnt mit seiner Familie in Pirkhof in St. Stefan ob Stainz und ist in der Bankenbranche groß geworden. Seit 20 Jahren ist er als Führungskraft aktiv, nämlich Landesdirektor der s Bausparkasse für Steiermark, Kärnten, Osttirol und Regionalleiter der s Wohnfinanz.

Die Leidenschaft zur Jagd ist familiär bedingt: „Ich bin auf dem landwirtschaftlichen Betrieb meiner Eltern in Eichberg-Trautenburg aufgewachsen. Der letzte Jäger in meiner Familie war mein Großvater. Über einen Freund bin ich schließlich selbst zur Jagd gekommen",  erklärt Silberschneider. 

In den letzten Jahren war Johann Silberschneider als Hegemeister und als Reh- und Niederwildreferent im Bezirk tätig.

Die wichtigsten Eckpunkte seines Wirkens: 

  • Jagdschutzorgan
  • Forstschutzorgan
  • Jagdverwalter
  • Hegemeister Hegering 1
  • Rehwildreferent Bezirk Deutschlandsberg Hundeführer und Mitglied der Nachsuchenstation DL Mitglied der Prüfungskommission (Jagdprüfung) 
  • Betreiber der Homepage www.jagahans.at
  • zum Thema Jagd, Natur und Freizeit
  • Blogger für www.fragen-zur-jagd.at vom OÖ Landesjagdverband
  • Mitglied der Hubertusbrüder in Graz (im Vorstand) 

Die nächsten Vorhaben für die Jagd

In den kommenden Wochen und Monaten ist der Terminkalender von Johann Silberschneider prall gefüllt. Vor allem Treffen mit dem Jagdausschuss stehen da am Programm, um Arbeitsübereinkommen zu fassen. "Außerdem werden wir bereits gestartete Themen weiterführen und neue Initiativen starten", spricht Silberschneider die "Modellregion Auerwild" und die Niederwildinitiative "Mein Beitrag zur Artenvielfalt" an. 

Trafen sich 2022 beim Tag der Artenvielfalt in Pirkhof: Johann Silberschneider, BJM Hannes Krinner und Andreas Hartbauer | Foto: Silberschneider
  • Trafen sich 2022 beim Tag der Artenvielfalt in Pirkhof: Johann Silberschneider, BJM Hannes Krinner und Andreas Hartbauer
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Die Leitprojekte der Jägerschaft sind nach wie vor Tier – Gesellschaft – Lebensraum. Eine Herausforderung sieht dabei Silberschneider in der Aufklärungsarbeit: Beschleunigt durch die Lockdowns während der Corona-Pandemie suchen die Menschen nämlich zunehmend den Naturraum auf. Ob Mountainbiker, E-Biker oder auch Spaziergänger, der Naturraum des Wildes wird immer häufiger durchkreuzt und das auch während der Ruhezeiten.

Der Druck auf die Natur von unterschiedlichsten Interessensgruppen wächst also ständig 
"Der Wunsch nach einer unberührten und heilen Welt verklärt oft den Blick auf die ökologische Realität", fasst Silberschneider zusammen.

Somit befindet sich die Jagd in einem Spannungsfeld zwischen traditionellem Handwerk, Regionalität und Naturverbundenheit auf der einen Seite und einer immer intensiver werdenden Land- und Naturnutzung auf der anderen Seite, die mit einer fortschreitenden Naturentfremdung einher geht.

Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung

Obwohl sich viele Organisationen von der Berg- und Naturwacht bis hin zu Sportvereinen um eine Sensibilisierung in der Bevölkerung und ein effizientes Miteinander bemühen, ist eine Kanalisierung zur individuellen Naturnutzung eine ganz große Herausforderung.

"Um ein friktionsfreies Miteinander der verschiedenen Interessensgruppen in der Nutzung des so sensiblen  Naturraumes zu schaffen, braucht es Vereinbarungen und den Willen zur Kooperation. Es bedarf eines gemeinsamen Bekenntnisses zur Natur, bei der die Berechtigung für Ansprüche im Lebensraum unserer Wildtiere nicht in Frage zu stellen ist. Schließlich waren Wildtiere schon lange vor uns da und haben ein Recht auf die ungestörte Nutzung ihres Lebensraumes in der Natur."
Johann Silberschneider, neuer Bezirksjägermeister in Deutschlandsberg

Somit sieht Silberschneider im Lobbying für die Wildtiere und einer Imageaufwertung für die Jagd insgesamt eine große Aufgabe für die kommenden Jahre, da sich vor allem im urbanen Umfeld das Naturverständnis deutlich von der Realität unterscheidet. Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung für die Zusammenhänge im Ökosystem Natur sind dabei enorm wichtig, um diesem oft falsch empfundenen Naturverständnis in der Bevölkerung entgegenzuwirken.

Pflichttröphäenschau und Bezirksjägertag

Der Bezirksjägertag von  10. bis 11. März ist eine gute Gelegenheit, um sich über Jagd und ökologische Zusammenhänge aus erster Hand zu informieren und um den neuen Bezirksjägermeister kennen zu lernen.

Das Bezirksjagdamt Deutschlandsberg hält die Pflichttrophäenschau und den Bezirksjägertag für das Jagdjahr im Festsaal Eibiswald nämlich am 10. März von 8 Uhr bis 19 Uhr und am 11. März von 8 Uhr bis 20 Uhr ab
Um 14 Uhr gibt es eine Hundepräsentation am Sportplatz Eibiswald.

Die Pflichttrophäenschau zeigt den getätigten Pflichtabschuss der Trophäenträger (Hirsche, Gams männlich und weiblich sowie Rehböcke) mit Altersschätzung.

Fachpersonal bietet am Freitag und am Samstag Führungen für Schülerinnen und Schüler aller Schultypen und auch für Kleingruppen von Erwachsenen an. Voranmeldungen beim Bezirksjagdamt unter Tel.: 03462/2567 oder beim vormaligen Bezirksjägermeister Hannes Krinner unter Tel.: 0650/3888888.

Der Bezirksjägertag findet am 11. März um 18 Uhr statt.
Die Teilnahme am Bezirksjägertag ist für alle Jagdkarteninhaberinnen und Jagdkarteninhaber Ehrenpflicht. "Auch Nichtjägerinnen und Nichtjäger und überhaupt alle Freunde der Jagd sind herzlich willkommen", lädt Bezirksjägermeister Hans Silberschneider ein. 

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