Nach 150 Jahren ist Schluss
Aus für Kaufhaus Tschuchnigg im Bergdorf Soboth

Das Kaufhaus Tschuchnigg ist eine Institution in Soboth. Nach rund 150 Jahren ist jetzt Schluss. | Foto: Simon Michl
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  • Das Kaufhaus Tschuchnigg ist eine Institution in Soboth. Nach rund 150 Jahren ist jetzt Schluss.
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Seit rund 150 Jahren ist die Greißlerei der Kaufmannsfamilie Tschuchnigg eine fixe Konstante im Bergdorf Soboth an der Grenze zu Slowenien in Kärnten. Demnächst geht die Kaufhaus-Ära zu Ende. Margit Gollob tritt ihre Pension an und es gibt keine Nachfolge. 

SOBOTH. Ob Urlauber oder Einheimische: Das Kaufhaus Tschuchnigg in Soboth ist eine Institution in dem rund 300 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Bergdorf auf über 1.000 Metern Seehöhe.

Die Bezeichnung „Gemischtwarenhandlung“ trifft den Nagel auf den Kopf. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts und mittlerweile in der vierten Generation sind die Tschuchniggs Kaufleute in Soboth. 
Dabei ist es, als ob man eine andere Welt betritt: Eduard Tschuchnigg sitzt mit bald 90 Jahren immer noch an der Kassa, während seine Tochter Margit Gollob mit einer Mitarbeiterin den Laden schupft.

Eine Ära im Bergdorf geht zu Ende

Eduard Tschuchnigg begann vor 70 Jahren seine Lehre und hat als 21-Jähriger das Geschäft von seinem Vater übernommen. Schon immer gab es hier alles, von Möbel über Gewand und Spielzeug bis hin zu sämtlichen Gegenständen des täglichen Gebrauchs. 

Der bei der Marktgemeinde Eibiswald tätige Sobother Hannes Enzi und Margit Gollob, die am 31. Dezember die Türen ihres Kaufhauses ein letztes Mal öffnet. | Foto: Susanne Veronik
  • Der bei der Marktgemeinde Eibiswald tätige Sobother Hannes Enzi und Margit Gollob, die am 31. Dezember die Türen ihres Kaufhauses ein letztes Mal öffnet.
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Jenes große Sortiment unter einem Dach und das in einem sehr kleinen Ort ist außergewöhnlich. Margit Gollob behält den Überblick und hat damit schon so manchen Urlaubsgast überrascht.

Letzter Tag am 31. Dezember

Doch jetzt ist Schluss für die beliebte Greißlerei. "Seit einigen Wochen sind alle nötigen Sperren inklusive Gewerbeschein für 1. Jänner 2024 draußen. Am 31. Dezember öffne ich noch einmal die Ladentür für den letzten Einkaufstag", erklärt Margit Gollob, die sich bei all ihren Kundinnen und Kunden für die Treue und die netten Tratscherl bedankt. Nachfolge gibt es bis dato keine.

Das ist eine prekäre Situation für die Sobotherinnen und Sobother. Der nächste Einkaufsort ist die gut 20 km entfernte Marktgemeinde Eibiswald. In St. Oswald ob Eibiswald auf halber Höhe 10 km unter Soboth ist nur ein sehr kleiner Nahversorger eingerichtet.

Wirtschaftsförderung der Marktgemeinde Eibiswald

Seit der Gemeindestrukturreform 2015 gehört das Bergdorf zur Großgemeinde Eibiswald.
Auf Anfrage bei der Marktgemeinde Eibiswald betonte Bgm. LAbg. Andreas Thürschweller:

"Die Sicherstellung der Nahversorgung unseres Ortsteiles Soboth ist für uns bereits in den vergangenen Jahren von großer Bedeutung gewesen. Deshalb haben wir das Kaufhaus Gollob immer in Form einer Wirtschaftsförderung unterstützt. Diese finanzielle Unterstützung haben wir auch weiterhin zugesagt, sollte es einen Pächter bzw. eine Pächterin geben. Wenn es Interessenten gibt, können sich diese jederzeit bei uns in der Marktgemeinde Eibiswald melden.“
Andreas Thürschweller, Bürgermeister der Marktgemeinde Eibiswald

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