"Pack die Badehose ein"
Bürgerbeteiligungswerkstatt zum Freibad Stainz

Läuft alles nach Plan, öffnet das Stainzer Freibad im Mai 2025 nach dem groß angelegten Umbau wieder für die Badegäste. Davor gibt es jedoch noch einiges zu tun: Kürzlich lud die Gemeinde zu einer Bürgerbeteiligungswerkstatt in Stallhof ein. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für den Architekturwettbewerb zum Freibad dienen.

STALLHOF. Bürgermeister Karl Bohnstingl freute sich über die rege Teilnahme an der Veranstaltung in der Festhalle Stallhof. Die professionelle Wissensvermittlerin und Prozessbegleiterin Elisabeth Leitner führte durch den Abend und erklärte die einzelnen Stationen, auch anwesend war Architekt Rainer Wührer, der den Architekturwettbewerb begleiten wird. Neben Bohnstingls Vorgänger Walter Eichmann, Mitgliedern des "Teams Freibad", des Gemeinderates und des Kindergemeinderates, waren zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde Stainz dabei, um ihre Wünsche für den Umbau kundzutun.

Bürgermeister Karl Bohnstingl (r.) mit seinem Vorgänger Walter Eichmann in der Festhalle Stallhof. | Foto: Löschnig
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Millionensumme für den Stainzer Sommerspaß

Die Gemeinde selbst stellt nur zwei wichtige Vorgaben für das neue Freibad: Erstens soll das Bad ca. 5 Millionen Euro (Netto) kosten - nicht mehr. "Das ist für die Gemeinde Stainz sehr viel Geld", so der Bürgermeister mit dem Hinweis darauf, dass aktuell auch andere Projekte im Laufen sind, zum Beispiel der neue Kindergarten und die neue Kinderkrippe.

Zweitens soll auf dem Gelände ein Platz für das neue Musikerheim frei gehalten werden. Der gemeinsame Parkplatz könne dann für die Schule, das Freibad sowie für das neue Musikerheim genutzt werden. "Den Rest werden die Stainzer Bürgerinnen und Bürger mit den Ergebnissen aus dieser Bürgerbeteiligungswerkstatt vorgeben", so Bgm. Bohnstingl. Am 27. April um 19 Uhr werden diese in der Hofer-Mühle Stainz bei der Endbesprechung zum Freibad präsentiert.

So sah das Stainzer Freibad bisher aus: Nun soll sich einiges ändern. | Foto: Andreas Kiendl
  • So sah das Stainzer Freibad bisher aus: Nun soll sich einiges ändern.
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Was ist zu beachten? 

Bevor es für die anwesenden Bürgerinnen und Bürger ans Eingemachte ging, informierte Architekt Wührer noch darüber, was man bei seinen Wünschen beachten sollte. "Als erstes ist mir am Stainzer Freibad aufgefallen, dass die Wasserfläche sehr groß ist", so der Experte. Man müsse angesichts eines bestimmten Budgets immer darauf achten, dass manche Dinge mehr Geld fressen als andere. "Wasserfläche ist in einem Freibad eines der teuersten Dinge, die man machen kann", weiß Wührer, und meint damit nicht nur die Sanierung und Errichtung, sondern die Erhaltung und Betriebskosten der Becken. 

Der Architekt ging auch auf die Zeit ein, in der das Stainzer Bad errichtet wurde: "Das Freibad wurde in den 70ern errichtet. Da gab es natürlich noch andere Bedürfnisse." Damals sei es noch etwas ganz Besonderes gewesen, schwimmen gehen zu können. Deshalb war so eine große Wasserfläche wichtig. Mittlerweile hätte ein Freibad aber viel mehr Funktionen - vor allem soziale. Auch Sportarten wie Volleyball werden dort betrieben. 

"Ich glaube, es wäre nicht richtig, ein Freibad so zu sanieren, wie es war. Man muss die veränderten Rahmenbedingungen, Anforderungen und Wünsche berücksichtigen."
Rainer Wührer, Architekt

Zu den einzelnen Stationen 

Die Grundlage für die Bürgerbeteiligungswerkstatt stellten die umfangreichen bisherigen Planungsarbeiten zum Stainzer Freibad dar. Insgesamt gab es sechs einzelne Stationen bzw. Themen - manche davon doppelt, damit mehrere Menschen daran arbeiten konnten. Bei der ersten Station fanden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer "Personas" vor, also typische Gruppen oder Personen, die das Stainzer Freibad besuchen - diese wurden schon zuvor von einer Arbeitsgruppe festgelegt. Damit es aber nicht rein bei diesen "Personas" bleibt und ein bisschen individueller wird, gab es Fragebögen für die Stainzerinnen und Stainzer, wo es darum ging, wie sie konkret das Freibad nutzen.

Auch die Kindervizebürgermeisterin Sophie Koller war dabei und schrieb ihre Wünsche nieder. | Foto: Löschnig
  • Auch die Kindervizebürgermeisterin Sophie Koller war dabei und schrieb ihre Wünsche nieder.
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In der zweiten Station ging es um die Vergangenheit des Stainzer Freibades. Hier wollte man von den Anwesenden wissen, was bisher wunderbar am Freibad war und was nicht so gut funktioniert hat. Grüne und rote Punkte sollten dazu auf ein Bild des bisherigen Areals geklebt werden. In der dritten Station drehte sich alles um die Zukunft. Hier gab es eine Grafik des leeren Grundstückes. Die Stainzerinnen und Stainzer sollten Bilder von typischen Dingen in Freibädern auf die Abbildung legen - nach jeder Gruppe wurde das fertige Werk fotografiert.

In der vierten Station fanden die Teilnehmenden eine lange Liste von Attraktionen, die das "Team Freibad" zusammengestellt hatte. Jede und jeder durfte zwölf Mal (zwölf grüne Sticker) eine Stimme abgeben, was es im neuen Freibad geben soll. In der fünften Station waren Beispiele aus Bädern aus den Nachbargemeinden angeführt und man konnte anmerken, was man an diesen gut und was man schlecht findet. Die sechste Station diente zusätzlichen Anmerkungen, die die Bürgerinnen und Bürger bisher noch nicht anbringen konnten.

Wie geht es weiter? 

Innerhalb einer sehr produktiven Stunde waren die Stainzerinnen und Stainzer in den Stationen beschäftigt. "Wir haben jetzt viele Meinungen gesammelt und werden aus diesen Meinungen das Beste rausholen", so der Bürgermeister. Nun heißt es abwarten bis zur Präsentation in der Hofer-Mühle. Eines ist jedoch schon fix: Heuer bleibt das Freibad zu. Dafür wird die Gemeinde beim Eintritt der Nachbarbäder finanzielle Unterstützung anbieten. In welcher Form genau wird noch besprochen und anschließend in einem Rundschreiben bekannt gegeben.

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