Ökologisch bewusster Schulalltag
Die ÖKOLOG-Schulen im Bezirk

Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen des Wahlpflichtfachs "Vitalität und Ökologie" mit Wolfgang Köstenbauer im Schulgarten. | Foto: MS 2 Deutschlandsberg
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  • Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen des Wahlpflichtfachs "Vitalität und Ökologie" mit Wolfgang Köstenbauer im Schulgarten.
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Schulen aus dem Bezirk Deutschlandsberg erzählen von ihrem Alltag als ÖKOLOG-Schulen. Das BORG Deutschlandsberg, die Volksschule Trahütten, die HLW/FW Deutschlandsberg, die Mittelschule 2 Deutschlandsberg, die Sternschule Deutschlandsberg und die Volksschule St. Ulrich im Greith engagieren sich in verschiedensten Projekten rund um Abfallvermeidung, bewusste Ernährung und mehr.

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Was ist ÖKOLOG? Initiiert vom Bildungsministerium setzen ÖKOLOG-Schulen seit mehr als 20 Jahren das Unterrichtsprinzip "Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung" um und vermitteln Schülerinnen und Schülern Kompetenzen für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft.

Zahlreiche Projekte und die praktische Umsetzung im Schulalltag (wie Energie- und Ressourcen sparen, Abfallvermeidung, bewusste Ernährung) sorgen bei der Ausbildung junger Menschen für einen unschätzbar hohen Mehrwert für das alltägliche Miteinander. Einige Schulen im Bezirk Deutschlandsberg engagieren sich als ÖKOLOG-Schulen, MeinBezirk.at hat nachgefragt, was die Teilnahme am Projekt für sie bedeutet.

BORG Deutschlandsberg

Nach dem Ende der Distance Learning-Phasen und der Rückkehr der Schülerinnen und Schüler in die Schule stieg die Menge des Abfalls in den Klassen im BORG Deutschlandsberg wieder an. So kristallisierte sich bald der Schwerpunkt des ÖKOLOG-Teams im heurigen Schuljahr heraus: Der Fokus soll auf das Vermeiden, Trennen und Wiederverwerten von Abfall gelegt werden. Außerdem sollen sich die Schülerinnen und Schüler ihrer Möglichkeiten bewusst werden, anderen als Vorbild zu dienen und zu einer intakten Umwelt beizutragen.

Die Schülerinnen und Schüler der 5A, 5C und 5D stellten ihr Engagement mit ihrer Teilnahme am großen steirischen Frühjahrsputz unter Beweis. Unter dem Motto "Stop Littering!" setzten sie ein Zeichen gegen das unbedachte Wegwerfen von Müll und reinigten Wiesen, Wälder, Bachläufe, Grünanlagen und öffentliche Flächen rund ums Bundesschulzentrum Deutschlandsberg. Die vom Abfallwirtschaftsverband Deutschlandsberg zur Verfügung gestellten Müllsäcke waren am Ende der Reinigungsaktion gut gefüllt.

Die Greifzangen, die von dem AWV Deutschlandsberg und Kompetenz Weststeiermark für den Frühjahrsputz entwickelt wurden, sowie Warnwesten - eine Spende der Gemeinde Sankt Martin im Sulmtal - ermöglichten einen sicheren Ablauf der Aktion. Die Schule bedankt sich bei Beatrice Safran-Schöller vom AWV Deutschlandsberg für die organisatorische Unterstützung. 

Die Müllsammelaktion war am BORG Deutschlandsberg ein voller Erfolg. | Foto: Karin Stiegler
  • Die Müllsammelaktion war am BORG Deutschlandsberg ein voller Erfolg.
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Dass Müll, wenn er ordnungsgemäß entsorgt wird, auch eine wertvolle Ressource darstellen kann, erfuhren die Ethikschülerinnen und -schüler der 5. Klassen bei einem Lehrausgang in das Abfallsammelzentrum Schilcherland Saubermacher. Vor allem die Informationen zu gefährlichen Abfällen, die in der Schule oder im eigenen Haushalt anfallen, faszinierten die Schülerinnen und Schüler. Auch das Handy als wertvolle Rohstoffquelle wurde thematisiert. Wertvolle Tipps zu einem nachhaltigen und ressourcenschonenden Lebensstil ergänzten diese Exkursion.

