Renommiertes Bildungszentrum mit neuer Strahlkraft

Nach wie vor signifikant: das gelbe Uhrtürmchen mit dem Sinnbild für weibliche Fruchtbarkeit davor.
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  • Nach wie vor signifikant: das gelbe Uhrtürmchen mit dem Sinnbild für weibliche Fruchtbarkeit davor.
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Obst- & Weinbau gehen nun in Silberberg wieder gemeinsame Wege

Von einer kleinen Einhöhe grüßt das Bildungszentrum für Obst- und Weinbau Silberberg weit ins Sulmtal. Wie Silber glänzt auch das hohe Niveau der Kaderschmiede von internationalem Ruf.

(jf). Der Weg der Bildungseinrichtung – ursprünglich eine Winzer- und Korbflechterschule – war von 1895 immer von Pioniergeist begleitet. Von 1920 bis 1971 war in Silberberg auch der Obstbau zuhause, dann wurde er nach Gleisdorf-Wetzawinkel ausgelagert.
Seit dem heurigem Schuljahr sind Obst- und Weinbau wieder unter einem Dach vereint. Die Gleichwertigkeit der beiden Berufssparen hat für Direktor Anton Gumpl – er leitet die Schule seit 2000 – oberste Priorität: „Es gibt keine Unterschiede – alle sind Silberberger!“ Daher ist auch das Schullogo gleich geblieben.
Geschult werden nicht nur Hofübernehmer, sondern auch Fachkräfte. Die SchülerInnen kommen aus der ganzen Steiermark, aus Kärnten, dem südlichen Burgenland und immer wieder auch aus Deutschland. Sogar bis nach China und Korea hat sich der exzellente Ruf der Silberberger Schule bereits rumgesprochen.

Ein neues Silberberg wurde geformt...

Die Rückkehr der Obstbaufachschule aus Gleisdorf-Wetzawinkel erforderte auch bauliche Maßnahmen. Mit einem Gesamtvolumen von 7,5 Millionen Euro, eine Sonderfinanzierung des Landes Steiermark, wurde das neue Bildungszentrum startklar für die Zukunft gemacht. Seit Sommer 2012 wurde gebaut. Die Hauptphase erstreckte sich von Juli 2013 bis November 2014. Im neuen Hauptgebäude sind die Schule, Verwaltung, Obstverarbeitung und Sensorik eingezogen. Neu und großzügig errichtet wurde auch das Werkstättengebäude für Holz und Metall. Der alte Turnsaal, der auch als Mehrzweckhalle fungiert, wurde komplett saniert und erneuert.
Zwei Hektar Obstanlagen wurden bereits angelegt, in den nächsten Jahren soll die Fläche auf bis zu sechs Hektar ausgeweitet werden. Die Apfelanlage mit 20 Sorten ist mit Silberberg bereits fest „verwurzelt“. Weitgehend fertig gestellt ist die Birnenanlage mit sieben Sorten. In Erstellung befindet sich die Beerenobstanlage mit Folienhaus und –tunnel. In der Folge sollen noch Anlagen für Pfirsich, Marille, Kirsche und Wildobstarten sowie ein Quartier für Streuobst hinzu kommen.
In der ersten Klasse besuchen die angehenden Obst- und Weinbauern den Unterricht, der essenzielle Grundlagen für beide Berufe enthält, gemeinsam. In der zweiten Schulstufe sind die Fachgegenstände – Weinbau und Kellerwirtschaft, Obstbau, Obstverarbeitung und Pflanzenschutz – getrennt, allgemein bildende Fächer werden aber weiterhin gemeinsam besucht. „Ab der zweiten Klasse gehen alle in die große Praxis“, erklärt Gumpl. Von den insgesamt 17 Monaten müssen acht bis zwölf auf einem Fremdpraxisbetrieb erfolgen, der Rest könnte zu Hause absolviert werden. Praktika sind auch auf mehreren Betrieben und im Ausland möglich.
In der vierten Klasse sind Wein- und Obstbauern gänzlich getrennt. Stolz ist Direktor Anton Gumpl darauf, dass es erstmalig gelungen sei, in der Abschlussklasse vier Wahlpflichtfächer anbieten zu können. Diese – Weinbau und Kellerwirtschaft vertiefend, Obstbau vertiefend, Buschenschank und Tourismus, Obstverarbeitungstechnologien (z. b. Schnapsbrennen, Säfteherstellung, Direktvermarktung) – dienen der Spezialisierung.

„Wir versuchen beim Einstand den Level zu erreichen, den andere noch gar nicht haben!“

Direktor Anton Gumpl
Bildungszentrum für Obst- und Weinbau Silberberg

Derzeit wird das Bildungszentrum für Obst- und Weinbau Silberberg von 90 Schülern – der Anteil der Mädchen schwankt zwischen 14 und 18 Prozent – besucht, 14 befinden sich auf großer Praxis. Direktor Anton Gumpl: „Wir sind die einzige Fachschule in Österreich, die auf zwei Sparten spezialisiert ist!“ Geschult werden nicht nur Hofübernehmer, sondern auch Fachkräfte.
Der Sensorikraum mit 24 Kostplätzen ist der größte seiner Art in der Steiermark, wie Direktor Gumpl einräumt. Hier wird der Geschmacks- und Geruchssinn der SchülerInnen „geschärft“. Zum Erkennen von Qualität und zur Beschreibung der Qualität der Produkte. Der Sensorikraum ist für die gesamte Region gedacht und kann auch für Seminiere gemietet werden.

Alle Fotos: Josef Fürbass

Wo: Silberberg, 8430 Kaindorf an der Sulm auf Karte anzeigen
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