Die Burg wird revitalisiert

Auch der Siebeneckturm wird revitalisiert.

Als geschichtsträchtiges Wahrzeichen thront die Burg Deutschlandsberg majestätisch über den Dächern der Bezirksstadt. Während sich das Burghotel und Restaurant sowie das Burgmuseum Archeo Norico bereits als attraktive Ausflugsziele für Besucher aus nah und fern erweisen, soll im Rahmen eines Revitalisierungsprojektes u.a. Raum für ein erweitertes Ausstellungsangebot geschaffen werden.

Wurde im Sommer des Jahres 2004 mit umfangreichen Revitalisierungsarbeiten am romanisch-gotischen Palasttrakt begonnen, so rückt man nun den romanisch-gotischen Kernburgbereich in den Mittelpunkt des Interesses. „Kernpunkte der Revitalisierung bilden der Siebeneckturm aus dem 12. Jahrhundert, der wieder aufgebaut werden soll, das ehemalige Wirtschaftsgebäude und die Brunnenstube“, erklärt der Archäologe Andreas Bernhard vom Burgmuseum Archeo Norico. Finanziert wird das umfangreiche Projekt sowohl von Seiten der EU als auch durch das Land Steiermark – mit jeweils 400.000 Euro – und die Stadtgemeinde Deutschlandsberg, welche das Vorhaben mit 125.000 Euro mitträgt.
Und die ersten Schritte wurden bereits gesetzt: „Vor einigen Tagen fand die Baubesprechung statt. Jetzt sind wir dabei, das Projekt zu koordinieren. Wichtig dabei ist es, vorgegebene Schritte einzuhalten“, so Bernhard.

Eine Besonderheit stellt dabei jedoch die Tatsache dar, dass die Revitalisierung vom Bundesdenkmalamt zu 100 % unterstützt wird. „Wir haben nämlich Pläne der Burg aus dem Jahr 1804 entdeckt und kennen aus diesem Grund ihren damaligen Zustand. Für die Revitalisierung sind diese Planunterlagen das beste, was uns passieren kann“, freut sich der Archäologe über diese einmalige Situation.
Eine Herausforderung im Zuge der Arbeiten wird die Sicherstellung der Originalmauerbestände sein. „Die ältesten sind rund 900 Jahre alt. Im Laufe der Zeit wurden dann auch Ziegel mitverbaut“, verweist Bernhard auf Aus- und Umbauarbeiten im Laufe der Geschichte der Burg Deutschlandsberg. „Der Altbestand muss zuerst einfühlsam und mit dem richtigen Material gesichert werden.“ Darauf aufbauend werden moderne Materialien verwendet.
„Das Erscheinungsbild der Burg wird demjenigen aus der Zeit um 1800 gleichen, die Materialien werden jedoch moderne sein“, macht der Archäologe darauf aufmerksam, dass sich Alt und Neu im Zuge der Realisierung des Projekts zu einem harmonischen Ganzen verbinden.

Die letzten archäologischen Untersuchungen werden im Laufe des Monats Mai abgeschlossen sein, im Sommer soll bereits mit dem Bau begonnen werden. Starten wird die Revitalisierung beim ehemaligen Wirtschaftgebäude (L-Trakt), dann wird man sich dem Siebeneckturm und schließlich der Brunnenstube widmen. Rund 800m2 an Fläche wird man dadurch gewinnen. „In Hinblick auf die zukünftige Nutzung dieser Fläche, erfüllt sich ein lang gehegter Wunsch. So wird im nächsten Jahr nicht nur eine Restaurierwerkstatt und ein Büroraum, sondern auch ein Museumsshop und ein neuer Kassa- und Ausstellungsbereich das Burgmuseum vervollständigen.

„Für die Zukunft wird z.B. die hinterste romanische Kernburg mit der sich dort befindlichen Ringmauer interessant sein, wo man eine Art Erlebnisburg schaffen könnte“, erzählt Bernhard von einer weiteren Vision, die die geschichtsträchtige Vergangenheit der Burg Deutschlandsberg mit der Gegenwart verbindet und dabei wertvolle touristische Impulse für die Zukunft inkludiert.

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