Welche globalen Auswirkungen unser Handeln haben kann, konnten die Schülerinnen und Schüler im Anschluss mit Kirsten von Elverfeldt von der Universität Klagenfurt diskutieren. Sie forscht unter anderem zu globalem Umweltwandel und Mensch-Umweltbeziehungen und besuchte im Rahmen eines Online-Vortrags als Young Science-Botschafterin auch die Ethikgruppe der 5AD. Ausgehend von einer Reflexion über die Auswirkungen des Klimawandels in Österreich und den Geburtsländern der Schülerinnen und Schüler führten zum Beispiel diese Leitfragen durch ihren virtuellen Besuch: Nach welchen Werten und Normen wollen wir leben und handeln? Welche Werte messen wir Tieren, der Natur und zukünftigen Generationen zu? - und viele mehr. 

Ende Juni findet außerdem das dreitägige Projekt "Kreative Forschungsreise auf der Blumenwiese" statt, wo sich die Schülerinnen und Schüler der 2. Klasse mit dem Ökosystem Blumenwiese und der Artenvielfalt auseinandersetzen werden. Neben ÖKOLOG-Projekten mit Schülerinnen und Schülern wird im kommenden Schuljahr ein Schwerpunkt auf die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz gelegt.

Volksschule Trahütten

Die Volksschule Trahütten hat sich für das Schuljahr 2021/22 klare Ziele gesetzt und Projekte in den Schulalltag integriert. So lernen Schülerinnen und Schüler zum Beispiel verantwortungsbewusstes Handeln, soziale Verantwortung und Verantwortung für die Umwelt. Es wird auf eine freundliche und produktive Lern-Atmosphäre geachtet. Im fächerübergreifenden Projekt "Gemüsepflanzen setzen, pflegen, ernten und verarbeiten" konnten die Schulkinder ihren grünen Daumen beweisen. Das Projekt "Abfallvermeidung, Abfalltrennung, Recycling und Lebensmittelverschwendung" wird den Kindern auch noch im kommenden Leben nützlich sein. Gesamt will man in Trahütten eine Schule zum Wohlfühlen schaffen.

In der Erde wühlen und dabei so einiges lernen - in Trahütten lernen Schülerinnen und Schüler wichtige Fähigkeiten für ihr weiteres Leben.  | Foto: Volksschule Trahütten
  • In der Erde wühlen und dabei so einiges lernen - in Trahütten lernen Schülerinnen und Schüler wichtige Fähigkeiten für ihr weiteres Leben.
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Die Volksschule Trahütten ist seit dem Schuljahr 2020/21 Mitglied der ÖKOLOG-Schulen in Österreich. 

"Unsere Umwelt, unser Klima und unsere Natur nehmen im Schulalltag einen hohen Stellenwert ein. Deshalb starteten und starten wir diesbezüglich viele Projekte und Aktionen, denn.... UNSERE ZUKUNFT IST UNS WICHTIG!"
Volksschule Trahütten

HLW/FW Deutschlandsberg

Aktuell beschäftigt sich die HLW/FW Deutschlandsberg intensiv mit dem Projekt "makingAchange". Dieses wird in Kooperation mit dem "Climate Change Center Austria" und diversen österreichischen Universitäten durchgeführt. Das Projekt besteht aus mehreren Teilprojekten: 

