Informationsstelle im "Haus der Energie"
Der Kampf gegen invasive Neophyten
Invasive Neophyten - Arten von Pflanzen, die sich in Gebieten angesiedelt haben, in denen sie zuvor nicht einheimisch waren - stellen ein Problem für das heimische Ökosystem dar, bedrohen sogar die biologische Vielfalt. Was man dagegen tun kann, erfährt man im "Haus der Energie".
DEUTSCHLANDSBERG. Wurde im September des Vorjahres im "Haus der Energie" in Deutschlandsberg die erste österreichische Informationsstellensstelle zu invasiven Neophyten als grenzüberschreitendes Projekt mit Slowenien eröffnet, so informiert das Team der "Energieagentur Weststeiermark" mit Start in den Frühling verstärkt über Problempflanzen für die heimische Vegetation.
Denn: "Während von zahlreichen Neophyten, sowohl für die heimische Vegetation als auch für Menschen, keine wahrnehmbar negativen Auswirkungen ausgehen, gibt es aber einige invasive Neophyten, die unser Ökosystem nachhaltig negativ beeinflussen, in vielen Fällen sogar bedrohen", erklärt Thomas Kern. In der Folge sei es notwendig, frühzeitig gegenzusteuern und entsprechende Maßnahmen zu treffen.
"Im überregionalen Interreg Projekt 'BioDiTOUR' werden der Bevölkerung von der Energieagentur Weststeiermark und vier weiteren Projektpartnern Lösungen dazu angeboten"
Thomas Kern, Biologe und Ökologe
In der Steiermark zählen der
- Japanische Staudenknöterich
- Drüsige Springkraut
- Goldrute
zu den häufigsten Problempflanzen.
"Allen diesen Arten ist gemeinsam, dass sie schon in relativ kurzer Zeit in unseren natürlichen Lebensräumen eine hohe Dominanz ausüben und unsere heimischen Arten immer stärker verdrängen", informiert Kern.
Was tun gegen Neophyten?
Was kann gegen die unkontrollierte Ausbreitung der Neophyten unternommen werden? Die Einschleppungswege müssten unterbunden werden - das ist in der Realität aber nur sehr schwierig zu handhaben. Somit bleibt oft nur die Möglichkeit, die Ausbreitungsareale der Pflanzen zu vernichten oder zumindest einzudämmen.
"Generell sollten die Neophyten in einem möglichst jungen Stadium entfernt werden. Gelingt es, sie an der Ausbildung von Früchten und Samen zu hindern, ist eine weitere Ausbreitung eingeschränkt."
Thomas Kern
Bei einigen Neophyten, zum Beispiel dem Drüsigen Springkraut, kann auch mehrmaliges Mähen die Biomasse der Pflanzen einschränken. Beim Japanischen Staudenknöterich ist es zum Beispiel wichtig, auch die in der Erde liegenden Rhizome auszugraben und zu entfernen. Die Ausbreitung der invasiven Neophytenbestände kann außerdem durch eine ständige Überwachung und Beobachtung durch Arbeitseinsatzgruppen eingedämmt werden.
Infostelle im "Haus der Energie"
Die Neophyteninformationsstelle im "Haus der Energie" in Deutschlandsberg schafft einen einfachen Zugang zu Informationen zu Neophyten und klärt auf, wie diese am besten eingedämmt werden können. Die Energieagentur Weststeiermark bietet Workshops und Bildungsveranstaltungen an, um Bewusstsein in der Bevölkerung zu bilden.
Die Informationsstelle und die Vorträge kommen gut an:
"Mir ist bewusst geworden, welche Pflanzen ich beim Spazierengehen oder Autofahren oft am Straßenrand bei Bächen oder Flüssen gesehen habe."
Marion Pich, Besucherin der Informationsstelle
Auch für Kinder sei die Informationsstelle gut geeignet, da das Thema mit kindgerechten Materialien spielerisch erläutert wird. Marion Pich meint: "Ich kenne jetzt den richtigen Umgang mit Neophyten. Besonders beim Bambus, der oft nicht als invasiver Neophyt erkannt wird und einfach in Geschäften gekauft werden kann, ist der richtige Umgang wichtig, damit eine unkontrollierbare Vermehrung vermieden wird."
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