Konzertgenuss
Orgelkonzert begeisterte in Hollenegg

Das Orgelkonzert mit Heinrich Wimmer war eine Kooperation mit der Musikschule der Musikkapelle Hollenegg und der Plattform Forum "ARTHist". | Foto: Peter Koch
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  • Das Orgelkonzert mit Heinrich Wimmer war eine Kooperation mit der Musikschule der Musikkapelle Hollenegg und der Plattform Forum "ARTHist".
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Raritäten voller Virtuosität waren an der Erler-Orgel in der Pfarrkirche Hollenegg durch den Organisten Heinrich Wimmer als Einstimmung auf das Holenegger Pfarrfest zu hören, eine Kooperation mit der Musikschule der Musikkapelle Hollenegg und der Plattform Forum "ARTHist" .

HOLLENEGG.  Am Vorabend zum Hollenegger Pfarrfest spielte Heinrich Wimmer, Organist an der Stadtpfarrkiche St. Jacobi zu Burghausen/Salzach an der Erler-Orgel der Patrizikirche von Hollenegg einen Orgelabend mit Raritäten des deutsch-österreichischen Donauraums und der norddeutschen Orgellandschaft.

In ihrer Begrüßung dankte Rut Scheer in ihrer Funktion als Pfarrgemeinderätin der Pfarre Hollenegg, für das Zustandekommens dieses Abends in Kooperation mit der Musikschule der Musikkapelle Hollenegg und der Plattform Forum ARTHist im Vorfeld des Hollenegger Pfarrfestes.

Über die Liebe zum Kaffee

In seinen einführenden Worten wies Heinrich Wimmer darauf hin, dass der Bruder der traditionsreichen Kaffeerösterei Julius Meinl Orgelbauer war. Auf der Suche nach Raritäten konnte er die unveröffentlichte Fuge C-A-F-F-E von Johann Albrechtsberger im Archiv des Stiftes Klosterneuburg entdecken.

"Entgegen Bachs spöttischem Ansatz vom überreichen Kaffeegenuss in seiner Kaffeekantate, beginnt Albrechtsberger die Fuge in C gemäß der Affektenlehre der Musik als steigende Liebessext der Töne C und A, ein Hinweis auf das genussvolle Heben der Kaffeetasse im geruhsamen Ambiente eines Kaffeehauses", Dietmar Haas, Leiter der Plattform Forum Arthist 

Vier Basstöne genügten dem aus Graz stammenden Wiener Hofkomponisten von Kaiser Karl VI. Johann Joseph Fux, um die architektonischen Eindrücke der Wiener Bauten seines Landsmanns Fischer von Erlach in einer Ciaccona, der eiligeren Variante einer Passacaglia, zum Ausdruck zu bringen. Hier bot sich dem Organisten die Möglichkeit, seine Kunst des Registrierens einer Orgel durch die vielfältigen Möglichkeiten der ausgeklügelten Disposition der Orgelstimmen der Erler-Orgel unter Beweis zu stellen.

Publikumswirksam erklang Vogelgezwitscher von der Chorempore, hinzugefügt zum Volkslied „Es flog ein kleines Waldvögelein“ einer Linzer Orgeltabulatur.

Ungewöhnlich großer Pedalumfang

Das Programm wurde von zwei virtuosen Werke umrahmt. Bachs größte Toccata mit Doppelfuge in F-Dur, BWV 540 verlangt in den ausgeprägten Pedalsoli den ungewöhnlichen Pedalumfang bis f1. Diesen Ton fand Bach nur an drei Orgeln seiner Zeit vor: die Orgel St. Agnus in Köthen, die Förner-Orgel auf Neu-Augustusburg, der Residenz des Herzogtums Sachsen-Weißenfels und die Orgel von Weißenfels. "Anhand des gleichen Tonumfangs im Pedal der Erler-Orgel in Hollenegg konnte Heinrich Wimmer sein musikalisch profundes Können unter Beweis stellen", so Haas.

Dass auch eine eindrucksvolle Interpretation von Werken der virtuos-romantischen Literatur an der ausgeklügelten Disposition der Erler-Orgel möglich ist, machte Heinrich Wimmer mit der geschickten Wahl und der eindrucksvollen Interpretation der einsätzigen Orgelsonate Nr.2 in e-Moll, op.19 von August Gottfried Ritter aus dem Jahr 1850 deutlich. Die pianistische Virtuosität seines Freundes Franz Liszt erweitert darin der Magdeburger Domorganist Ritter durch eine entsprechende Pedalstimme. Wie sehr die Klavierliteratur die Orgelliteratur beeinflusste, konnte das zahlreich erschienene Publikum beim melodischen Flair im Stil des italienischen Belcanto beim „Lied ohne Worte“ in Anlehnung an Felix Mendelssohn-Bartholdys Klavierwerk von Anton Schmid aus Oberösterreich genießen.

Pfarrgemeinderätin  Rut Scheer bedankte sich bei Maria Wimmer und dem Organisten Heinrich Wimmer für den gelungenen Konzertabend. | Foto: Peter Koch
  • Pfarrgemeinderätin Rut Scheer bedankte sich bei Maria Wimmer und dem Organisten Heinrich Wimmer für den gelungenen Konzertabend.
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Rut Scheer bedankte sich im Namen der Veranstalter für den kurzweiligen Orgelabend und überreichte Blumen Maria Wimmer, die als Registrantin ihres Mannes wesentlich zum außerordentlichen Erfolg dieses Abends beitrug. Der Solist des Abend und der anwesende Orgelbauer Christian Erler erhielten als Dank für die hohe Qualität der Ausführung des Orgelbaus und des ausgezeichneten Orgelspiels Qualitätswein aus der Südsteiermark.
"Besonderer Dank gilt auch der Gastfreundschaft von Brigitte und Peter Koch für die Betreuung der Gäste während ihres Aufenthaltes", betonte Dietmar Haas.

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