  • Klimapeers: Schülerinnen der zweiten Klassen wurden zu "Klimapeers" ausgebildet. Sie leisten nun Aufklärungsarbeit in der Schule.
  • CO2-Bilanzierung der Schule: Eine Schülerinnengruppe führte eine CO2-Bilanzierung der Schule durch. Es werden Maßnahmen für die Schule ermittelt, die zu CO2-Einsparungen führen können.
  • Klimawoche: Die HLW Deutschlandsberg hat über das "Climate Change Center Austria" die Möglichkeit bekommen, im nächsten Schuljahr an einer Klimaprojektwoche zum Thema Klimawandel & Wasser teilzunehmen.
  • Entwicklung und Umsetzung eines Themenweges zum Thema „Klimawandel und Nachhaltigkeit in Deutschlandsberg“. Fünf Klassen und zwei Diplomarbeitsgruppen arbeiten an der inhaltlichen und medialen Umsetzung der Stationen eines Themenweges durch Deutschlandsberg. Anhand dieses Themenweges sollen Schülerinnen und Schüler und die Bevölkerung für die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit sensibilisiert werden. Der Themenweg wird im Herbst eröffnet.

Ebenso werden ÖKOLOG-Aspekte in unterschiedliche Unterrichtsfächer integriert. So wurde zum Beispiel durch kreatives Recycling Osterdekoration gebastelt. Im Geographie-Unterricht haben sich die Maturaklassen außerdem mit dem Klimawandel in der EU beschäftigt und dazu einen Informationsstand im Schulhaus aufgebaut. In einer zweiten Klasse wurde ein Klimaplanspiel mit dem Umweltbildungszentrum durchgeführt. 

Das Klimaplanspiel in der zweiten Klasse. | Foto: HLW/FW Deutschlandsberg
  • Das Klimaplanspiel in der zweiten Klasse.
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MS 2 Deutschlandsberg

Die MS 2 Deutschlandsberg war die erste ÖKOLOG-Mittelschule im Bezirk Deutschlandsberg. Gemäß der Deklaration für ÖKOLOG-Schulen entwickelt sich die Schule laufend weiter bzw. setzt jährlich einen neuen Themenschwerpunkt anhand des „ÖKOLOG-Qualitätssterns" bzw. unter Berücksichtigung der internen Evaluation. Schon im Jahr 2021 hat man sich an die Gestaltung der Schulaußenräume gemacht, das Jahresprojekt war die Gestaltung eines Schulgartens inklusive Outdoor-Wohnzimmer und Trinkbrunnen. Die Gestaltung wurde in Kooperation mit der Stadtgemeinde Deutschlandsberg, der Energieagentur Steiermark und unter Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern des Wahlpflichtfachs "Vitalität und Ökologie" durchgeführt. 

Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen des Wahlpflichtfachs "Vitalität und Ökologie" mit Wolfgang Köstenbauer im Schulgarten. | Foto: MS 2 Deutschlandsberg
  • Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen des Wahlpflichtfachs "Vitalität und Ökologie" mit Wolfgang Köstenbauer im Schulgarten.
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Im Jahr 2022 war dann "Ernährung" ein großes Thema. Dazu gab es ein Wochenprojekt aller Schulstufen - in den ersten Klassen befasste man sich mit der wundersamen Welt des Essens und stellte sich die Frage "Wo wächst was?". Die zweiten Klassen machten eine kulinarische Weltreise und befassten sich mit dem Thema "Wasser". In den dritten Klassen standen die neuesten Foodtrends im Fokus und die vierten Klassen beschäftigten sich mit der Werbung. In einer "Open Doors"-Veranstaltung Ende Mai wurden die Ergebnisse präsentiert. 

Nächstes Jahr wird nach der jährlich stattfindenden internen Evaluierung, dem Umwelt-Schulcheck, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern und dem Kollegium der Jahresschwerpunkt festgelegt. Mögliche Schwerpunkte könnten "Energie" oder "Klimawandel" (Ökologischer Fußabdruck) sein. 

Sternschule Deutschlandsberg

In diesem Schuljahr war es der Sternschule Deutschlandsberg wichtig, das Thema „Ökologie“ fächerübergreifend in den Unterricht einfließen zu lassen. Dazu wurde wöchentlich praktisch, passend zum jeweiligen Inhalt der einzelnen Gegenstände gearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler stellten zum Beispiel in Biologie zum Thema „Lebensraum Wald“ Fichtennadelbadesalz her oder rührten ihre eigene Erkältungssalbe mit den Kräutern aus dem Schulgarten.

