Spendenaktion

Doppelt wertvolles Familienjubiläum für die Krainers

Anderen helfen, wenn Hilfe gebraucht wird: Familie Krainer aus Preding sammelt zum zehnten Mal Spenden – und hilft damit auch anderen Familien.

PREDING. Es ist ein "wertvolles Jubiläum für uns", das Familie Krainer aus Preding heuer rund um Weihnachten feiert: Zum zehnten Mal organisieren sie heuer ihre private Spendenaktion für andere Familien aus der Region. Dieser Wert lässt sich auch in Zahlen fassen: Knapp 140.000 Euro haben die Krainers seit 2013 (auch in anderen, kleineren Aktionen) gesammelt.

Meilenstein erreicht

Auch die diesjährige Aktion ist wieder erfolgreich angelaufen: Kurz vor Weihnachten waren schon über 13.000 Euro an Spenden am Konto, die Gesamtmarke von 150.000 Euro damit erreicht. Bei der inoffiziellen Zehn-Jahres-Feier sammelte Familie Krainer beim Glühweinstand vor dem Spar-Markt Preding fast 2.500 Euro. Zwei Drittel davon kamen alleine aus dem extra aufgestellten Spendenschwein, der Rest aus verkauftem Glühwein.

"Die Spendenaktion ist uns enorm wichtig geworden", sagen Klaus und Viktoria Krainer. "Um uns selbst daran zu erinnern, dass wir als Familie froh sein müssen – deshalb engagieren wir uns für andere Familien, die nicht so viel Glück haben."

"Jeder Betrag hilft den Betroffenen, und am Ende ist wohl die wichtigste Unterstützung die Gewissheit, dass wildfremde Menschen bereit sind, einem zu helfen, wenn man die Hilfe braucht: Man ist auch in Zeiten vermeintlich größer werdender Anonymität und Individualität nicht allein."
Klaus Krainer, Projektmanager

Hilfe für vier Familien

Die Krainers helfen mit ihren Spendensammlungen meist anderen Kindern, die einen Elternteil verloren haben. In diesem Jahr engagiert sich die vierköpfige Familie aus Preding aber auch in einem weiteren Thema. Heuer werden erstmals vier Familien unterstützt:

• Familie Eberhard: Mama Birgit ist im Juni bei einem schweren Verkehrsunfall in Preding verunglückt. Die beiden Söhne sind fünf und neun Jahre alt.
• Familie Kleibenzettel/Thurner: Petra Kleibenzettel aus Preding verstarb unerwartet im März. Sie war die Oma einer Elfjährigen, die bis zu diesem Zeitpunkt bei ihr lebte.
• Familie Jauschneg aus St. Andrä/Höch: Vater Gottfried verstarb heuer an einem Herzinfarkt und hinterlässt neben seiner Frau eine 13-jährige Tochter.
• Familie Auernigg: Die zehnjährige Leticia ist schwer behindert und benötigt einen Therapiehund. Hier will Familie Krainer einen Beitrag leisten, denn der Hund kostet 40.000 Euro.

Die beiden Söhne Moritz (zehn Jahre) und Matteo (neun Jahre) haben für die heurige Aktion Zirbenkissen gebastelt, die unter allen Spenderinnen und Spendern verlost werden. Aber auch Papa Klaus hat dafür Hand (und Hobel) angelegt und das Zirbenholz selbst gehobelt. Die beiden Söhne haben dann die Kissen mit Unterstützung von Mama Viktoria befüllt und mittels Dot-Painting-Technik mit bunten Motiven versehen.

Die Aktion läuft noch bis ins neue Jahr. Am 6. Jänner werden die gebastelten Preise traditionell unter allen Spendenden verlost, Klaus Krainer übertragt live auf seinem Facebook-Profil. Dort gibt es auch laufend Updates über die aktuelle Spendensumme.

"Was uns besonders wichtig ist: Jeder Cent geht an die Familien, die Kosten tragen zur Gänze wir. Wir investieren jährlich rund 350 Euro in diese Geschichte", betonen Klaus und Viktoria.

"Es ist wunderschön zu sehen, wie viele Menschen sofort bereit sind, zu helfen. Das gibt auch uns als Familie in gewisser Weise ein Gefühl von Sicherheit: Sollten wir jemals in eine schwierige Lage kommen, gibt es auch für uns die Hoffnung, dass uns jemand hilft. Wir wollen damit unseren Kindern ein Vorbild sein, es soll für sie einfach selbstverständlich sein, sich für andere zu engagieren und nach Kräften zu helfen, wo Hilfe benötigt wird."
Viktoria Krainer, Sozialpädagogin

Vorbild für andere

Mittlerweile haben sie nicht nur regelmäßige Spenderinnen und Spender, sondern auch internationale oder solche, die sie gar nicht persönlich kennen. Hunderte hilfsbereite Menschen machen jedes Jahr mit, die außerdem die Vorbildwirkung der Aktion schätzen, wie die beiden Eltern wissen: "Sie finden es gut, dass wir unseren Kindern beibringen, dass man anderen Menschen helfen muss, wenn sie Hilfe brauchen – bzw., dass man es zumindest versuchen muss, im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste tut."

Im letzten Jahr haben wir uns mit Klaus und Viktoria Krainer über ihre Spendenaktionen unterhalten: