"Baustopp" für vier Wohnungen in Wies

Umgeben von Bäumen und Sträuchern liegt das ehemalige Gemeindeamt von Limberg bei Wies in Steyeregg.
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  • hochgeladen von Simon Michl

Fast mitten im Grünen, umgeben von zahlreichen Wohnhäusern mit blühenden Gärten, liegt das ehemalige Gemeindeamt von Limberg bei Wies. In unmittelbarer Nähe gibt es noch Feuerwehr, Volksschule, Kultursaal, ein Bergbaumuseum, einen Bäcker und ein Gasthaus. Dennoch wirkt das Ortszentrum von Steyeregg etwas unauffällig, fast versteckt hinter dem zweistöckigen Gebäude. Das ging auch Elisabeth Hengsberger lange so. Die Immobilienmaklerin war mit ihrem Unternehmen lange in Wies beheimatet. „Jeden Tag bin ich in Steyeregg bei dem Haus vorbeigefahren und irgendwann habe ich mir plötzlich gedacht, das wäre doch vielleicht was“, erzählt die Geschäftsführerin der Almak GesmbH. Zu dem Zeitpunkt standen die ehemaligen Amtsräume noch leer.

Fertige Pläne verworfen

1974 wurde das damalige Gemeindeamt als Multifunktionshaus erbaut. Im Keller befindet sich der Turn- und Mehrzwecksaal. Im Erdgeschoss ist seit jeher die Freiwillige Feuerwehr Steyeregg beheimatet, 1998 wurde eine Garage nebenan dazugebaut. Im ersten Stock führte die ehemalige Gemeinde Limberg bei Wies ihre Geschäfte und Sitzungen. Nach der Fusion mit der Marktgemeinde Wies wurde dort eine Servicestelle eingerichtet. Ein Jahr später wurde diese wieder eingestellt, da sie zu selten angenommen wurde. Seitdem standen die Büroräumlichkeiten meistens leer, ein Deutschkurs für Asylwerberinnen und Asylwerber fand ab und zu statt. „Wir hatten schon die Pläne für einen Umbau in Wohnungen erstellt“, erzählt August Nußmüller, Ortsteilbürgermeister in Limberg. Dann fragte aber Hengsberger an, ob die Büroräume zu vermieten wären und alles ging ganz schnell: Seit 1. September ist sie mit ihrem Team im ehemaligen Gemeindeamt zu Hause, viele Einrichtungsgegenstände konnte sie übernehmen.

Vier Wohnungen

Für Hengsberger, die einen neuen Standort suchte, aber auch für die Gemeinde ein Glücksfall. „Wir haben nicht aktiv nach einem Mieter gesucht, weil wir nicht damit gerechnet hätten, ein Unternehmen für den Standort zu begeistern“, so Nußmüller. „An den Räumlichkeiten mussten wir nichts ändern, das passt genau für ein Büro.“ So sparte sich die Gemeinde die Umbaukosten, stattdessen kommt eine monatliche Miete in die Kassa. Die geplanten Wohnungen sollen dennoch kommen, nur zwei weniger. Zwei werden im Dachgeschoss gebaut, auf der Feuerwehrgarage werden im Zuge von Sanierungsarbeiten auch gleich zwei Wohneinheiten errichtet.

Sorgen um Volksschule Steyeregg

Seit der Gemeindefusion ist Nußmüller in Limberg bei Wies politisch aktiv. Diese ging nicht ohne Turbulenzen über die Bühne: Manche wollten eigenständig bleiben, manche zu St. Peter i.S., andere wieder zu Schwanberg. In einer Abstimmung sprach sich dennoch die Mehrheit für einen Zusammenschluss mit Wies aus. Ein knappes Jahr vor der Fusion wurde Bürgermeister Alfred Schlögl per Misstrauensantrag vom Gemeinderat abgewählt, Franz Krieger übernahm bis zur Fusion. Nußmüller arbeitete beim Umsetzten der Fusionierung mit und stand bei der Gemeinderatswahl 2015 auf der „Liste aller Wieser“ von Bürgermeister Josef Waltl. Seitdem ist er Ortsteilbürgermeister in Limberg. Sorgen macht er sich derzeit um die Volksschule Steyeregg: Diese führt im heurigen Schuljahr nur mehr eine Klasse. In den frei gewordenen Räumen wird es aber erstmals eine Kinderbetreuung durch Tagesmütter geben.

Umgeben von Bäumen und Sträuchern liegt das ehemalige Gemeindeamt von Limberg bei Wies in Steyeregg.
Der alte Kasten der Gemeinde wird noch benutzt: Elisabeth Hengsberger (2.v.l.) mit ihrem Team und Limbergs Ortsteilbürgermeister August Nußmüller.
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