Die Kinder in der Sternschule Deutschlandsberg lernten die Artenvielfalt der Natur kennen. | Foto: Barbara Koch
  • Die Kinder in der Sternschule Deutschlandsberg lernten die Artenvielfalt der Natur kennen.
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In Geografie konnte durch selbst gemachte Blütenkugeln die Stadtökologie und Stadtbegrünung durch das eigene Tun erfahrbar gemacht werden und in Geschichte wurde eigenes Papier geschöpft. Auch durch Lehrausgänge (Bachtiere bestimmen in der Laßnitz, Biobauernhofbesuch in Trahütten in Zusammenarbeit mit Tierschutz macht Schule, …) oder Workshops an der Sternschule (Trommelseminar, lange Nacht des Lesens, …) konnte theoretisches Wissen mit allen Sinnen in den Alltag der Schüler*innen Einzug halten.

Der große Schulgarten bereichert durch seine Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen den Unterricht über das ganze Jahr. Das Waldstück und die Wiese werden nicht nur in jeder Pause zur Bewegung genutzt, auch sonst verlagert man den Unterricht öfters nach draußen. Der Apfelkorb am Schuleingang mit Äpfel aus der Region zur freien Entnahme für alle Schülerinnen und Schüler wurde in diesem Schuljahr sehr gut angenommen.

"Als Ökologschule ist es uns wichtig, dass wir nachhaltiges Denken und Tun in unseren Schulalltag integrieren und somit einen Beitrag für eine natürlichere Zukunft schaffen."
Sternschule Deutschlandsberg

Volksschule St. Ulrich im Greith

Ein Schwerpunkt in der Arbeit der Volksschule St. Ulrich ist das Thema "Klimaschutz - wir achten auf unsere Erde". Zu diesem Thema erarbeitete die Schule schon in den letzten Schuljahren Theaterstücke in Zusammenarbeit mit Sabine Schlick-Kummer. In diesem Jahr wurde am 24. Juni das Stück "Dr. Ping kehrt zurück" im Turnsaal aufgeführt. Seit zumindest zehn Jahren arbeitet der Lehrkörper vermehrt am Schwerpunkt „Klimaschutz – Umweltschutz“. Im heurigen Stück kehrt "Dr. Ping" nach zehn Jahren nach St. Ulrich zurück, um die Entwicklung in der Schule und im Ort zu unterstützen und hilft bei der Rettung der Gletscher mit.

Die Kinder der Volksschule St. Ulrich im Greith scheuten auch schwierige Wege nicht, um den Müll zu sammeln.  | Foto: Volksschule St. Ulrich
  • Die Kinder der Volksschule St. Ulrich im Greith scheuten auch schwierige Wege nicht, um den Müll zu sammeln.
  • Foto: Volksschule St. Ulrich
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Bewegung, Gesundheit und aktives Lernen ist der Schule seit jeher ein Anliegen. Wann immer es das Wetter zulässt, wird in der Früh vor dem Schulhaus Bewegung gemacht. Mit diesem täglichen Morgensport wird kann die Freude am Sport unterstützt werden und es wird versucht, mit diesen Koordinationsübungen die Konzentrationsphasen positiv zu beeinflussen.

Die Schule nimmt jährlich am Steirischen Frühjahrsputz teil. Ausgerüstet mit Handschuhen und Müllsäcken startete man auch in diesem Jahr die Müllreinigungsaktion. Es wurden Schulwege, Straßenränder, angrenzende Wälder und Wiesen von weggeworfenem Müll gereinigt. Die Kinder scheuten nicht davor zurück, steile Abhänge zu erklimmen, um Plastiksäcke-, flaschen- und planen von den Abhängen zu holen. Viele volle Müllsäcke wurden mit Unterstützung der Eltern zur Schule geschleppt. Diesen Tag nutze man auch, um den Kindern alte Schulwege schmackhaft zu machen - vielleicht kann das ein Ansporn sein, um den Schulweg doch zu Fuß zurückzulegen.

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